Glanz&Elend                    Ernst Jünger (1895-1998) Leben & Werk

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Ein Palimpsest des Großen Krieges
Mit der Herausgabe der historisch-kritischen Ausgabe von Ernst Jüngers Epoche machenden Kriegsroman »In Stahlgewittern« legt uns Helmuth Kiesel eine literaturgeschichtliche Arbeit par excellence vor. Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Kiesels klare Sprache, die gut verständliche Kontextualisierung und seine akribische Aufarbeitung des Jünger-Textes machen das Buch ohne Zweifel zu einem echten Leseerlebnis.

Provokation für die postheroische Gesellschaft
Ernst Jüngers Kriegstagebücher 1914- 1918
als Protokolle aus einer fragmentierten Welt.
Von Klaus-Jürgen Bremm
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Aus seinen Texten tritt vor allem eines mit aller Deutlichkeit hervor: Der Krieg hat alle bisher miteinander verwobenen Bereiche des Daseins fragmentiert, hat sie in Unterwelten aufgeteilt, die in keiner sinnhaften Beziehung mehr zueinander stehen.

Auf Zehenspitzen durch die Hölle
Zur historisch-kritischen Ausgabe von Ernst Jüngers »Strahlungen«.
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Die Edition umfasst insgesamt »20 gebundene Tagebücher, eine Reinschrift (knapp 900 Seiten) sowie vereinzelte Tagebucheinträge in insgesamt 23 Loseblattsammlungen, entstanden 1939-48.« Jüngers Schreibprozess sei hierbei gekennzeichnet von »Streichungen, Einfügungen und Abschriften. Für manche Einträge finden sich allein in den Handschriften bis zu vier Überarbeitungen.« Zudem seien »die Werke von der Manuskript- zur Druckversion und in späteren Fassungen stark verändert (teils durch Eingriffe der NS-Zensur, teils durch Jüngers eigene Überarbeitungen).«


Blätterwald mit röhrendem Hirsch
Ernst Jünger in der Kritik der deutschen Presse
seit 1946.
Recherchiert und kommentiert
von Jürgen Nielsen-Sikora.
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Was gibt es über Ernst Jünger noch zu sagen? Welches Bild lässt sich mit seinem Namen auf die Leinwand der Gegenwart zeichnen?
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Arbeit am Abgrund des Selbst
Ein kleines Kriegspanorama mit Ernst Jünger
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Der Krieg. Für meine Generation war das ein bisschen Borchert und Böll, der obligatorische Dachautrip während der Abschlussfahrt nach München und das farbig illustrierte Kapitel in den Schulbüchern der Mittelstufe. Der Krieg, den wir kannten, war eine nachkolorierte TV-Doku, mit der sowohl die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten als auch unsere Geschichtslehrer ihrem Bildungsauftrag in knapp 45 Minuten nachkamen.

Idealer Dialog und reales Geschwätz
Zu Ernst Jünger »Gespräche im Weltstaat, Interviews und Dialoge 1929–1997«
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Literarisch sticht der Bericht des britischen Dichters Stephen Spender über seinen Besuch bei Jünger heraus. Bemerkenswert ist auch das schöne Ende von Didier Raguenets Text aus dem Jahr 1945: »Jetzt begleitete Jünger mich durch den nachtschwarzen Garten, der mich vorhin noch beunruhigt hatte. Um mich zu führen, hielt er meine Finger in seiner mageren und vibrierenden Hand behutsam in die Höhe, und wir gingen auf Zehenspitzen wie Dante und Vergil durch die Fährnisse der Hölle.«

Denkschrift aus der Welt
der Mörder
Ernst Jüngers subversive Abhandlung
»
Zur Geiselfrage« aus dem Jahre 1941/42.
Von Peter V. Brinkemper

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Die sich in den Tagebüchern abzeichnende subjektive Aufgewühltheit des immer noch nicht ganz bekehrten Besatzungsoffiziers, Abenteurers und Kulturtouristen Jünger bringt anlässlich der dienstlich verfassten »Geiselfrage« die Zerrissenheit in der objektiven Lage und die falsche Repräsentanz am richtigen Ort erst voll zum Ausdruck.

