Glanz&Elend Literatur und Zeitkritik

 

Home  Termine   Literatur   Krimi   Biografien, Briefe & Tagebücher   Politik   Geschichte   Philosophie  Impressum & Datenschutz


 



Bücher für untern Baum

13 Leseempfehlungen mit Qualitätsgarantie

Zusammengestellt von Herbert Debes

Wahrheit & Existenz

Sechzehn Jahre nach seinem biblisch anmutenden Weltuntergangsroman
»Die Straße« präsentiert uns einer der großen alten Männer der Nordamerikanischen Gegenwartsliteratur, Cormac McCarthy, mit seinem grandiosen Roman-Duo »Der Passagier« und »Stella Maris« sein opus magnum.

1980, Pass Christian, Mississippi: Bobby Western, Bergungstaucher mit Tiefenangst, stürzt sich ins dunkle Meer und taucht hinab zu einer abgestürzten Jet Star. Im Wrack findet er neun in ihren Sitzen festgeschnallte Leichen. Es fehlen: der Flugschreiber und der zehnte Passagier. Bald mehren sich die Zeichen, dass Western in etwas Größeres geraten ist. Er wird von skrupellosen Männern mit Dienstausweisen verfolgt und heimgesucht von der Erinnerung an seinen Vater, der an der Erfindung der Atombombe beteiligt war, und von der Trauer um seine Schwester, seiner großen Liebe und seinem größten Verderben.
Der Passagier führt – von den geschwätzigen Kneipen New Orleans‘ über die sumpfigen Bayous und die Einsamkeit Idahos bis zu einer verlassenen Ölplattform vor der Küste Floridas – quer durch die mythischen Räume der USA. Ein atemberaubender Roman über Moral und Wissenschaft, das Erbe von Schuld und den Wahnsinn, der das menschliche Bewusstsein ausmacht.


1972, Black River Falls, Wisconsin: Alicia Western, zwanzig Jahre alt, lässt sich mit vierzigtausend Dollar in einer Plastiktüte und einem manifesten Todeswunsch in die Psychiatrie einweisen. Die Diagnose der genialen jungen Mathematikerin und virtuosen Violinistin: paranoide Schizophrenie. Über ihren Bruder Bobby spricht sie nicht. Stattdessen denkt sie über Wahnsinn nach, über das menschliche Beharren auf einer gemeinsamen Welterfahrung, über ihre Kindheit, in der ihre Großmutter um sie fürchtete – oder sie fürchtete? Alicias Denken kreist um die Schnittstellen zwischen Physik, Philosophie, Kunst, um das Wesen der Sprache. Und sie ringt mit ihren selbstgerufenen Geistern, grotesken Chimären, die nur sie sehen und hören kann. Die Protokolle der Gespräche mit ihrem Psychiater zeigen ein Genie, das an der Unüberwindbarkeit der Erkenntnisgrenzen wahnsinnig wird, weder im Reich des Spirituellen noch in einer unmöglichen Liebe Erlösung findet und unsere Vorstellungen von Gott, Wahrheit und Existenz radikal infrage stellt.

Cormac McCarthy - Der Passagier - Übersetzt von Nikolaus Stingl - Rowohlt - 528 Seiten - 28,- € - 978-3-498-00337-1 Leseprobe
Cormac McCarthy - Stella Maris - Übersetzt von Dirk van Gunsteren - Rowohlt - 240 Seiten - 24,- € - 978-3-498-00336-4 Leseprobe



Rauschhafte Lektüre

Mitreißend erzählt Mohamed Mbougar Sarr von der Suche nach einem verschollenen afrikanischen Autor: Als dem jungen Senegalesen Diégane ein verloren geglaubtes Kultbuch in die Hände fällt, stürzt er sich auf die Spur des rätselhaften Verfassers T.C. Elimane. Dieser wurde in den dreißiger Jahren als „schwarzer Rimbaud“ gefeiert, nach rassistischen Anfeindungen und einem Skandal tauchte er jedoch unter. Wer war er? Voll Suchtpotenzial und unnachahmlicher Ironie erzählt Sarr von einer labyrinthischen Reise, die drei Kontinente umspannt. Ein meisterhafter Bildungsroman, eine radikal aktuelle Auseinandersetzung mit dem komplexen Erbe des Kolonialismus und eine soghafte Kriminalgeschichte. Ein wahrhaft abenteuerliches Buch, das viel wagt – und triumphiert. Ein Buch für alle, die sich von
Roberto Bolaños Kultroman 2666 haben begeistern lassen.
Mohamed Mbougar Sarr, geboren 1990 in Dakar, wuchs im Senegal auf und studierte in Frankreich Literatur und Philosophie. Er hat bereits drei Romane veröffentlicht, für die er u.a. mit dem Prix Stéphane-Hessel und Grand prix du roman métis ausgezeichnet wurde. Für »Die geheimste Erinnerung der Menschen«, seinem ersten Werk, das auf Deutsch erscheint, erhielt er 2021 den Prix Goncourt. Eine ausführliche Besprechung des Buches ist in Arbeit.

