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© R. Reifenrath |
Münsteraner-Rätsel – Immer wieder amüsiert sehe ich, wie TV-Kritiker der seriösen Presse das Publikum des sonntäglichen »Tatorts« vom Massenvergnügen an dessen Münsteraner Possenhaftigkeit abhalten wollen. Erfolglos. Obwohl der produzierende WDR mit den Darstellern Prahl & Liefers e tutti quanti das Satirisch-Parodistische immer noch eine Drehung weiter ins Absurd-Groteske schraubt (& dadurch die dem allgegenwärtigen deutschen TV-Genre eigene »psychologische Glaubwürdigkeit« & ranzige Ernsthaftigkeit des Plots austreibt), bleibt das Publikum dieser Verhohnepipelung aller geläufiger »Tatorte«, »Sokos« etc. treu ergeben. Wie auch jetzt gerade wieder, als eine rätselhafte Mordserie Doppelgänger der rauchenden Staatsanwältin, des kiffenden Vaters & des kleinwüchsigen »Alberich« hinwegrafft (»Spieglein, Spieglein«,17.3.19). Die sukzessive Aufklärung der Doppelgänger-Morde mag ein raffiniertes Rätselmotiv für schlichte »Tatort«-Fans sein, die Pointe des Münsteraner Massenmords aber ist der kolossale Witz, dass es alles Fehlgriffe bei den Mordaufträgen waren – was aber vor allem den beiden Hauptdarstellern die Möglichkeit bot, darstellerisch ihrem Affen Zucker zu geben & jeweils in Kontrastfiguren ihrer angestammten Rollentypen zu brillieren! Das verdoppelte auch den Jux. Bei der Frage, was die Leute gerade an der Münsteraner Flapsigkeit so mögen, dürfte eine hervorragende Rolle spielen, dass im Tatort Münster nicht bloß 2 Kommissare »ermitteln«, sondern ein festes Ensemble von 5 (!) Darstellern in den immer gleichen Rollen sich witzelnd tummelt. Gewissermaßen eine Münsteraner »Familie Hesselbach« mit bewusst grotesken Typ(ologi)en, komischen Charakteren, jeder mit eigenen Ticks, & gelegentlich wird deren immer gleiches verbales Gekabbel durch »unkorrekte« humoristisch-zynische Dialog-Sottisen zugespitzt. Dergleichen hat man seit den großen Tagen der seligen »Klimbim-Familie« (1973/79) im deutschen Fernsehen nicht mehr gehört. Möglicherweise ist das deutsche TV-Publikum eben doch intelligenter & witz-affiner als die noch verbliebenen Reste der heutigen Fernsehkritik. * Pfäffische SPD – »Ungläubige« & »Atheisten« scheinen auch in der SPD so unwillkommen wie unter Juden, Christen, Muslimen, wohingegen diese drei Religionsgemeinschaften in der SPD hochwillkommen sind. Die beiden ältesten der drei vorderasiatischen Monotheisten-Religionen haben im Laufe der Jahrhunderte sich daran gewöhnen müssen, dass in ihren religiös bestimmten Mehrheitsgesellschaften Atheisten oder Agnostiker heute nicht mehr um ihr Leben, Leib & Gut fürchten müssen; während deren jüngste, der knapp 1300 Jahre alte Islam, dort, wo er auch noch Staatsreligion ist, »Ungläubige«, die nicht einmal an Christus oder Jahwe, sondern an gar keinen Gott glauben, noch heute verfolgt, so dass diese »Säkularen« um Leib & Leben, Geld & Gut fürchten müssen. Das Beste, was ein ungläubig gewordener Muslim, bzw. ein Atheist oder Agnostiker im Schatten des Islam tun kann, ist seine Areligiosität zu verschweigen, also öffentlich Glauben zu heucheln. Offenbar gilt die gleiche Empfehlung für diese areligiöse menschliche Spezies auch in der »Sozialdemokratischen Partei Deutschlands« (SPD. Das scheint jedenfalls aus einem Schreiben des SPD-Generalsekretärs Klingbeil hervorzugehen, das