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Glanz&Elend
Literatur und Zeitkritik


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Glanz&Elend
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Bücher & Themen
Artikel online seit 21.10.13




























Schwarm und Idiot

Philosophisches und Aphoristisches
von Byung-Chul Han und Botho Strauß

Von Gregor Keuschnig

In seinem Buch »Lichter des Toren - Der Idiot und seine Zeit« (LT; 2013) findet Botho Strauß eine konzise Formulierung für das Phänomen des Schwarms im Internet: »Netz-Schwärme sind keine konsumistische Masse, sondern lassen in korrelierten Prozessen dominante Leitsysteme entstehen, die im Kern dieselbe Botschaft verbreiten - in Meinungen, Vorlieben, Verdammungen und Direktiven.« (LT 79)

Diese Form einer Definition ist in Strauß' ansonsten meist sentenziösem Buch ungewöhnlich. Es könnte jedoch als Leitspruch auch über den unlängst erschienenen Essay »Im Schwarm - Ansichten des Digitalen« von Byung-Chul Han stehen (IS; 2013). Wo Strauß etwas nebulös vom »Plurimi-Faktor« schreibt, der »das Hohe zugunsten des Breiten« abwerte (LT 32), spricht Han vom Schwarm. Wie Strauß unterscheidet Han Masse von Schwarm und spricht zunächst neutral von Menge. »Die neue Menge heißt der digitale Schwarm« (IS 19). Die Unterschiede zur Masse sind immanent. Der Schwarm hat, so die These, keine Seele, keinen Geist. Seele sei »versammelnd«, so Han, der Schwarm bestehe jedoch aus »vereinzelten Individuen«. Eine Masse »offenbart Eigenschaften, die auf die Einzelnen nicht zurückzuführen sind. Die einzelnen verschmelzen zu einer neuen Einheit« (IS 19). Das Ganze ist eben mehr als die Summe seiner Teile. Die Individuen des Schwarms »entwickeln kein Wir.« Sie blieben alleine: »Elektronische Medien…versammeln Menschen, während die digitalen Medien sie vereinzeln.« Der Schwarmteilnehmer, der homo digitalis, sei kein Niemand, sondern ein Jemand, »der sich ausstellt und um Aufmerksamkeit buhlt«. Für Strauß ist der Schwarm sogar bedrohlich: »Wenn sich der Geist des Schwarms als Ordnungsmacht etabliert, schlägt die Stunde der Insurgenten«  (LT 41), so heißt es ein wenig bedrohlich.

Han bleibt beschreibend. Das »Medium des Geistes sei die Stille« (IS 32). Die digitale Kommunikation zerstöre diese Stille nicht nur, sie lärme. »Das Nein« des Schwarms (es ist immer ein »Nein«) sei »immer laut«, so Han. Respekt und Rücksicht sind jedoch essentiell für ein konstruktives Miteinander. »Der Respekt bildet sich durch Zuschreibung personaler und moralischer Werte. Der allgemeine Wertezerfall lässt die Kultur des Respekts erodieren.« Es wird kein Respekt mehr gezollt (IS 12). Der Shitstorm im Netz sei Ausbund einer »Kultur der Respektlosigkeit und Indiskretion« (IS 10), eine billige Empörung der Unzufriedenen. Dem Shitstorm fehlt die eine Stimme, daher wird er als Lärm wahrgenommen. « (IS 20)

Im Gegensatz zum Leserbrief früherer Zeiten, der vergleichsweise aufwendig zu händeln war, ermöglichten die digitalen Medien die sofortige zeitnahe Affektabfuhr. Ergänzend möchte man noch einfügen, dass die Schreiber von Leserbriefen unabhängig und unwissend voneinander agierten. Sie wussten und sahen nichts voneinander. Erst auf der entsprechenden Seite der Zeitung, Tage oder gar Wochen später, wurde, von Redakteuren gesammelt und selektiert, der Meinungsstrom ausschnittweise sichtbar. Der Shitstorm ist also nicht nur beschleunigend, sondern auch (in der Theorie) für alle öffentlich. Han nennt ihn ein bisschen verniedlichend »Smart Mob«; das »Smart« wird nicht näher erläutert. Die Rede von der Demokratisierung durch die digitalen Medien wird in Anbetracht des Mob-Wesens ambivalent. Han berührt diesen Punkt nicht.