Mohamed Mbougar Sarr  - Die geheimste Erinnerung der Menschen - Aus dem Französischen von Holger Fock, Sabine Müller - Hanser Verlag - 448 Seiten - 27,00 € - 978-3-446-27411-2 - Leseprobe


Zorn und Intellekt

1995 fährt der elfjährige Cherubim mit seiner Pfadfindergruppe auf eine dreiwöchige Kanufahrt einen westdeutschen Fluss entlang. Sie alle tragen klingende Fahrtennamen wie Kippe, Maus und Fliegentöter. Ihren Anführer, ein paar Jahre älter als sie, nennen sie Häuptling. Je weiter der Fluss sie trägt, desto verbundener fühlt sich Cherubim den anderen, desto mehr vergisst er sein Zuhause. Dort warten ohnehin nur seine frisch getrennten Eltern auf ihn, die Mutter überfordert, der Vater depressiv. Für den blinden Benito, mit dem er sich eines der Boote teilt, entwickelt er ein zunehmend obsessives Interesse. Dann geschieht ein schreckliches Unglück: Durch einen Jagdunfall wird der Anführer getötet, woraufhin die Jungen bald dem Wahnsinn nahe die Flussfahrt ohne ihn fortsetzen. Immer tiefer geraten sie nun in eine verstörende Welt.
Das kindliche Abenteuer wird zu einem surrealen Albtraum. Benito erfährt dabei eine radikale Wandlung: Zunehmend ergeht der zu Beginn noch in sich gekehrte Junge sich in immer zornigeren Monologen, die den Irrweg der Zivilisation anprangern. Aus dem stillen Jungen wird ein fatalistischer Prophet, ein blinder, apokalyptischer Seher. Drei Jahrzehnte später ist aus Cherubim ein bekannter Schriftsteller geworden, der einer rätselhaften Einladung folgend nach Bonn kommt. Am Tag des Empfangs im bekannten Hotel Paradies, das von einer Vielzahl prominenter Menschen aus Politik, Wirtschaft und dem Showgeschäft besucht wird, stürmt ein maskierter Mann den Saal Eden, schließt die 300 Gäste darin ein und schießt minutenlang wild um sich. Wie durch ein Wunder kommt niemand zu Schaden. Cherubim begreift schnell, dass das Attentat nur vorgetäuscht und mit viel Pomp inszeniert ist. Und hat nicht Benito sein linkes Bein genauso nachgezogen wie der Attentäter? In der Folge begibt er sich auf eine Spurensuche durch das Ruhrgebiet, reflektiert die Mythen der alten BRD und muss immer mehr feststellen, dass das öffentlichkeitswirksame Rätsel, dem er in Bonn beiwohnte, eng verwoben ist mit den Ereignissen seiner Kindheit. So wird die Suche nach der Wahrheit auch eine Suche nach seiner eigenen Vergangenheit.

Hendrik Otremba -
Benito - März Verlag - Roman - 504 Seiten - 28,00 € - 978-3-7550-0007-5 - Leseprobe & Interview


Kolonialer Kehraus in Malaya

Als Anthony Burgess 1954 als Lehrer nach Malaya kam, zeichnete sich die drei Jahre später erlangte Unabhängigkeit schon ab. Unklar war, wie es mit dem Land weitergehen würde: Gegen Ende der Kolonialzeit lebten dort neben den meist muslimischen Malaien zahlreiche Inder und Chinesen mit ihren jeweiligen Religionen, Traditionen und Sprachen; im Dschungel führten die Briten Krieg gegen den militärischen Arm der Kommunistischen Partei Malayas.
Mit dieser Situation in der Schlussphase des Britischen Empire konfrontiert Burgess den fiktiven Lehrer Victor­Crabbe, dessen idealistisches Bemühen, das Land an den Errungenschaften der abendländischen Zivilisation teilhaben zu lassen, die Romantrilogie zusammenhält. So entsteht eine vielschichtige und vielstimmige Komposition, welche die Konflikte zwischen den Bevölkerungsgruppen ebenso sichtbar macht wie den Rassismus und die Unfähigkeit vieler Kolonial­herren. Dass Burgess mit seiner typischen Mischung aus Ironie, Wortwitz und überbordender Komik erzählt und dabei auf seine eigenen Erfahrungen in Malaya zurückgreift, macht die Trilogie zu einem seiner besten Werke. Unvergessen sind Figuren wie der britische Police Lieutenant Nabby Adams, dessen unstillbarer Bierdurst in Jetzt ein Tiger eine shakespearesche Komödienhandlung in Gang setzt.