der Wirtschaftsteil (!) der FAZ nun publik gemacht hat. Darin untersagt der Generalsekretär kategorisch die Bezeichnung »Arbeitskreis Säkularer SozialdemokratInnen«. Nachdem der Vorstand vor Jahren widerspruchslos gebilligt (wo nicht sogar als Mitglieder-Werbeinitiative gefördert) hatte, dass es »Arbeitskreise« der Christen, Juden & Muslime in der SPD gibt, sahen mehrere hundert SPD-Mitglieder sich schon seit Längerem dazu herausgefordert, sich als entschiedene Lobby-Gruppe für eine »säkulare« Gesellschaft zu gründen. Und wenn religiöse Verbindungen innerhalb der formal religionsneutralen Partei sich formieren durften, widerspricht es der simpelsten innerparteilichen Gerechtigkeit, wenn den entschieden Nicht-Gläubigen eine solche nominelle Verbindung verboten wird. Sonst muss man mutmaßen, die Partei, die einst gesungen hat: »Es rettet uns kein höh´res Wesen / kein Gott, kein Kaiser noch Tribun«, sei monotheistisch religiös geworden & habe auch ihrem säkularen Impetus abgeschworen. Ist wohl so, wenn der »humanistische Pressedienst« Recht hat, der aus einem Brief des SPD-Vorstands zitiert. * Aufgemerkt, also! – Zu den unsympathischen Eigenarten vor allem des frühen Arno Schmidt gehört das rhetorische Prunken, mit dem seine, dem Autor zum Verwechseln ähnlichen, erzählenden Helden ihr sowohl enzyklopädisches als auch esoterisches »exaktes Wissen« schulmeisterlich präsentieren. Sie äußeren es meist von oben herab, bzw. scheinbar nebenbei gegenüber Pappfiguren von Dialogpartnern, die dabei oft nur als arrogante Angeber figurieren. Es sind meist »Akademiker«, Spezialisten oder gesellschaftlich anerkannte »Respektspersonen«, die sich dem Schmidtschen Selberlebensbeschreiber überlegen dünken. (Selbstverständlich zu unrecht.) Umso effektvoller kann sie der Autor in der Maske seiner »bescheidenen«, jedoch alles besser wissenden Helden der Ignoranz überführen & sich als überlegenen Kenner der besprochenen, zumeist literaturhistorischen Materien dem einzuschüchternden Leser präsentieren. Im jetzt erschienenen Briefwechsel mit Hans Wollschläger empfiehlt der »Meister« seinem einzigen »Schüler«, ihm damit nachzufolgen, die Fiktion der Erzählung mit der Präsentation von solitärem Spezialwissen aufzuladen, um dadurch bei seinen Lesern nicht nur Eindruck zu machen, sondern mehr noch: Respekt zu generieren! Ich habe diese typischen Verhaltensweisen eines Dilettanten zuerst unwirsch als Ausdruck seines Underdog-Ressentiments, mit dem Schmidt gegen seine gesellschaftliche Ohnmachtserfahrung einen privaten Klassenkampf auf der geistigen Wissensebene führte, säuerlich missbilligt, aber sehr bald immer öfter mir selbst als unfreiwillige Komik zum humoristischen Surplus seine Prosa gerechnet & genossen. Umso amüsanter war es jedoch, den auftrumpfenden Besserwisser selbst bei einem Irrtum (z.B. in »Brand´s Haide«) zu erwischen. Ich habe mich schon einmal - in Petits riens (19) - darüber amüsiert, sehe es aber nun nach der Lektüre des oben erwähnten Briefwechsels wie ein Musterbeispiel für den von Schmidt imaginierten Mehrwert im Geschlechter-(Konkurrenz)-Kampf. Während die vom Erzähler heimlich umschwärmte Lore alte Texte schweigend kopiert, fragt ein Pfarrer mit der Sicherheit des zu allem Berechtigten: «.Oh?: Alte Autographen!