Marcel
Proust
(1871-1922)
Biographische
Schlaglichter
von Jürgen
Nielsen-Sikora
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»Die Tinte unter
dem deutsch-französischen Friedensvertrag ist noch nicht ganz trocken und die
blutigen Straßenkämpfe der Pariser Kommune gerade erst beendet, als
am 10. Juli 1871 in der Rue Jean de la Fontaine, wenige Gehminuten vom Bois de
Bologne entfernt, Valentin Louis Georges Eugène Marcel Proust das Licht der Welt
erblickt.
Seine Mutter, Jeanne Clémence Weil, ist musisch-kulturell gebildet und verfügt
über sehr gute Englischkenntnisse. Der Vater, Adrien Proust, ist Spezialist für
Seuchenbekämpfung und kommt ursprünglich aus Illiers – jenem kleinen Dorf gut
100 Kilometer südwestlich von Paris im Centre-Val de Loire gelegen, das im
Jahrhundertroman seines Sohnes Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À
la recherche du temps perdu)
zu Combray wird. 1873 wird das zweite Kind geboren – Robert, der später wie sein
Vater Arzt werden soll.«
Im
dauernden Augenblick
Von Lars Hartmann
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»Wer dieser »Recherche« verfällt, findet sich angesichts von Prousts Sätzen
im dauernden Augenblick, einer Art Sprachmeditation, ein nunc stans, einer
auf den Punkt verdichteten und auch wieder unendlich dauernden Zeit...«
»Es ist bei Proust eine
Vivisektion, es sind Wahrnehmungsintensitäten, wie wir selbst sie in den
seltensten Fällen auf den Begriff bringen, und wir sehen in der »Recherche« dem
Schriftsteller bzw. jenem Ich dabei zu, wie es seine Fähigkeiten ausbildet. In
solchem Blick kann sich ein Ich verlieren.«
Der
ewige Proust
Ein Essay von Lars Hartmann
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»Die Proust'sche Zeit hat eine Elastizität und Relativität, an der
alles äußerliche Messen scheitert.« (Ernst Robert Curtius)
Zur
Rezeptionsgeschichte und den Perspektiven einer zeitgenössischen
Proustlektüre
»Wer Proust liest, sollte
sich daran erinnern, dass diese Literatur zu den Hochzeiten künstlerischer
Avantgarden entstand. Eine seltsame und euphorisierende Phase: 1913
wurde in
Paris unter großem Skandal Strawinskys
»Le sacre de Printemps« aufgeführt. Ebenfalls
1913 fand im Musikvereinssaal in Wien das sogenannte Watschenkonzert statt,
nicht nur ästhetisch ein Ereignis, sondern auch ganz handfest eine große Show,
da es zu Schlägereien kam: plötzlich wurde da unter der Leitung von Arnold
Schönberg eine neue Musik gespielt, die man bisher in dieser Form und die
Hörgewohnheiten verletzend nicht kannte. So kam es auch körperlich zum Exzess.
Zur gleichen Zeit entstanden Erzählungen von Kafka, wie etwa »Die Verwandlung«
und »Das Urteil« sowie seine Romane »Der Verschollene« und »Der Prozess«,
Picasso malte 1907 »Les Demoiselles d’Avignon« und von Marcel Duchamp gab es
1913 sein erstes Ready Made, das Fahrrad-Rad, den Flaschentrockner 1914 und
jenes bekannte Urinoir 1917 – von »Nu descendant un escalier no. 2« aus dem Jahr
1912 ganz zu schweigen: ein Bild, das Kubismus und Futurismus einerseits
aufgriff und sie zugleich auch wieder parodierte. Es war dies eine nicht nur für
die Kunst bewegende Zeit, sondern auch politisch und gesellschaftlich brachte
sie erhebliche Umbrüche: das lange 19 Jahrhundert endete, so sagt man, am 2.