Anthony Burgess -
Jetzt ein Tiger - Aus dem Englischen von Ludger Tolksdorf -
Band 1 der Malaya-Trilogie
-  Elsinor Verlag - 232 Seiten, Hardcover - 978-3-942788-43-4; 26,00 €
Der Feind in der Decke - Band 2 der Malaya-Trilogie - Aus dem Englischen von Ludger Tolksdorf - Elsinor Verlag - 220 Seiten, Hardcover, 14 x 22 cm; ISBN 978-3-942788-64-9; 32,00 €
Die Betten im Orient - Roman - Band 3 der Malaya-Trilogie - Aus dem Englischen von Ludger Tolksdorf - Elsinor Verlag - 244 Seiten, Hardcover, 14 x 22 cm; ISBN 978-3-942788-65-6; 34,00 € -


Kleine Geschichte des BLAU

Azur, Ultramarin, Indigo, Kobalt, Lapislazuli … dieses Buch ist eine faszinierende Reise in die Geschichte der Farbe BLAU. Welche Farbe kann sich rühmen, so viel Faszination auszustrahlen, so viele Facetten zu haben und so beliebt zu sein? Als zentrales Thema in der Kunstgeschichte lässt BLAU die Epochen in einen Dialog treten: von den ägyptischen Wandmalereien über die Fresken von Giotto und die Sternennacht von van Gogh bis hin zu den sensationellen Monochromen von Yves Klein.
Entdecken Sie die Geschichte der Farbe BLAU in der Kunst anhand von 40 ikonischen Darstellungen und ihren Hintergründen: eine präzise Auswahl teils unverzichtbarer, teils überraschender Werke. Mit umfassenden Informationen in Chronologien, Karten, Grafiken, Infoboxen, Anekdoten sowie fundierten Texten zu den einzelnen Werken, aber auch über den herausragenden Einfluss der Farbe BLAU in der Geschichte der Kunst.
 
Hayley Edwards-Dujardin - BLAU – Vom alten Ägypten bis zu Yves Klein - (Midas Collection) - 112 Seiten, Hardcover, Euro (D) 22 | Euro (A) 22.90 | CHF 33 - 978-3-03876-229-4
 

Ein kleiner früher Pynchon

Im Frühjahr 1959 erschien in »Epoch«, der Literaturzeitschrift der Cornell University, unter dem rätselhaft schönen Titel »Mortality and Mercy in Vienna« eine Erzählung, deren Autor, 22 Jahre alt, wenige Jahre später mit den Romanen »V.« (1963) und »Die Versteigerung von No. 49« (1966) berühmt werden sollte. Es war seine zweite Veröffentlichung, und auch wenn Thomas Pynchon damals noch nicht der Autor war, den heute alle Welt kennt, ist darin doch schon Vieles von dem angelegt, was uns an seine späteren Bücher erinnert. Sterblichkeit und Erbarmen in Wien – der Titel ist ein Zitat aus Shakespeares »Maß für Maß« – erzählt von einer bizarren Party, auf der ein Schweinefötus ebenso eine Rolle spielt wie ein Original von Paul Klee, von einer Party voller kurioser Begebenheiten und Begegnungen mit Leuten, denen »man die Absolution erteilen oder Buße auferlegen, aber keinen praktischen Rat geben konnte«. Unterhaltsam und instruktiv liest sich auch das kluge Nachwort des Clemens Setz, wie auch sonst...