«. Ich nickte mechanisch und stumm; sah ihn unwillkürlich im Geist mit drallem Beffchen (…) »Fouqué«, sagte ich kurz um des lieben Friedens willen (obwohls ihn nischt anging!). »Ah!« leuchtete er gönnerhaft auf: »Undine: Ozean, Du Ungeheuer…« und nickte beruhigt; ich sah ihn von der Seite an, sagte aber höflich: »Lortzings Text und Musik hat mit Fouqué persönlich allerdings nichts mehr zu tun.« »Ist es denn öfter komponiert worden?!« wunderte er sich majestätisch: »davon weiß ich ja gar nichts…!« Nun langte es mir; er schien sich für allwissend nicht nur gehalten zu haben: nein: zu halten! »Doch!« erwiderte ich sparsam und arbeite weiter, und schon kam mir Lores Rock beifällig ein Stück näher, zitternd (diesem Lehrerjungen könnte ich Eine knallen!) Die Sopranarie »Ozean, Du Ungeheuer …«, die ein gern gehörtes Stück bundesdeutscher Wunschkonzerte im Rundfunk der Nachkriegszeit war, stammt mitnichten aus Lortzings »Undine«, sondern aus Carl Maria von Webers letzter Oper »Oberon« (1826). Der Erzähler weist sie aber (wie der kennerisch mimende Pfarrer) ohne Zweifel Lortzings »Undine« zu. Wenn es anders wäre, hätte er nicht versäumt, dem »Lehrerjungen« dessen kapitalen Irrtum lautstark vorzuhalten – allein schon, um vor der anwesenden »zitternden« Lore zu brillieren. Lortzing aber hat sein Libretto nach Fouqués Erzählung selbst geschrieben & komponiert, wenn auch »Fouqué persönlich allerdings nichts mehr« damit zu tun hatte. Interessant an dieser Passage über (Halb-)Wissen unter zwei Männern ist die unterliegende Aggressivität & Gewaltphantasterei des Erzählers, der sich als liebender Beschützer der von ihm insgeheim geliebten Lore aufspielt, Der Neologismus «Lehrerjunge« meint natürlich nicht den Sohn eines Lehrers, sondern einen Lehrjungen, der, statt demütig von Wissenden (wie dem Erzähler) zu lernen, sich (einschüchternd für die darob »zitternde« Lore) zu Unrecht als Lehrer aufspielt. Deshalb würde der wütend-empörte Erzähler am liebsten gegen ihn handgreiflich werden. Könnte man da nicht von infantilem Machismus sprechen, der dem Schulhof entwachsen ist? * Kannitverstan - Neulich hatte ich ein »traumatisches« Erlebnis. Na, gut – man sollte nicht übertreiben. Es war einfach: schrecklich peinigend - & auch zum »fremdschämen«. Ich war auf der Ausstellungseröffnung in einem Museum & hätte nicht gedacht, dass das so fürchterlich sein könnte. Es sprachen zur Eröffnung mindestens 4-5 Personen: vom Hausherrn, über die städtische Vertretung bis zu den Kuratoren. Es war eine einzige Orgie in Danksagungen an alle nur möglichen daran Beteiligten. Einige davon wurden auch aus der Zuhörerschar »nach vorne« gerufen, mit Blumensträußen bedacht & nach Aufforderung vom anwesenden Publikum mit Applaus überschüttet. Möglicherweise hat das Zeremoniell eines Richtfestes dafür Pate gestanden. Ich aber, als Cinéast, fühlte mich an den exzessiven Abspann eines Woody-Allen-Films erinnert, der jedoch hier. schier endlos, als Vorspann lief. Mit viel Goodwill hätte man in der Veranstaltung auch eine absurde Komödie sehen können. Bevor man die Ausstellung besuchen & beurteilen konnte, wurden deren Inszenatoren ausführlich gefeiert - & zwar von ihresgleichen. Verbales Schulterklopfen allerwegen. Das war umso grotesker, als alle Redenden zu den immer gleichen Grundtatsachen & -motiven für die Ausstellung zurückkehrten, kurz das thematische Repertoire floss redundant geradezu in einander über. Das