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Kaventsmann
Die opulente Lebenschronik in Bildern »Kafkas Welt« setzt in jeder Hinsicht
neue
Maßstäbe
Mit ihren 687
großformatigen Seiten, die uns Kafkas Welt, wie er sie
gesehen hat, vergegenwärtigen wollen, wirft Hartmut Binders Lebenschronik in Bildern
3390 Gramm in die Waagschale. Ein veritabler Kaventsmann von Buch.
Und wie das Lexikon weiß, leitet sich das Wort »Kavenz« vom Partizip des
lateinischen Wortes »cavere« (Gewähr bieten, Bürgschaft leisten) ab. Ein
Kaventsmann ist folgedessen ein Gewährsmann, ein Bürge (reich, begütert,
wohlhabend und dick).
Orte & Menschen
Binders mit über 1200 überwiegend historischen und bislang nicht
veröffentlichten Fotografien opulent illustrierte Lebenschronik des Prager
Autors ist ein Fest für die Sinne, das selbst den von Klaus Wagenbach 1989
herausgegebenen Bildband »Franz Kafka - Bilder aus seinem Leben« auf lange Sicht
als das Standardwerk abgelöst hat.
Die beiden Achsen, auf denen das Werk ruht, sind die Orte und Menschen, welche
im Leben Kafkas eine Rolle gespielt haben. Wir lernen alle Prager Wohnungen
Kafkas, seiner Familie und wichtigsten Freunde kennen, begleiten ihn zu seinen
Schulen, Kirchen, Cafés, Hotels, Kabaretts, Badeanstalten und Parks. Und es
bereitet allein schon ein großes Vergnügen, durch das Buch zu blättern, an Fotos
oder Textstellen zu verweilen, wie auf einem langen Spaziergang, den man
unternimmt, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Die Freude des Entdeckers
steigert sich noch, wenn er bemerkt, daß er Kafkas nahezu täglich gemachte
Stadtspaziergänge nachgeht, oder ihn auf seinen Urlaubsreisen oder
Kuraufenthalten begleitet, die von Binder in Bildsequenzen dokumentiert wurden,
welche nach Motiv und Perspektive präzise auf Tagebucheinträge und Briefstellen
Kafkas abgestimmt sind.
Das authentische Bild von
Kafkas Lebenswelt vervollständigt Binder, indem er Fotos und biographische
Informationen zu vielen Menschen aus Kafkas alltäglichem Lebensumfeld
recherchiert hat, zu denen es bislang keine verläßlichen Daten gegeben hat, die
nun zu einem besseren Verstehen mancher seiner Tagebucheinträge oder Briefe
beitragen.
Man kann, nein, man muß Hartmut Binders Lebenschronik über »Kafkas Welt«, als
das gelungene Resultat einer Lebensarbeit würdigen, die Kafkas zu Lebzeiten
unerfüllt gebliebenen Wunsch »daß sich aus den Stückchen ein Ganzes
zusammensetzen« möge, nun endlich auf wunderbarste Weise erfüllt.
Und hier ist auch einmal der Nachsatz angebracht, daß dieses bilderreiche Buch
herstellerisch von einer heute leider selten gewordenen herausragenden Qualität
ist. Herbert Debes
K
wie Klaustrophilie
Ein
Essay über Kafkas Schreiben
von René Becher
Irgendwann musste dieser Schreiber lebenslänglich bekommen haben. Und dann
machte dieser Schreiber sich dieses Schicksal einfach zu Nutze. Dieser
Schreiber schrieb. Er zwang
sich. Er musste sich zwingen. „Gott will nicht, daß ich schreibe, ich aber,
ich muß“, eröffnet er bereits 1903 Oskar Pollak, und lässt nicht mehr davon
ab, trotzdem er zeitlebens der Zweifler bleibt.
(Zum Beitrag)
|
Hartmut Binder
Kafkas Welt
Rowohlt
Hardcover, 688 S.
68,00 €
978-3-498-00643-3
Kafka-Texte
Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg
Die Verwandlung
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