Strauß ist da deutlicher. Er kokettiert mit der Selbstbezichtigung als »Idiot«, dem »Privatmann« und besteht ausdrücklich darauf, Idiot genannt zu werden. Zunächst ist der Idiot derjenige, der den »Millionen Kleinteufeln des zernagten Alphabets«, den »600 Millionen Netz-Autoren«, die ihr »Unbuch« schreiben, (LT 33) sein »Dagegen« entgegen schmettert (LT 188), freilich längst »ohne Salon und Wirkung« (LT 28). Strauß' Aphorismen changieren immer wieder zwischen Hybris, Selbstzweifel und Larmoyanz. Ein Blick in die Massenmedien zeigt, dass der »Salon« sehr wohl Kenntnis von Strauß' Buch nimmt. Der »Idiot« ist in Strauß' Welt eine Art reaktionärer Hofnarr, ein hochgebildeter Mahner, der jeder sogenannten Demokratisierung skeptisch begegnet. Exemplarisch dafür steht seine Befürchtung, das Wissen durch Verbreitung nivelliert  werde. »Die Vielen verdünnen das Gut« (LT 32) lautet die These. Wortgewaltig ruft Strauß eine neue Avantgarde aus, allerdings wissend, auf verlorenem Posten zu stehen. Ständig hat er ein Kippen des Idiotenbegriffs vor Augen. Der »Idiotes« droht durch den »Idioten der Belange, einer willenlosen Puppe an den Drähten öffentlicher Stimmen« verdrängt zu werden (LT 115). Überspitzt formuliert: Der Idiot (Reaktionär) trifft auf den Idiot (des Schwarms; der Transparenz).

Souverän ist…

Nach Carl Schmitt ist derjenige machtpolitisch souverän, der über den Ausnahmezustand entscheidet. Byung Chul-Han paraphrasiert dieses Diktum (zunächst) auf die digitale Welt: Souverän sei derjenige, »wer eine absolute Stille zu erzeugen, jeden Lärm zu beseitigen, mit allem Schlag alle zum Schweigen zu bringen vermag.« Pointiert bedeutet dies: »Souverän ist, wer über die Shitstorms des Netzes verfügt« (IS 13). Übersehen wird zumeist dabei, dass diese Verfügung das Vorhandensein von funktionierenden Hierarchien impliziert. Dabei sagt Han selber, dass der Shitstorm in flachen Hierarchien ablaufe. Die Hierarchielosigkeit anzunehmen ist ein Fehler der Kritiker, die sich die Parolen der Aktivisten zu eigen machen. Die jederzeit mindestens theoretische Möglichkeit, die sofortige Affektabfuhr durchzuführen, bedeutet keinesfalls, dass das Medium hierarchielos ist. Die behauptete Egalität des Netzes ist Verklärung. Tatsächlich kristallisieren sich auch hier Rangstrukturen heraus, die sich meist nicht direkt zeigen.

Oberflächlich betrachtet ist der Blick auf Twitter oder Facebook ähnlich dem eines naturwissenschaftlichen Laien auf einem Ameisenhügel. Das Gewimmel, welches man sieht, hält man für egalitär. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Für die Arbeiterameise bleibt die Hierarchie verborgen, in der sie sich bewegt. Auch der Twitterer erkennt zumeist nicht Wurzeln und Hintergründe des Schwarms, in dem er sich bewegt und äussert. Im Unterschied zur Masse, die offen ihre intentionale Gerichtetheit bekennt und Repräsentanten vorweisen kann, bleibt der Schwarm amorph.

Der vermeintliche Ruhm des Kurznachrichtenschreibers ist flüchtig; weit entfernt von den Warhol'schen 15 Minuten. Twitterer und Daumen-Hoch-Aktivisten sind Ameisen, die vielleicht einmal kurz sichtbar geworden sind, bevor sie im Durcheinander wieder unbeobachtet verschwinden. Der Unterschied zum Ameisenhügel ist, dass das Gewimmel der Ameisen dem direkten Überleben der Art dient. Der digitale Schwarm produziert und dient Meinungsströmungen. Hinter den Meinungsströmungen sitzen immer Meinungsführer und Multiplikatoren, die ihre Anschauung allgemein setzen. Nach Strauß ist das Urteilen »der größte Leichtsinn des Gesellschaftsmenschen. Dauernd Urteile zu fällen ist seine verwerflichste Eigenschaft« (LT 127-128). Strauß verwendet Urteil und Meinung synonym. Die Meinung ist die kleinste Münze, die in der Regel im Schwarm als gültiges Zahlungsmittel genügt. Im Schwarm wird versucht mit Münzen ein Haus zu bezahlen.

Welche Rolle nimmt nun die sich im Schwarm zeigende Empörungsgesellschaft im Diskursraum ein? Han konstatiert eine »sehr geringe gesellschaftliche oder politische Relevanz« (IS 15). Es bilde sich lediglich eine »Skandalgesellschaft« ohne Contenance und ohne Haltung. Die Sorge des Wutbürgers im Netz sei »weitgehend« die »Sorge um sich« (IS 16). Dagegen setzt Han den Zorn, der narrativ und episch sei und Handlungen und sogar Dichtung hervorbringe.