bekam ich halbwegs nur mit, weil am Ausgang, wo ich saß, ein ebenso munteres wie lärmendes Ein & Aus stattfand, & weil einerseits die Mikrofonanlage nicht vor Veranstaltungsbeginn eingerichtet & funktionstüchtig gemacht worden war, sodass die Vortragenden oft nicht wirklich verstehbar waren, andererseits die Redenden ohnehin keinen Schimmer von der Öffentlichen Rede, deren thematischem Aufbau & rhetorischer Formgebung hatten. Alles »authentisch« also , nichts auch nur in der Nähe von handwerklicher Könnerschaft: konstitutioneller Dilettantismus. Eine Peinlichkeit, die durch die Egomanie der Veranstaltenden zur Katastrophe sich beschleunigte, deren Faktum auch nur auszusprechen, jeder der Teilnehmer & -genommenen vermied. Aus Höflichkeit? Aus Ängstlichkeit, weil man damit auch kritisch den Stab über sich selbst hätte brechen müssen – über ein Publikum, das derartigen Humbug lammfromm über sich ergehen ließ & duldete? Wo doch die zur Eröffnung Eingeladenen de facto missachtet, wenn nicht sogar beleidigt wurden, weil die Veranstalter keine Phantasie-Anstrengung darauf verwendet hatten, auf daß das Öffentliche Ereignis durch Form, Glanz, Gelingen festlichen Glanz gewönne. Zu lernen wäre daraus für derlei Öffentliche Veranstaltungen mehrerlei: etwa, dass wer beruflich öffentlich reden muss, professionell lernen sollte, es zu können – als sähe es »authentisch« bloß aus, ohne es glücklicherweise zu sein, weil »Authentizität« meist doch nur eine Ausrede für Dilettantismus, Gedankenfaulheit & egomanische Respektlosigkeit gegenüber dem Publikum ist. Und die Selbstfeier der Veranstalter sollte besser (wie die Premierenfeier in Theater & Oper) ohne den (animierten) Applaus des Publikums auskommen - unter allen unmittelbar Beteiligten, bevor sie ihre Arbeitsanstrengung & -leistung der Öffentlichkeit übergeben. * Versprecher – Neulich bot HR2, nach eigener Selbsteinschätzung: «das Kulturradio für Hessen«, gleich zwei irritierende Namensverballhornungen an einem Vormittag an – ein an sich häufendes Phänomen der letzten Jahrzehnte in Rundfunk & Fernsehen. Relativ geläufig sind ungewöhnliche Akzentverschiebungen bei Substantiven, speziell bei fremdländischen Namen. Diesmal war das Werk eines russischen Komponisten anzuzeigen, der als Aleksander Boródin ausgesprochen wurde, bislang aber ohne Akzent als Alexander Borodin einem geläufig war. Schwieriger war es da schon, sich die zweite Verballhornung ins Verstehbare rück zu übersetzen, weil es alles das voraussetzte, was der ignoranten Verballhornerin ganz offenbar unbekannt war. Anzukündigen war Beethovens späte Ouvertüre zu dem Schauspiel »Die Ruinen von Athen«, das von dem Dichter Kotzebü stamme. Gleich zweimal posaunte die »unschuldige« Ansagerin den akustisch bislang unbekannten Namen des Stückeschreibers in den Äther. Nun ist es kein Beinbruch, beim »Kulturradio für Hessen« nichts mehr von dem Goethe-Zeitgenossen August von Kotzebue zu wissen, obwohl er als Dramatiker & Publizist seiner Zeit bekannter als Goethe war & von dem nationalistischen Burschenschaftler Sand ermordet wurde, was ja unter deutschen Dichtern nicht gerade üblich (& deshalb bemerkenswert?) ist. Da das »ue« des ungewöhnlichen Namens nicht mit Trema versehen wird, um dem Leser anzuzeigen, dass es nicht als Umlaut zu verstehen & zu artikulieren ist, müsste man heute, wo der Mann