Glanz und Elend der künstlichen Paradiese
Nur selten hat ein Schriftsteller mit solcher Nüchternheit, leidenschaftslos und souverän über den Rausch geschrieben wie Ernst Jünger zwischen 1968 und 1970 in seinem Buch »Annäherungen«. Von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Der Rausch« heißt es dort, »bleibt eine der Stationen auf dem Weg zum Nullpunkt, eine flüchtige Herberge, ein buntes Zelt, das für eine einzige Nacht aufgeschlagen wird. (…) Der Nullpunkt ist auch Gefrierpunkt, und obwohl die Atome ihr Gewicht behalten, ändert sich ihre Anordnung.«
Leseprobe

»O Jupiter! Welch ein Künstler stirbt in mir!« (Nero, 37-68, römischer Kaiser)
Jörg Magenau hat Ernst Jüngers unterhaltsame Zitatensammlung »Letzte Worte« herausgegeben. Von Lothar Struck
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»Das Letzte Wort hat anekdotischen Charakter; es ist weniger eine Überlieferung als eine Kennzeichnung. Mit einiger Einschränkung dürfen wir sagen, daß es verliehen wird.«

Eine gefährliche Begegnung?
›Jünger und Frankreich - eine gefährliche Begegnung?‹ versammelt 60 unveröffentlichte Briefe von Ernst Jünger an seinen Übersetzer Julien Hervier. Sie liefern bisher unbekannte Einsichten in Jünger kontinuierliche Arbeit am Text und geben faszinierende Einblicke in die Jünger-Rezeption in Frankreich. Ein ausführliches Gespräch zwischen dem Jünger-Kenner Alexander Pschera und Julien Hervier erkundet die Ursachen für Jüngers Erfolg in Frankreich, der mit der Aufnahme von Jüngers Texten in die Bibliothèque de la Pléiade seinen Höhepunkt gefunden hat. In diesem Gespräch wird deutlich, wie und warum Jünger die moderne Literatur in Frankreich beeinflusste, aber auch, was Jünger von ihr trennt. So ist das Gespräch auch ein Dialog über Frankreich und Deutschland.

Alexander Pschera - Jünger und Frankreich - eine gefährliche Begegnung? - Ein Pariser Gespräch. / Mit 60 Briefen von Ernst Jünger an Julien Hervier - Matthes&Seitz Berlin / Mit Abbildungen / 204 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag - Aus dem Französischen von Dorothée Pschera / 19,90 € / 978-3-88221-538-0
78-3-88221-725-4

Zeitenthobenheit und Raumschwund
Ernst Jünger hat ein umfängliches Reisewerk hinterlassen. Im Laufe seines Lebens unternahm er mehr als 80 Reisen, etliche auch an exotische Orte in Übersee. Ausgehend von größtenteils unbekannten Dokumenten des Nachlasses – authentischen Reisenotizen und unveröffentlichten Briefen –, fügt Weber der Biografie dieses Jahrhundertmenschen das bislang ungeschriebene Kapitel eines intensiven Reiselebens hinzu.
Jünger reflektierte die Moderne als Beschleunigungsgeschichte und dokumentierte die um (Selbst-)Bewahrung bemühten Versuche, die katastrophalen Umbrüche, den permanenten Wandel des 20. Jahrhunderts literarisch zu bewältigen. Ernst Jüngers Ästhetik der Entschleunigung liefert damit nicht nur eine Ästhetik des Tourismus und der literarischen Moderne, sondern hält auch Verhaltensregeln für eine Epoche bereit, in der das Zeit-für-sich-haben immer weniger möglich erscheint.