…derjenige, der dem Shitstorm standhält

Die digitale Empörung ist also »ein affektiver Zustand, der keine handlungsmächtige Kraft entfaltet«. Die digitalen Schwärme »marschieren nicht«, sie sind »flüchtig und instabil«. Ihr Wir folgt keinem strategischen Plan, sondern nur vereinzelten, zum Teil komplexitätsreduzierten Meinungen oder Parolen, die quantitativ multipliziert werden und somit die Aura der Bedeutung erzeugen sollen. Die Gemeinsamkeit der Schwarmteilnehmer ist immer nur diese konkrete Meinung (oder, wie Strauß ergänzt, Verdammung, Vorliebe, Direktive), die nicht gespiegelt wird. Die Bindungen, die für einen Augenblick erzeugt werden, verpuffen im Datenstrom, wenn sie nicht in anderen Medien fortgeschrieben werden. So hinterlassen Shitstorms kaum dauerhafte Spuren. Insofern kann Hans These über die Macht desjenigen, der über die Shitstorms verfügt, ergänzt werden: Souverän wäre demnach derjenige, der dem Shitstorm standhält.

Han kritisiert – und das ist fast schon Konsens unter Intellektuellen -  die Anonymisierung des Netzes vehement. »Anonymität und Respekt schließen einander aus« (IS 9) heisst es apodiktisch. Dabei unterscheidet er nicht zwischen Anonymisierung und Pseudonymisierung. Wenn sich die Teilnehmer nicht klarnamentlich bekennen möchten (wofür es durchaus profane Gründe geben kann, die nicht mit Heckenschützenabsichten verbunden sein müssen), verwenden sie ein Pseudonym. Natürlich gibt es hier Missbräuche, etwa den Gebrauch mehrerer Pseudonyme, mit denen künstlich Relevanz erzeugt werden soll. Aber eine Aussage aufgrund der Pseudonymisierung oder Anonymisierung per se zu diskreditieren, wäre falsch. Ein Ansatzpunkt gegen die sogenannte Anonymität im Netz wäre übrigens die Vergötterung der Transparenz, die häufig von den gleichen Protagonisten verfochten wird. Die Thematisierung dieses Widerspruchs unterbleibt jedoch.  

»Das digitale Medium, das die Botschaft vom Boten, die Nachricht vom Sender trennt, vernichtet den Namen« (IS 9), so Han. Tatsächlich ist dieses Verständnis der Koppelung von Botschaften in die Person ein hierarchischer Topos, kommend aus einer Zeit als Honoratioren allein durch ihre Stellung in der Gesellschaft nicht nur Autorität sondern auch Wahrheitsansprüche formulierten. Han revitalisiert und variiert mit seinem kategorischen Bestehen auf den Namen den Geniekult des 18. Jahrhunderts. Im Literaturbetrieb ist diese Kopplung an den Namen längst wieder Usus. Dabei geht es immer weniger um den Text, die Prosa, das Gedicht, sondern um den Autor, die Autorin und dessen/deren  Biographie. Er wird zum »Autorendarsteller« (Jochen Jung); sein Werk findet nur noch »bei Gelegenheit statt« (LT 62), z. B. bei Festivals. Der Autor wird zum Event-Manager seiner selbst. Das Verschwinden des Autors ist verschwunden; die Kritik lechzt nach griffigen biografischen Details, um sich nicht mehr länger mit der sperrigen Ästhetik beschäftigen zu müssen.

Der Schwarm kann für Han nur über das Nadelöhr der Vermittlung, der Transformation in ein anderes, dauerhafteres Medium Wirkung erzeugen. Dieses Nadelöhr wird durch die klassischen Türhüter wie Journalisten, Publizisten, Verlage, also klassische Massenmedien belegt. Tatsächlich ist dies immer noch gängige Praxis. Daher suchen so viele souveräne Netz-Protagonisten so schnell wie möglich an die klassischen Medien anzudocken und dort zu reüssieren.