zum allgemeinen Nobody geworden ist, bei der ersten Wahrnahme des Namens darueber belehrt worden sein, damit man nicht in die Artikulationsfalle tappt. (Übrigens ein unerläßlicher Tradierungsvorgang, den es besonders häufig im Englischen gibt.) Die komischen Artikulations- bzw. Betonungs-Unfaelle des HR2, die die Unwissenheit der Moderatorin über den deutschen Dichter & den russischen Komponisten gewissermaßen demonstrativ vor Ohren führen, wären vermieden worden, wenn die Redaktion, wie es einmal üblich war, bei ungeläufigen Eigennamen die Moderatoren über die korrekte Aussprache informiert hätte. Aber wahrscheinlich ist diese »Korinthenkackerei« nur die mentale Diarrhö eines zu alt Gewordenen, der & den eine Welt nicht mehr versteht, in der das völlig wurscht ist. *
Noch ne Tasse im Schrank -
Ein sicherlich fiktiver Dr.med. Philipp mailt mich folgendermaßen
an: »Hallo, Wenn du dies noch nicht versucht hast, solltest du das unbedingt zu
deiner Morgenroutine hinzufügen./ Wenn du am Morgen 1 Tasse dieses köstlichen,
heißen Getränks trinkst, verbrennst du mehr Fett als in 45 anstrengenden Minuten
auf einem Laufband. Das klingt verlockend. Wer würde nicht gerne mit einer morgendlichen Tasse von was auch immer drei kg Bauchfett verlieren wollen? Statt der ebenso idiotischen wie stinkigen Laufband-Schwitzerei eine routinierte Diät ganz nebenbei, genossen wie die Tasse Tee oder Kaffee am Morgen & in exakt 3 Wochen sind 14 kg Fett weg! Und wem diese herrliche Aussicht, in 21 Tagen sich vom Konstitutionstyp Falstaff zur Körperphysiognomie Karl Valentins zu verwandeln, noch nicht Anreiz genug ist, dem werden wohl dann doch »Hollywood-Stars, Models und Fitness-Athleten« animieren. Dr. med. Philipp bietet mir also die ebenso kostenlose wie exklusive Teilhabe an einem elitären Geheimwissen der »Reichen & Schönen« an – wie dem unglücklich Liebenden der Quacksalber auf dem Bühnen-Jahrmarkt seinen »Liebestrank« in Donizettis gleichnamiger Oper? Nein. Dr.med. Philipp ist nicht ein betrügerischer Nachfahre des Doktor Dulcamara, wenngleich er sein Wundermittelchen mit zweideutiger Semantik als »dies einmalige Getränk« anbietet, das ich »zu Hause einfach in der Küche zubereiten kann«. Vage fühlen durch diese semantische Instrumentierung der oder die davon Angesprochenen: »großartiges Abführungs-Mittelchen, das man nach einmaliger Information fortan selbst zu Hause einfach zubereiten kann – etwa wie einen Latte Macchiato!« Dabei wüsste selbst der Dümmste, wenn er sich von dem Versprechen (& seiner Gier nach müheloser Diät) nicht einwickeln ließe, dass er in seiner Küche dieses »einmalige Getränk« so wenig zubereiten könnte wie eine Coca Cola. Weil ihm weder die Coca Cola Hersteller noch Dr. med. Philipp oder Doktor Dulcamara für ihre einmaligen Getränke gegen Bauchfett oder für Liebeswachstum ihre Geheimrezepte verraten, verkaufen oder gar zum Selbermachen schenken würden. Das kann also nicht (allein) Sinn der Verlockung sein.
Der ganze Zinnober der Versuchung, der subkutan wirken soll,
imitiert die Natur. Dort, erklären uns Biologen, werden z.B. Bienen mit dem Duft
von Nektar angelockt, um die Blüten mit den Pollen zu bestäuben, die sie durch
die feinen Härchen an ihren Beinchen »nebenbei« andernorts mitgenommen &
gesammelt hatten. |
»Petits
riens«, |
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