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Zum Verhältnis von Freundschaft und Liebe
David
Nicholls erzählt in seinem Liebesroman die ineinander
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David Nicholls schreibt gerne über die Liebe und sein 2009 erschienener Roman "Zwei an einem Tag" (One Day) ist sein bisher größter Bucherfolg, der 2011 schon verfilmt wurde. Auch sein darauffolgendes Buch scheint an diesem Status bisher nicht rütteln zu können. Nick Hornby hat es in höchsten Tönen gelobt und er ist auch der Autor, an den man bei einem Vergleich als erstes denkt - Liebe, Familie und Freundschaft ja, aber fernab vom Groschenroman. Die Idee hinter dem Plot ist so einfach wie charmant: Emily und Dexter lernen sich bei ihrem Collegeabschluss am 15. Juli 1988 kennen und lieben, doch ihre Wege trennen sich wieder. Mit jedem Kapitel nimmt Nicholls seine Leserschaft jetzt mit zum 15. Juli des nächsten Jahres. 20 Jahre verfolgt man so das Leben der beiden, ihre Freundschaft, und wie sie sich immer wieder finden und verlieren. Dexter „hatte die Gabe, ständig so auszusehen, also posierte er für ein Foto“. Beliebt, aus reichem Hause, beginnt er eine steile Karriere als Fernsehmoderator in London. Bald schon kämpft er mit einer Alkohlsucht, den Herausforderungen als Vater einer kleinen Tocher, inklusive eiskalter Ex-Ehefrau und findet erst so richtig zu sich, als er sich endlich traut mit Emily eine Liebesbeziehung zu beginnen. Auch Emily hadert in ihren Zwanzigern mit ihrem Leben. „Wenn ich Dir für den Rest deines Lebens nur noch eine Sache schenken könnte, wäre es das: Selbstvertrauen“, schreibt Dexter ihr (es ist „fast ein Liebesbrief“), als sie sich eine herunterkommende Londoner Wohnung mit einer deprimierenden Mitbewohnerin teilt und in einer mexikanischen Fastfood-Kette jobbt. Dann erkämpft sie sich doch noch ihr Glück als Lehrerin und Buchautorin. Ihr ironischer Witz auf dem Weg dorthin, unterhält nicht nur Dexter, sondern schenkte auch beim Lesen Leichtigkeit. Autor David Nicholls musste sich nach seiner Schauspielausbildung selbst für ein paar Jahre mit ernüchternden Nebenjobs herumschlagen, bevor er und als Buchautor und in Film und Fernsehen Fuß fasste. Er beschreibt dieses Zu-sich-selbst-Finden so einfühlsam, wie treffgenau. Beim Lesen fiebert man in diesem ersten Teil des Buches mit den Beiden mit, liest begierig über Kapitel hinweg, immer der großen Frage folgend: wann kommen sie endlich zusammen? Als es dann passiert, ist man erstaunt, wie viele Seiten noch übrig sind, wo man schon ein finales Happy End stehen lassen könnte. Ab dann dreht sich das Leseverhalten um und man liest jeden Satz mit Bedacht, zieht es in die Länge, will kaum die nächste Seite umschlagen. Die ungute Vorahnung, die einen dabei begleitet, hat man zu Recht. David
Nicholls "Zwei an einem Tag" ist trotz allem ein positives Buch, eines, das
einen daran erinnert, dass Schatten und Licht gleichermaßen zum Leben gehören.
Er beschreibt mit großer Ehrlichkeit, dass es oft auch Reife und Lebenserfahrung
braucht um sich der großen Liebe stellen zu können und gesteht seinen
Protagonisten dabei alle Gedanken und Gefühle zu, auch die wenig
schmeichelhaften bis sehr unbequemen.
Artikel
online seit 10.10.15 |
David Nicholls
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