Narzisstische Inseln

Immer häufiger klingen jedoch aus den vermeintlichen Qualitätsmedien selber die Vorbehalte an, etwa wenn vom »Betriebssystem der allgemeinen Banalität« (Christian Schüle) die Rede ist, die zunehmend die Publizistik wie ein Virus zu befallen scheint. Nebenbei: Wasser auf die Mühlen von Botho Strauß. Die Relevanzlosigkeit des Netzes für den scheinbar »seriösen« Debattenraum ist zwar ein Faktum, darf aber nicht generalisierend mit Qualität verwechselt werden. Sie ist sowohl mit der Hierarchie im Medienbetrieb als auch mit dem Interagieren der Schwarmteilnehmer untereinander verbunden. Digitale Vernetzung besteht eben tatsächlich zumeist aus »narzisstischen Inseln von Egos«, so der überaus scharfe Befund (IS 63) (als gäbe es beispielsweise in den akademischen Zirkeln nicht ebensolche »Inseln«). Virulent für das Netz ist jedoch, dass es kein (oder kaum) Miteinander gibt, sondern nur parallele, zum Teil gleiche Handlungen, die über Quantität Bedeutung gerieren sollen. Das Gegenüber, die physische Präsenz des Anderen verschwindet. Der Einbruch des Anderen, so Han, sei nicht möglich (was gewünscht ist). Stattdessen gebe es nur das Gleiche. »Durch das Smartphone spricht nicht der Andere« (IS 35). Das Digitale ist nicht dialektisch, sondern solipsistisch. Immer wieder kann man in sozialen Netzwerken feststellen, wie man dezidiert Leute mit anderen Meinungen »entfreundet« oder »entfolgt« und sich dessen noch rühmt. Aber der »Geist erwacht angesichts des Anderen« (IS 70). Wo dieser fehle verkümmert der Geist, wird, so wusste schon Hegel, zum »toten Sein«.

Die Gleichen glauben, da sie in ihrem Referenzraum auf ausreichende Resonanz stoßen, dass sie Relevanz besitzen. Das ist jedoch ein Trugschuss. Sie sind Bewohner einer platonischen Höhle (die Han treffend »Schattentheater« nennt [T 62]). Wenn sie 3000 Freunde haben, die ihnen folgen, glauben sie, eine Macht außerhalb ihres Netzraumes zu besitzen. Dabei haben Fußballspiele der Dritten Liga oft mehr Zuschauer. »Postings« sind fast immer nur bezogen auf den eigenen Referenzraum wichtig. Außerhalb dessen sind sie zumeist nur Folklore, die bestenfalls von gelangweilten Journalisten als Volkes Meinung missbraucht werden. Han bringt das Wort vom »symmetrischen Kommunikationsraum« auf, in dem »Machtverhältnisse« schwierig zu installieren seien. Wie bereits erwähnt, halte ich diese Einschätzung für nicht richtig. Mit dem Gegensatz symmetrisch vs. asymmetrisch kommt man der Kommunikationsstruktur und auch der Eingeschränktheit nicht auf die Spur.

Die sozialen Netzwerke transportierten, so Han, kein Wissen, sondern Informationen. »Das Wissen liegt nicht vor«. Geprägt wird das Wort vom »Informationsjäger«, der Neuigkeiten lediglich aufhäufe (bzw. weiterleitet, bspw. »retweetet«), statt über sie zu kommunizieren. Kommunikation ist eine Schimäre. Strauß ist mit seiner Klage über die »Rattenplage der Kommunikation« (LT 80) unpräzise. Die Timeline sei »additiv und nicht kumulativ« (IS 50), so Han. Und vor allem sei sie nicht narrativ. Informationen zeichnen sich durch »reine Äußerlichkeit« aus. »Die ungefilterte Informationsmasse lässt…die Wahrnehmung ganz abstumpfen«. »Eine Information oder ein Content, auch mit sehr geringer Signifikanz, breitet sich wie eine Epidemie oder Pandemie rasend im Netz aus. Keine Schwere des Sinns belastet sie« (IS 75), so Han. Ergänzen möchte man: Der Sinn spielt für und im Rahmen der Verbreitung keine signifikante Rolle mehr, da alle Informationen simultan fließen. Der Rezipient wird zum Sucher des Sinns, kann dies aber aus der Quantität gar nicht mehr leisten. Dabei entsteht, so Han, eine Müdigkeit, die die analytischen Fähigkeiten verkümmern lässt. Wichtiges von Unwichtigem zu trennen wird immer schwerer. Es droht Deformation durch Übermass. Wo nur noch gezählt wird verkümmere das Denken, verkümmere die Erzählung (IS 79).

Andere Aussichtspunkte: Müdigkeit, Transparenz und Eros

Han benutzt den Schwarm nur als eine Art Aussichtspunkt um die Verfasstheit der Gesellschaft zu diagnostizieren. So irrelevant das Schwarmverhalten im Netz derzeit auch (noch?) sein mag – es gibt über die eigentlichen Implikationen in den Netzwerken hinausgehende Bedeutungen, die zu gravierenden Veränderungen in kulturellen und gesellschaftlichen Interaktionen und Verhaltensweisen führen. In den letzten Jahren hatte Han schon einige andere Aussichtspunkte für seine Blicke ins Tal inspiziert.

In seinem Buch »Müdigkeitsgesellschaft« (M; 2010)  beschäftigte er sich mit einer »neue[n] Topologie der Arbeit« (IS 57), die aus dem arbeitenden Subjekt ein »Leistungsobjekt« (M 5) mache, welches »gefesselt wie Prometheus« in eine Beschleunigung und Dauerpräsenz pressen lasse. Aus der »Disziplinargesellschaft«, die das Individuum glaubte zwingen zu müssen, bestimmte Leistungen zu erbringen, wurde eine »Leistungsgesellschaft«, in der die Subjekte »Unternehmern ihrer selbst« geworden seien: Immer erreichbar, jederzeit abrufbar.

