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Das Gemälde ist gigantisch: „Über die gesamte innere Wand von fast dreißig Metern zieht das Bild vorbei wie ein Fluss. (…) Der Zyklus dauert einen ganzen Tag. Es sind fast vier Kilometer Bilder, die sich gemächlich von rechts nach links bewegen.“ Sechzig Jahre lang hat Juan Salvatierra an diesem riesigen Rollbild gemalt. Nichts anderes: gemalt, als Postbeamter gearbeitet und geschwiegen. Geschwiegen hat Salvatierra, seit er mit neun Jahren vom Pferd fiel. Sein Arzt schenkte ihm einen Aquarellkasten, später lernte er von einem deutschen Anarchisten in Öl zu malen. Als er starb und kurz darauf seine Frau, fanden die Söhne in seinem Schuppen sechzig große Leinwandrollen, „ordentlich längs der Dachbalken aufgehängt“. Sacht und freundlich, ein wenig melancholisch und sehr lebendig erzählt Mairal von diesem seltsamen Nachlass und den späten Annäherungen zwischen Vater und Sohn. Teile des Werkes kannten sie, aber das meiste hat er hinter verschlossenen Türen gemalt und nie gezeigt. Jetzt können sie in aller Ruhe der Welt ihres Vaters nachspüren, der alles malte, den Fluss, die Luft, Männer und Frauen, die Fischer, „Heiligen gleich, in Lumpen, als Patrone der Fische, die in der Luft zwischen dem Geäst schwimmen, zwischen Blechteilen, Säcken und Schöpflöffeln, die von den Bäumen hängen, damit die Flut sie nicht mitnimmt.“ Wie ein Tagebuch ist das Riesengemälde, an dem er Tag für Tag arbeitete und das er jeden Samstag mit einem Datum versah. Wo eine Szene in die andere übergeht, wie ein nie endender Fluss, ohne Begrenzungen, alles in einer ständigen Metamorphose. Die fehlende Rolle, das fehlende Jahr lüftet auch ein Geheimnis seines Lebens, aber wichtiger ist in diesem sanften, poetisch verzaubernden Buch die Neuentdeckung des Vaters und der Kindheit. Die Kunst als Magie und wie sie ein Leben, wie sie das Leben verwandeln kann. Fein und bilderreich in Mairals Sprache gezeichnet, entfaltet sich diese Magie mit einer eigenen Anmut. Georg Patzer
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Pedro Mairal
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