Jan Robert Weber - Ästhetik der Entschleunigung - Ernst Jüngers Reisetagebücher (1934 - 1960) Matthes&Seitz Berlin / 525 Seiten / 39,90 € / 978-3-88221-558-8

Literatur vom & zum Autor:

Heimo Schwilk, (Hrsg.)
Ernst Jünger -
Leben und Werk
in Bildern und Texten

Überarbeitete Neuausgabe, die um die letzten zehn Lebensjahre ergänzt ist. Mit bisher unveröffentlichten Dokumenten und Fotos
Klett-Cotta,
Leinen
59,95 €, 336 Seiten, Großformat, 24,5x28,5 cm, 978-3-608-93842-5


Ernst Jünger
Sämtliche Werke in 22 Bänden

Broschierte und digitale Ausgabe

»Einzigartiger Zeuge der Zeit«, »der beste Feind der Moderne«, »Poet der Käfer«: Ernst Jünger, der zu den wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts zählt, hat ein Werk geschaffen, das so bedeutend wie umstritten ist. Erstmals erscheint die 22-bändige Gesamtausgabe nun in neuer Gestaltung als Taschenbuch. Die Bände der Ausgabe sind auch einzeln erhältlich und als
E-Book. 

Ernst Jünger
Geheime Feste
Naturbetrachtungen

Klett-Cotta
280 Seiten, gebunden, mit Illustrationen, Lesebändchen, zweifarbiger Druck
25,00
978-3-608-96472-1

Seine Texte sind eine Schule der Kontemplation. Sie öffnen unsere Augen und lehren uns etwas, was im digitalen Zeitalter zunehmend verloren zu gehen scheint – vor der Natur zu verweilen, wahrhaft zu sehen und zu träumen.


Vom Weltkrieg zum Weltfrieden

Der Schriftsteller Ernst Jünger (1895-1998), bereits Gegenstand zahlreicher Werke und kontrovers diskutiert, wird in dem vorliegenden Band durch die Linse seiner Erstveröffentlichungen betrachtet. Ausgehend von dem Gedanken, dass letztendlich nur das Werk verlässlich Auskunft über die Integrität eines Autors geben kann, unternimmt Norbert Dietka den Versuch, den signifikanten Sinneswandel dieses Schriftstellers darzustellen, der innerhalb der deutschen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts wohl einmalig genannt werden darf.

Norbert Dietka - Ernst Jünger - Vom Weltkrieg zum Weltfrieden. Die Genese eines Sinneswandels - Böhlau Verlag Köln - 98 Seiten, gebunden - 39,00 € - 978-3-412-52258-2 Leseprobe & Infos

Bernd F. W. Springer
Ernst Jünger und der lange Weg zum »Kriegshelden«

Was bedeutet es, Soldat zu werden und sich im Krieg an den Tod zu gewöhnen? Warum brechen die einen darüber psychisch zusammen und andere werden zu ‚Kriegshelden‘? Wie wurde Ernst Jünger im Ersten Weltkrieg zum ‚Kriegshelden‘ und was ist das eigentlich? Welche mentalen, psychologischen und emotionalen Anpassungsleistungen erforderte der Erste Weltkrieg von den Soldaten des Deutschen Kaiserreiches? War dieser eine besonders mutig, waren andere ‚feige Drückeberger‘? Welche Schlüsse lassen sich aus den Antworten auf diese Fragen für die durchschnittlichen Mannschaftssoldaten und ihr Kriegserlebnis ziehen, insbesondere mit Blick auf Kriegsneurosen? Und wie kann der Krieg die Einstellung zu Menschen, Gesellschaft und Politik verändern? Diese Fragen beantwortet das Buch am Beispiel des im Ersten Weltkrieg hochdekorierten Leutnants Ernst Jünger und im Hinblick auf den Aufstieg des Nationalsozialismus.

