Glanz & Elend Magazin für Literatur und Zeitkritik


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Die menschliche Komödie
als work in progress


Zum 5-jährigen Bestehen ist
ein großformatiger Broschurband
in limitierter Auflage von 1.000 Exemplaren
mit 176 Seiten erschienen, die es in sich haben.

 

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Ulrich Breth über die Metamorphosen des großen Rätselhaften mit 7 Songs aus der Tube

Glanz&Elend - Die Zeitschrift
Zum 5-jährigen Bestehen ist ein großformatiger Broschurband in limitierter Auflage von 1.000 Exemplaren mit 176 Seiten, die es in sich haben:

Die menschliche Komödie als work in progress

»Diese mühselige Arbeit an den Zügen des Menschlichen«
Zu diesem Thema haben wir Texte von Honoré de Balzac, Hannah Arendt, Fernando Pessoa, Nicolás Gómez Dávila, Stephane Mallarmé, Gert Neumann, Wassili Grossman, Dieter Leisegang, Peter Brook, Uve Schmidt, Erich Mühsam u.a., gesammelt und mit den besten Essays und Artikeln unserer Internet-Ausgabe ergänzt. Inhalt als PDF-Datei
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Film & Fußball

Joe Bauer über den Film-Produzenten
Peter Rommel



Wir sitzen auf der Verpflegungsgalerie des Mineralbads Berg, und der Dauergast Peter Rommel, 52, erzählt mir, wie es funktioniert, sein »eigenes Süppchen zu kochen«. Es geht in seinem Leben immer darum, das eigene Ding zu machen. Vor wenigen Tagen hat er den als riskant eingestuften Film »Wolke 9« in die Kinos gebracht und am ersten Wochenende so hohe Besucherzahlen abgerufen, dass er von einer »mittleren Sensation« spricht.

Herr Rommel, geborener Stuttgarter, geschäftlicher Wahl-Berliner, ist Filmproduzent. Vor der Tür des Bad Berg steht sein schwarzer Cadillac Fleetwood, Baujahr 86. Sein Autohändler hat ihm die Kiste billig überlassen, weil sie zuvor der Familie Bismarck gehörte und »nur der Name Rommel eine würdige Nachfolge garantiert«.

Peter Rommel ist mit dem Wüstenfuchs-Clan nicht blutsverwandt, nur als schwäbischer Eigenbrötler. Es wäre nicht falsch, dem Mann eine Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Karriere nachzusagen. Auch wenn er keine einzige besitzt, geht er mit Millionen um. Daneben ist er Seelenamerikaner, das hat mit seinem musikalischen Nerv zu tun, mit seiner Vorliebe für Songschreiber und Filmkomponisten wie Neil Young. Eine Art amerikanisches Sektierertum wiederum zeigt er als unbelehrbarer Fan des VfB.

»Wolke 9«, ein 1,2 Millionen Euro teures Kammerspiel, behandelt die Thematik Alterssex und Alterswürde und bricht damit angeblich ein Tabu. Dem Film zu Ehren deutet die »taz« auf ihrer Titelseite Barack Obamas Politslogan als Sex-Hymne: »Yes, we can!«

Der Produzent selbst besitzt Steherqualität, seit er vor 30 Jahren für einen Verleih Filmdosen an Stuttgarter Kinos ausgefahren hat. So lange kennen wir uns. Er lernte zunächst Buchhändler, doch spätestens seit Martin Scorseses düsterem New-York-Film »Taxi Driver" war für ihn klar, irgendwann im Filmgeschäft zu landen.

Eine andere Leidenschaft lebt er, seit in den Sechzigern beim VfB Sawitzki das Tor gehütet und der Franzose Gress seine Rockstarmähne geschüttelt hat. Es gibt diese schicksalhafte Verkettung von Fußball und Leben.

Als er Anfang der Achtziger nach Berlin geht, sitzt Rommel zunächst an der Kasse des heute legendären Kinos am Steinplatz und versucht sich danach als Kleinverleiher. Er gerät an den Spielfilm »Kinder der Natur« von Fridrik Thor Fridriksson, und dieser Streifen, sagt er sich, muss einfach einschlagen: Der Filmemacher ist Freund und Landsmann des isländischen VfB-Regisseurs Asgeir Sigurvinsson. »Kinder der Natur« wird für einen Oscar nominiert und der Verleiher kohlemäßig so flüssig, dass er die Produktionsfirma Rommel Film gründet. Zwischendurch hat er, um finanziell zu überleben, in Stuttgart die Mitfahrzentrale West eröffnet.

1999 dreht er mit dem Regisseur Andreas Dresen den Episodenfilm »Nachtgestalten« - und geht fast pleite. Er hat sein Budget um 200 000 Mark überzogen. Dann wird der Film mit seinen eigenwilligen Geschichten über Mauerfall-Schicksale zur Berlinale eingeladen, und der Film startet durch. Seitdem verbindet Rommel mit dem Regisseur Dresen eine Männerfreundschaft - und die Kunst des Durchhaltens.

Seit 15 Jahren behauptet er sich in dem Job als Geldauftreiber, bei Fördergremien und Fernsehsendern. Er arbeitet in einer Nische, fern des Haifischbeckens der Großproduzenten und des deutschen Star-Getues. Und er lebt in Berlin, weil es keine Arbeit gibt in der Heimat, wo der SWR seine Brühe in der Kulturdiaspora Baden-Baden kocht. Aber das ist eine andere Geschichte. Der Produzent Rommel ist überlebensfähig, solange ihm Erfolge wie »Nachtgestalten«, »Sommer vorm Balkon« und jetzt der Medien-Coup »Wolke 9« gelingen.

Ein Film über Alterssex, sage ich zum Abschied, könne einem Mann doch nur im Bad Berg, dem Hort der ewigen Todesverachtung, einfallen. Herr Rommel nickt und grinst. Womöglich haben ihm auch seine rituellen Besuche im A-Block des VfB auf die Sprünge geholfen. Das Leben, sagt uns »Wolke 9«, ist eine Dauerkarte. Jedenfalls bis zur nächsten Saison.

 

Am Freitagabend den 24. April ist »Wolke 9« bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises mit Lolas ausgezeichnet worden: Ursula Werner erhielt eine Trophäe als beste Schauspielerin, Andreas Dresen eine für die beste Regie. Produzent des Films ist der Stuttgarter Peter Rommel. Dazu hat Joe Bauer eine kleine Geschichte parat, geschrieben im vergangenen September nach einem Besuch im Mineralbad Berg: Film-Trailer
 


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