Dieses System der freiwilligen Selbstausbeutung (selbst die »Pause ist nur eine Phase der Arbeitszeit« [IS 48]) ist erfolgreicher als die Ausübung des Zwangs. Strauß dagegen schallend: »Raus aus dem Schlund mit allen verbunden zu sein!« (LT 118) Denn die Folgen dieses »Terrors der Immanenz« (M 17) führen zu psychischen Infarkten wie Burn-Out und Depressionen, zur »Schaffens- und Könnensmüdigkeit« im »nichts ist möglich« (M 23). Dieser Müdigkeit setzt Han kühn die »beredte, sehende, versöhnende Müdigkeit« aus Peter Handkes Essay »Versuch über die Müdigkeit« entgegen. (M 58f) Diese Müdigkeit ist »kein Zustand, in dem alle Sinne ermatten würden. In ihr erwacht vielmehr eine besondere Sichtbarkeit« (M 59). Han bekennt sich zu dieser »immanente[n] Religion der Müdigkeit«, die zum »Nicht-Tun« inspiriere und wendet sie gegen die krankmachende »Aktivgesellschaft« (M 63).

In »Transparenzgesellschaft« (T; 2012) spezifizierte Han seine Theorie von der »Positivgesellschaft«. Baudrillard wird zitiert, der die Positivgesellschaft beherrscht sieht »von der 'Transparenz und Obszönität der Information in einem Gefüge, in dem es keine Ereignisse mehr gibt'« (T 8). Han konstatiert: »Die Positivgesellschaft verabschiedet sich sowohl von der Dialektik als auch von der Hermeneutik. Die Dialektik beruht auf der Negativität.« Sie nähre »das Leben des Geistes. Das Andere im Selben, das eine Negativspannung erzeugt, erhält den Geist lebendig« (T 12). Die Forderung nach Transparenz dient nach Han zum einen strategisch dazu, Machtinstanzen dauerhaft zu implementieren. Und zum anderen werde die Positivität, d. h. die Ausblendung des Anderen, festgeschrieben. Transparenz leiste der Tendenz zur Uniformierung der Gesellschaft Vorschub, erzeuge einen »starken Konformismuszwang« (IS 30) und sei als »totale Transparenz« totalitär. Die sukzessive Ausschaltung  der Negativität führe in die »Hölle des Gleichen« (T 6). In dieser Hölle treffen sich - partiell angewidert - Han und Strauß.

Plädoyer für die Negativität…

Transparenz sei ein wichtiger Baustein der Positivgesellschaft, die das Negative ausblende. Negativität sei jedoch sowohl für das Einzelwesen als auch für eine pluralistisch funktionierende Gesellschaft essentiell. Ein Leben ohne Verborgenheit, ohne Distanz, ohne Schein, ohne Intimität sei nicht wünschbar. In die gleiche Kerbe schlägt Strauß, wenn er der allgegenwärtigen Transparenz- und Bekenntniskultur die Diskretion entgegensetzt. »Diskretion wäre heute das zentrale Widerwort zu allem, was da läuft, sich äußert und sich outet « (LT 31). Im Weltbild der vollkommenen Transparenz wird jeder per se verdächtigt. Am Ende, so Han, stehe eine Kontrollgesellschaft, in der Alle Alle überwachen. Schon bei Rousseau und dessen Verbot des Theaters »lässt sich beobachten, dass die Moral totaler Transparenz notwendig in Tyrannei umschlägt« (T 72). Es ist eine Tyrannei der Ausmerzung des Anderen, wie sie in den schrecklichen Verbrecherdiktaturen des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt hatte. Han unterlässt einen Hinweis darauf; er emotionalisiert niemals. 

Im Ruf nach Transparenz erkennt Han eminente Auswirkungen auf die Politik. Politiker, so die These, hätten keine Visionen, keine Ideen über die bloße Verwaltung des Status quo hinaus mehr, sie gehen dem Wähler nicht mehr voraus (IS 29). Der Einwand ist sehr wichtig, wird von Han aber nur angerissen. Entwickelt man ihn weiter zeigt sich, wie der Repräsentant in der Politik, der Abgeordnete, am Ende nur noch als Abstimmungsobjekt fungieren soll, der mit einem imperativen Mandat den jeweiligen Willen des Wählers auszuführen hat. In den USA gibt es »Wahlmänner«, die man bei der Präsidentenwahl vorgeschaltet hat. Sie besitzen (bis auf wenige Ausnahmen) ein imperatives Mandat.