Thomas Pynchon - Sterblichkeit und Erbarmen in Wien - Aus dem amerikanischen Englisch von Jürg Laederach - Mit einem Nachwort von Clemens Setz - 64 Seiten, gebunden  - WG: 1112 - 978-3-99027-267-1 - € 15,-


Musik geht durch die Nacht

Als »Barrikadenpianist« hat er die Revolution zu Hause unterstützt. In der Emigration verdient er sein Geld als Salonmusiker – Josip Rotsky, ein Mann unklarer Identität, dessen Name sich auf Trotzki, Brodsky und Joseph Roth reimt. In einem Schweizer Hotel muss er für den Diktator seines Landes spielen - und wird zum Attentäter. Nach der Haft zieht Rotsky sich in die heimatlichen Karpaten zurück. Geheimdienstler und andere Finsterlinge trachten ihm nach dem Leben. Mit seiner Geliebten Animé und dem Raben Edgar flieht er nach Griechenland. Erst auf der Gefängnisinsel am Null-Meridian ist Schluss. Dort sendet sein »Radio Nacht« rund um die Uhr Musik, Poesie und Geschichten in die sich verfinsternde Welt.
Radio Nacht, in der Ukraine 2020 erschienen, ist nicht nur ein sprachliches Feuerwerk, sondern ein Gegenwartsroman von eminenter Aktualität. Klimaproteste, Pandemie, die Bedrohung durch Russland – er handelt von einer Zeit, in der die Hoffnungen auf radikale Veränderungen begraben werden.

Juri Andruchowytsch - Radio Nacht - Aus dem Ukrainischen von Sabine Stöhr - Suhrkamp - 472 Seiten - 26.- € - 978-3-518-43072-9


Stil & Witz

A. J. Liebling
war einer der großen amerikanischen Journalisten der Mitte des letzten Jahrhunderts. Viele seiner Kolumnen und Artikel haben New York zum Gegenstand, von seinem ersten Buch »Back Where I Came From« (1938) bis – beispielsweise – zu dem zweiteiligen Artikel über Stillman’s Gym für Sports Illustrated (1955). Bei Kriegsausbruch schickte ihn das Magazin als Korrespondent nach Europa, wo er im Juni 1944 die Landung in der Normandie miterlebte. Die Artikel dieser Zeit, gesammelt unter anderem in »The Road Back to Paris« (1944), erschienen 2008 in der Library of America unter dem Titel »World War II Writings«; sie bieten eine faszinierende Chronik der Epoche. In der Nachkriegszeit reiste Liebling viel (1957 schrieb er zwei Artikel über die palästinensischen Flüchtlinge in Gaza, 1960 berichtete er über die Olympischen Spiele in Rom).
Über Paris und die französische Küche in ihrer besten Zeit hat niemand so geschrieben wie der wunderbare A. J. Liebling, für den ein Tag ohne opulentes Mittag- und Abendessen nicht der Rede wert war. Zeit seines Lebens ein engagierter politischer Publizist und Gourmand, hatte er das Glück, sich von unten nach oben durch die französische Hauptstadt ­fressen zu müssen: Als junger Mann entdeckte er in den zwanziger Jahren, dass sich teures Essen und guter Geschmack nicht unbedingt vertragen. Später, als Korrespondent des New Yorker, erklomm er, ausgerüstet mit ebenso respektgebietendem wie gelassenem Sachverstand, sämtliche Gipfel, die das kulinarische Paris zu bieten hatte. Niemand hat darüber mit solch hinreißender Passion und stoischem Witz geschrieben wie Liebling in seinem letzten Buch.

A. J. Liebling - Zwischen den Gängen - Aus dem Englischen, mit einem Vorwort und Erläuterungen von Joachim Kalka - 232 Seiten · Klappenbroschur - ISBN 978-3-949203-44-2 - 18,00


Erinnern & Vergessen

W.G. Sebald zählt zu den einflussreichsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, seine Arbeit beeinflusst Schreibende bis heute und löst noch immer internationale Debatten aus. Nun hat Carole Angier seine erste umfangreiche Biografie geschrieben. Anhand seines Werks und der Erinnerungen zahlreicher Wegbegleiter und der letzten Zeitzeugen zeichnet sie das Porträt eines Autors, der sich den existenziellen Themen seiner Zeit auf besonders eindringliche Weise näherte. 1944 geboren, lebte und schrieb Sebald unter dem Eindruck von Holocaust und Krieg. Flucht, Exil und Verlust, das Erinnern und Vergessen wurden zu seinen zentralen Motiven. Carole Angier spürt diesen Motiven nach. Sie zeigt: Sebalds Leben und seine literarische Kunst zwischen Fiktion und Geschichte sind auf das Engste miteinander verknüpft.
Ein ebenso spannender wie aufschlußreicher Versuch, sich der vielschichtigen Persönlichkeit W.G. Sebald zu nähern.