Bernd F. W. Springer - Ernst Jünger und der lange Weg zum ‚Kriegshelden‘ - Kriegstüchtigkeit und Trauma im Ersten Weltkrieg - Böhlau Verlag Wien, 1. Auflage 2024 - 560 Seiten, mit 9 s/w Abb., gebunden - 65,00 € - 978-3-205-22150-0 Leseprobe & Infos


Ernst Jünger
Gespräche über Schmerz, Tod und Verzweiflung


Seine Gespräche sind legendär. André Müller, der 2011 verstorbene Journalist, beherrschte die Kunst des Interviews wie kaum ein anderer. Ernst Jünger, einer der wichtigsten, aber auch kontroversesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, trifft mit Müller zu drei großen Gesprächen zusammen: am Vorabend des Mauerfalls, am Tag nach dem Beginn der Währungsunion zwischen BRD und DDR und an einem Wintertag 1993. Zwischen ihm und Ernst Jünger entwickelt sich eine unerwartete Freundschaft. Der Schriftsteller gewährt ungewohnt freie Einblicke in sein Denken und seine Erfahrungen. Im unbefangenen Gespräch überblickt er das große Scheitern und die kleinen, heiteren Augenblicke des 20. Jahrhunderts. Hitler und Augstein, Aids und Erlösung, Selbstmord und Verzweiflung, Heldentum in der modernen Welt, Heiner Müller und die Liebe – und immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens. Die hier erstmals veröffentlichten Gespräche überraschen, denn sie offenbaren auch vieles über den Menschen Ernst Jünger. Ergänzt durch Briefe, Fotos und Tagebuchaufzeichnungen sind sie ein einzigartiges hochspannendes Dokument für die Jünger-Fangemeinde und für Freunde des packenden Interviews.

Ernst Jünger - André Müller - Gespräche über Schmerz, Tod und Verzweiflung Christophe Fricker (Hg.) - Böhlau Verlag Köln - 234 Seiten, 5 farb. und 2 s/w-Abb. - 28,00 € - 978-3-412-22486-8 Leseprobe & Infos

Gretha und Ernst Jünger
Einer der Spiegel
des Anderen
Briefwechsel
1922-1960

Der Briefwechsel zwischen Gretha und Ernst Jünger geht über eine Korrespondenz zwischen Ehepartnern weit hinaus. Er liefert nicht nur Einblicke in das Privat- und Alltagsleben eines Paars zwischen Bohème und Familie, sondern ist auch ein zeitgeschichtliches und literarisches Dokument ersten Ranges. Leseprobe

Ingeborg Villinger
Gretha Jünger
Die unsichtbare Frau

Klett-Cotta
464 Seiten, gmit zahlreichen s/w Abbildungen
26,00 €
978-3-608-98352-4

Dieses Porträt macht das Leben einer Frau sichtbar, die sich stets im Spannungsfeld zwischen Selbstbehauptung und Konvention bewegte. Ihr Leben und ihre literarischen Arbeiten sind ein Spiegel jener Zwänge, die aus Geschlechterdifferenzen, politischen Umbrüchen und intellektuellem Leben hervorgehen.

Jüngers Texte im Gegenlicht
»Bunter Staub« ist Wörterbuch und Langessay in einem.

Mit Beiträgen von Martin van Creveld, Günter Figal, László F. Földényi, Christophe Fricker, Yuri Harari, Lorenz Jäger, Marc Jongen, Georg Klein, Sebastian Kleinschmidt, Thor Kunkel, Eckhard Nickel, Thomas Palzer, Tom Peuckert, Mark von Schlegell, Heimo Schwilk, Marion Titze, Peter Trawny, David Woodard u.a.

Alexander Pschera, Alexander Pschera (Hg.)
Bunter Staub. Ernst Jünger im Gegenlicht
Matthes & Seitz Berlin / 384 Seiten / Klappenbroschur / 19,80 € / 9

 


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