In der deutschen Politik gibt es streng genommen kein imperatives Mandat. Der Abgeordnete bleibt seinem Gewissen verantwortlich. Wie Transparenz dies entkernt, zeigt sich am so genannten »ZDF-Parlameter«. Die 2009 mit dem Grimme Online-Preis ausgezeichnete Webseite macht kenntlich, wie Abgeordnete im Bundestag zu Gesetzentwürfen abgestimmt haben und protokollieren auch die Anwesenheit. Es gibt inzwischen nur noch wenige Abstimmungen, die geheim durchgeführt werden müssen; meist wird »namentliche Abstimmung« dekretiert. Das Recht, seine Stimme geheim abzugeben, ist jedoch essentiell in einer Demokratie. In Parlamenten von Diktaturen existiert es meist nicht; hier wird offen abgestimmt und damit ein Druck erzeugt, um auf das gewünschte Ergebnis zu kommen. Ein Publizieren über das Abstimmungsverhalten bindet den demokratisch gewählten Abgeordneten stärker an informelle Zwänge durch Fraktion und Partei und erschwert die freie Ausübung seines Mandats. Die namentliche, transparent gemachte Abstimmung im Deutschen Bundestag ist ein Droh- und Disziplinarmittel geworden. Wer sich der Parteiräson verschließt, wird mit einem schlechteren Listenplatz bei den nächsten Wahlen bedroht.

Der Wunsch nach Transparenz zeigt gemäß Han den Verlust von Vertrauen in einer Gesellschaft an; beispielsweise auch zwischen Politik und Bürger. Vertrauen ist jedoch unabdingbar für ein Zusammenleben. Man hätte sich einige Sätze über die Gründe für den innergesellschaftlich stetig wachsenden Vertrauensverlust untereinander gewünscht. Und auch die Merkwürdigkeit, dass gerade die Verfechter der totalen Transparenz gleichzeitig die Anonymisierung bzw. Pseudonymisierung des Internet gutheißen, wird nicht aufgenommen.

Ausgiebig beschäftigt sich Han mit der »Tyrannei der Sichtbarkeit« (T 24) in einer »ausgestellte[n] Gesellschaft«, die es zum »ikonischen Zwang« treibt, »zum Bild zu werden«. Dabei unterscheidet Han das analoge vom digitalen Bild. Das analoge Foto ist vergänglich: die Zeit nagt an ihm. Er nennt das die »Negativität der Zeit«. Dabei ist diese Negativität nicht gleichbedeutend mit einer Verfall oder gar drohender (Seins-)Vergessenheit. In der Vergänglichkeit selber zeigt sich erst das Gewesene als Zeiterscheinung.  Die digitale Bilderflut in sozialen Netzwerken, der Zwang zur Selbstdarstellung (der am Ende Teil der Selbstausbeutung sein kann), ist für ihn ein Zeichen von »Positivität«, die alles Alternative, Andere, Außenseiterhafte ausblendet. Damit wird alles Unsichtbare per se verdächtig.

Es ist hochinteressant, wie Han den Transparenz- und Bilderkult als Element der kapitalistischen Leistungsgesellschaft herausarbeitet. Transparenzzwang erzeugt also nicht nur gesellschaftliche Konformität und vernichtet Intimität und Privatheit sondern wird zum ökonomischen Imperativ (T 81) des »Neoliberalismus«. Wenn Neigungen und Wünsche und am Ende vielleicht sogar die finanziellen Möglichkeiten aller transparent sind, können Unternehmen nicht nur maßgeschneiderte Werbung platzieren, sondern auch Bestell- und Bedarfsvorgänge überwachen und neue Bedürfnisse zielgerecht erzeugen.

…und das Eros

In »Agonie des Eros« (AG; 2012) führt Han die Konsequenzen der »Erosion des Anderen, jener Nivellierung zum Gleichen (AG 6) in drastischer Form vor. »Eingeebnet zum Objekt der Konsumtion« seien Labilität, Burn-Out oder Depression die Folge. Diese sind, so die These, nur durch das Eros zu besiegen. Aber die »Totalisierung der Gegenwart« verunmögliche das Aufkommen des »erotische[n] Begehren[s]«. Der Eros bedinge den »Vorrang des Anderen« (AG 34). Wie die Liebe, die immer auch den Tod beinhaltet, also die Negativität. In der Positivgesellschaft sei der Tod nicht präsent. Han findet in diesem Zusammenhang ein schönes Wortspiel: »Das nur Positive ist leblos« (AG 37). Die Abwesenheit des Todes macht das Leben leblos und uninteressant.