Carole Angier -
W.G. Sebald - übersetzt aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn - Hanser Verlag - 720 Seiten - 38,00 € - 978-3-446-27262-0


Krieg & Widerstand

»Ein ruhiger herrlicher Sommerabend; die Trauben reifen, die Ochsen pflügen. Nur der Mensch ist völlig verrückt geworden.«
In der Rückschau ist es leicht, Anzeichen für drohendes Unheil auszumachen. Aber wer mittendrin in der Geschichte steckt, kann nur versuchen, sich aus Gehörtem, Gesehenem und Gelesenem ein Bild zusammenzusetzen. Im ­Sommer 1940 tritt Italien in den Zweiten Weltkrieg ein, ein gutes Jahr zuvor beginnt Iris Origo ihr Tagebuch. Die Britin lebt in der Toskana, ist aber auch in Rom bestens vernetzt. Und während die Nazis über halb Europa hinwegziehen, spricht sie mit Bauern und Politikern, hört Radio und liest Zeitungen – und hält alles fest. So bekommen wir nicht nur Einblick ins faschistische Italien, sondern auch ein Gefühl dafür, wie es ist, wenn die Welt am Wendepunkt steht.

Iris Origo -
Eine seltsame Zeit des Wartens - Aus dem Englischen von Anne Emmert - Mit einem Vorwort von Lucy Hughes-Hallett und einem Nachwort von Katia Lysy - 136 Seiten · Halbleinen -  978-3-949203-07-7 - 22,00


Alle Jahre wieder

Wenn Meryam in Elif Shafaks Roman Das Flüstern der Feigenbäume ihre Lieblingssüßspeise Baklava zubereitet oder wenn zu Canneloni mit Spinat und Ricotta in Graham Swifts Roman Das helle Licht des Tages ein Glas Chianti getrunken wird, sind das nur zwei Beispiele, die Sybil Gräfin Schönfeldt für ihren Literarischen Küchenkalender 2023 ausgewählt hat. Wieder hat sie die schönsten kulinarischen Zitate aus der Welt der zeitgenössischen wie der klassischen Literatur zusammengetragen, wieder beschreibt sie elegant die AutorInnen und ihr Werk und garniert alles mit dem entsprechenden Rezept – mit der lebenslangen Erfahrung der grand old lady für Esskultur. Eingebettet in Max Bartholls originelle Gestaltung aus farbenfrohen Gemüse- und Obst-Vignetten und kunsthistorischen Szenerien, ist der Kalender auch im 19. Jahr seines Erscheinens ein wahres Vergnügen für ihr wachsendes, treues Lese- und Kochpublikum und zugleich ein besonderes Schmuckstück in jeder Küche. Denn: Er ist einmalig und unverwechselbar – das Original!

DER LITERARISCHE KÜCHENKALENDER 2023. Mit Texten, Rezepten & Bildern
Hg. von SYBIL GRÄFIN SCHÖNFELDT - 60 Blätter / 76 vierfarb. Abb. und Fotos, 22,00  978-3-0360-4023-3



Momente des Miteinander

Es ist das Geburtsjahr der WeltliteratInnen – 1923. Ob Italo Calvino in Italien, Katherine Mansfield in Neuseeland, Wisława Szymborska in Polen oder Samuel Salvon auf Trinidad – noch nie gab es so viele 100. Geburtstag von AutorInnen, die heute zum Kanon der Weltliteratur gehören. Unserem Auswahlprinzip seit Beginn folgend, LiteratInnen an ihren Gedenktagen mit autobiografischen Texten zu präsentieren, ist Der Literatur Kalender 2023 mit dem Thema Momente des Miteinander diesmal ein besonderes Panorama weltweiter Stimmen, zu denen sich später oder früher Geborene wie Nawal El Saadawi oder Thomas Brasch, Dylon Thomas oder Friederike Mayröcker hinzugesellen. Sie alle erzählen vom schönen oder schwierigen Miteinander mit Freunden oder Vätern, Feinden oder Geliebten, künstlerischen oder politischen Weggefährten, vom Miteinander in der Heimat, im Exil, im Gefängnis – immer mit Melancholie oder Zärtlichkeit, Wut oder Trauer.

Der Literatur Kalender 2023 - Momente des Miteinander - Hg. von Elisabeth Raabe - Gestaltet von Max Bartholl - 60 Blätter / 53 Fotos / farbig - 32,5 × 24 cm - € 24,­- / sFr. 36.50 - 978-3-0360-2023-5


Artikel online seit 01.12.22
 

 


Glanz & Elend
- Magazin für Literatur und Zeitkritik
Home   Termine   Literatur   Blutige Ernte   Sachbuch   Politik   Geschichte   Philosophie   Zeitkritik    Impressum - Mediadaten