August 1914 und es begann mit dem von den Franzosen als Grande Guerre
bezeichneten Erste Weltkrieg das kurze 20. Jahrhundert. Kafka stand, wenn man
seinem Tagebuch vertrauen darf, mit bösem Blick am Fenster, als er die
vorbeimarschierenden Soldaten sah, während er noch am 2. August 1914
vermeintlich lapidar notierte: »Deutschland hat Rußland den Krieg erklärt. –
Nachmittag Schwimmschule.« Dies ist, in einer groben Skizze gezeichnet, der
Horizont vor dem man Proust große »Recherche« lesen sollte.«
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Marcel
Proust
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
3 Bände in Kassette
Herausgegeben von Luzius Keller. Aus dem Französischen von
Eva Rechel-Mertens.
Revidiert von Luzius Keller und Sibylla Laemmel.
suhrkamp taschenbuch 4830,
Gebunden, 5200 Seiten
49,95 € - 978-3-518-46830-2
Marcel
Proust
Briefe
1879 - 1922 (2 Bde.)
Hg. von Jürgen Ritte.
Aus dem Französischen von
Jürgen Ritte, Achim Russer und Bernd Schwibs
Suhrkamp,
Leinen,
1479 Seiten,
78,00 €
978-3-518-42540-4
Marcel
Proust
Der Geheimnisvolle Briefeschreiber
Frühe
Erzählungen
Hg. von Luc Fraisse Übersetzt von
Bernd Schwibs
Suhrkamp
174 Seiten
28,00 €
978-3-518-42972-3
Marcel
Proust
Briefe an seine Nachbarin
Hg. von Estelle Gaudry und Jean-Yves Tadié.
Mit einem Essay von Andreas Maier
Suhrkamp
117 Seiten,
14,00 €
978-3-458-19500-9
Marcel
Proust
Eine Liebe Swanns
Geschenkausgabe
Übersetzt von Eva Rechel-Mertens;
revidiert von Luzius Keller.
suhrkamp taschenbuch 4727,
Flexcover,
371 Seiten,
12,00 €
978-3-518-46727-5
Jean-Yves Tadié
Marcel Proust
Biographie
Aus
dem Französischen
von Max Looser.
Mit zahlreichen
Abbildungen
Suhrkamp
Taschenbuch
1265 Seiten
34,00 €
978-3-518-42784-2
Saul
Friedländer
Proust lesen
Ein Essay
C.H. Beck
208 Seiten
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978-3-406-75511-8
CÉLESTE
ALBARET
Monsieur Proust
Erinnerungen. Aufgezeichnet von Georges Belmont
Mit einem Vorwort von André Aciman
Aus dem Französischen von Margaret Carroux
ca. 560 Seiten | Leinen
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978 3
311 24014 3
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Marcel Proust
Die Geschichte seines Lebens
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Prousts Figuren und ihre Vorbilder
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Paul Nadar.
insel taschenbuch 2640,
Taschenbuch, 227 Seiten
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Marcel
Proust
Marcel Proust für Boshafte
Ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Rainer Moritz
insel taschenbuch 4154,
Taschenbuch, 100 Seiten
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978-3-458-35854-1
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Marcel Proust
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
3 Bände in Kassette
In der Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer
Reclam
Geb. Format 12 x 19 cm
Insg. 4325 S.
44,00 €
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Hrsg.: Bernd-Jürgen Fischer
Auf der Suche nach Marcel Proust
Ein Album in Bildern und Texten
Geb. Format 16 x 24 cm
246 S. 112, Abb.
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Bernd-Jürgen Fischer
Handbuch zu Marcel Prousts
»Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«
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822 S. 36 Abb., Stammtafeln und Karten
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Marcel Proust
Les Poèmes – Die Gedichte
Französisch/Deutsch
Hrsg. und Übers.: Bernd-Jürgen Fischer
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422 S. 88 Farbabb.,
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Das Proust-ABC
Vorwort von Alexander Kluge
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318 S. 7 Abb.
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Robert Curtius
Marcel Proust
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Mit einem Nachwort und Neuübersetzungen der zitierten französischen
Passagen von Michael Kleeberg
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by Patricia Mante-Proust and Mireille Naturel
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Proust
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Proust
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Proust
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Proust
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von Walter Benjamin
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