In der Realität ist das Eros profanisiert und geheimnislos geworden (AG 44). Dagegen setzt Han die Phantasie, das Verborgene – eben jene »Negativität« -  und findet dafür mit der berühmten Szene aus »Madame Bovary«, in dem die Titelfigur in einer Kutschfahrt hinter herabgelassenen Vorhängen einen Mann leidenschaftlich liebt, ein wunderbares Beispiel. Flaubert beschreibt in aller Ausführlichkeit Straßen, Plätze und Brücken, die während der Fahrt passiert werden. Über das, was sich in der Droschke abspielt, schreibt er kein Wort. Das Verborgene, das Nicht-Gezeigte und Nicht-Gesagte erregt und erzeugt die Phantasie des Lesers. Eine Phantasie, die in der permanenten Sichtbarkeit der Transparenzgesellschaft gar nicht erst aufkommen kann, erstickt wird (T 29). »Am Ende der erotischen Irrfahrt streckt Emma ihre Hand aus dem Kutschenfenster…« (AG 51). Fast en passant wird von Han auch noch Kunstkritik geübt: »Die heutige Krise der Kunst und auch der Literatur lässt sich auf die Krise der Fantasie, auf das Verschwinden des Anderen, d. h. auf die Agonie des Eros zurückführen« (AG 54).

Hans Plädoyer für das Eros ist wuchtig und nicht ohne Risiko, weil der Begriff des Pornografischen nicht scharf definiert wird. Er wird nämlich nicht alleine mit den gängigen Assoziationen verknüpft. Schon die »Ausstellung der Intimität und Privatsphäre«, das »allein auf seine Ausgestelltheit reduzierte, nackte Gesicht« (AG 44), die allgegenwärtige Bilderflut des Immergleichen in sozialen Netzwerken – alles das sei »pornografisch« (IS 9) und zwar dadurch, dass es als Ware ausgestellt werde (AG 44), unabhängig davon, ob die Bilder beispielsweise explizit sexuelle Handlungen zeigten. Das Pornografische ist, so das Paradoxon, im Kern entsexualisiert. Hans Eros-Begriff ist existentiell. Er bezeichnet eine sinnliche Lebensweise. »Ohne Eros verkomme….der Logos zur datengetriebenen Berechnung« (AG 56). Schärfer formuliert heißt es dann etwas später: »Der Logos ist kraftlos ohne die Macht des Eros« (AG 66).

Diagnose der Gegenwartsmoderne

Han geht mit seinen Ausführungen über Schwarmverhalten, Transparenz und Eros weit über den gängigen, auf das Internet fixierten Diskurs hinaus. Es wird eine grundlegende Diagnose der Gegenwartsmoderne vorgenommen, die jenseits des Netzes das gesellschaftliche und soziale Leben beeinflussen, es zu dominieren beginnen und damit schleichend neue Werte implementieren. Das dürfte ein Grund dafür sein, dass seine Bücher bei den Protagonisten der sogenannten Netzgemeinde kaum diskutiert werden: Sie bieten kein Erregungspotential, weil sie schlichtweg zu komplex sind. Der andere Grund liegt in der digitalimmanenten Ausblendung der Negativität.

Erfrischend, wie Han die gängigen Interpretationslamenti unterläuft. Etwa wenn er schreibt: »Die Zeitkrise von heute ist nicht die Beschleunigung, sondern die temporale Zerstreuung und Dissoziation. Eine temporale Dyschronie lässt die Zeit richtungslos schwirren und zur bloßen Abfolge punktueller, atomisierter Gegenwart zerfallen. Dadurch wird die Zeit additiv und jeder Narrativität entleert. […] Da die Beschleunigung an sich nicht das eigentliche Problem darstellt, so besteht seine Lösung nicht in der Entschleunigung. Die Entschleunigung alleine erzeugt keinen Takt, keinen Rhythmus… […] Sie verhindert nicht den Sturz in die Leere.« (T 55-56)

Das Verhalten des ortlosen homo digitalis sickert in die Gesellschaft ein. Es gehört zu den schönen Momenten bei der Lektüre der Bücher von Byung-Chul Han, wenn er beispielsweise vom »fingernde[n], handlose[n] Mensch[en]« spricht, der statt zu Handeln auf seinem Smartphone oder Tablet herumfingert. Wo die Tätigkeit mit der Hand noch Widerstand böte, huscht der Finger ohne Problem über den Bildschirm (IS 52f). Aber »Denken [ist] ein Hand-Werk«, so Han in seltener Emphase. Oder in der »Müdigkeitsgesellschaft« gemeinsam mit Hannah Arendt, Paul Cézanne und Maurice Merleau-Ponty »das Staunen über das So-Sein der Dinge« als Leitbild heraufbeschwört und mindestens für einen Augenblick feststellt: »Der cartesianisch-neuzeitliche Zweifel löst das Staunen ab« (M 30).   

Byung-Chul Han ist ein hellwacher Beobachter, der Phänomene beschreibt und luzide Schlüsse in Sätzen formuliert, die oft genug scharf wie Messerschnitte sind. Dabei vermeidet er jegliche Aufgeregtheit oder Skandalisierung. Neben gängigen Klassikern der Philosophie (Augustinus, Kant, Hegel) dienen Han vor allem Denker der Moderne als Referenzen, besser: Ausgangspunkte, wie beispielsweise Walter Benjamin (den er u. a. mit dem Ideal der »Gabe des Lauschens« zitiert [M 24]), Michel Foucault, Marshall McLuhan, Roland Barthes, Friedrich Nietzsche, Alain Badiou (dessen Ausführungen über die »geheime Verbindung zwischen Eros und Politik« Han sehr instruktiv einbringt [AG 57]), Georgio Agamben, Paul Virilio, Richard Sennett oder Vilém Flusser. Er stimmt ihnen nicht immer zu  (etwa Flussers Vision der direkten Dorfdemokratie [IS 88] oder Agambens Thesen über die »pornografische Nacktheit« [T 38-39]), transformiert ihre Ausführungen gelegentlich an die Zeit, ohne sie zu derangieren oder zeigt, wo sie heute ergänzt werden müssten.

Über allen steht jedoch Martin Heidegger, um den Han promoviert hat. Schon in der Sprache Hans und seiner Wortsuchekunst zeigen sich deutliche Parallelen. Die einzelnen Bücher haben teilweise Schnittmengen; gelegentliche Redundanzen sind demzufolge nicht zu vermeiden. Dennoch ist ihre Lektüre immer aufregend. Man hat das Gefühl, da schreibt jemand eine Art »Sein und Zeit« »des Digitalen«. Die schmalen Bücher täuschen: Die Texte Hans sind derart konzentriert und vielschichtig, dass man fast gezwungen wird, nach der Lektüre weniger Seiten immer wieder inne zu halten. Es ist unmöglich, diese Texte ohne höchste Aufmerksamkeit zu lesen. Wer über die gesellschaftlichen und sozialen Folgen des Digitalen mitreden will, kommt an Byung-Chul Han nicht vorbei – unabhängig davon, ob man alle seine Beobachtungen in allen Nuancen teilt oder nicht.

Botho Strauß' Aphorismensammlung endet fast versöhnlich mit der »Heiterkeit der Abstinenz« (LT 175). Auf die ornamentale Wortkunst wurde bereits anlässlich seines Aufsatzes »Der Plurimi-Faktor« hingewiesen. Dieser Aufsatz ist eine Patchwork-Arbeit, der aus dem ganzen Buch Versatzstücke enthält und zu einem neuen Text zusammengeklebt wurde. So, wie er dann im »Spiegel« abgedruckt war, hinterlässt er den Eindruck eines veritablen Netzverächters. Das ist Strauß nicht; wer das behauptet (wie neulich ein Netzgemeindeschreiber in der FAZ), hat entweder das Buch nicht gelesen oder kann nicht lesen. Strauß hat den Erregungsraum des Digitalen längst hinter sich gelassen und betrachtet ihn nur noch wie ein interessierter Laie den bereits erwähnten Ameisenhügel. Daher der allzu häufige, resignativ daherkommende Klageduktus, der zuweilen dann auch kryptisch daherkommt. Strauß begnügt sich damit, seine Spezies weiterhin als überlegen einzuordnen. In der aristokratischen Haltung erinnert das an die Tagebücher Ernst Jüngers, wenn auch die Sprache beider unterschiedlich ist. Mit manchen seiner Einwürfe trifft Strauß die von ihm verachtete Gesellschaft ins Mark. Etwa wenn er, wie schon in seinem Essay »Der Konflikt« von 2007 eine gewisse Überlegenheit eines spirituell-religiösen Wertesystems gegenüber der demokratisierten, sich am Ende dem Kapitalismus und den Naturwissenschaften bereitwillig hingebenden Gesellschaft ausmacht. »Lichter des Toren« ist ein Buch, das man Jahre später wieder zur Hand nehmen, darin aufs Neue blättern und dann ziemlich verblüfft sein wird.

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Bibliographie und Siglen:

AG
Byung-Chul Han
»Agonie des Eros«

2. Auflage 2013,
Matthes & Seitz Berlin

IS  
Byung-Chul Han
»Im Schwarm – Ansichten des Digitalen«
1. Auflage 2013,
Matthes & Seitz Berlin

LT
Botho Strauß
»Lichter des Toren – Der Idiot und seine Zeit«
Diederichs, 2013

M
Byung-Chul Han: »Müdigkeitsgesellschaft«
8. Auflage 2013,
Matthes & Seitz Berlin


Byung-Chul Han: »Transparenzgesellschaft«
3. Auflage 2013,
Matthes & Seitz Berlin

 


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