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Glanz&Elend Magazin für Literatur und Zeitkritik

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Die menschliche Komödie als work
in progress


Ein großformatiger Broschurband
in limitierter Auflage von 1.000 Exemplaren
mit 176 Seiten, die es in sich haben.
 

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50 Bücher
mit Qualitätsgarantie

Ein großer Gesang
Von Lothar Struck
Artikel lesen
»Welch' ein Glaube an das Schriftliche! Vielleicht der letzte Glaube überhaupt?« Mathias Énards epischer Roman »Zone« beschreibt das Leben & Sterben in den Kriegen rund um das Mittelmeer. Leseprobe

Daheim bei Gustafssons
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Er gehört unter den Schriftstellern zu jener literarischen Spezies, die durch hell leuchtende Intelligenz, enzyklopädisches Wissen und spielerischen Witz in ihren Romanen, Erzählungen, Gedichtbänden und Essays ebenso zu bezaubern wie zu faszinieren v
ersteht. Gemeinsam mit seiner Frau verfasste er ein Handbuch für das Leben. »Alles, was man braucht«
Leseprobe

Fußabtreter der Geschichte
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Polanski meets Manson in
A. F. Th. van der Heijdens transatlantischer Tragödie »Das Scherbengericht«. Leseprobe

 

Gegen die Zeit, Gegenzeit
Von Christiane Pöhlmann
Artikel lesen
»Die Zeit altert schnell« Antonio Tabucchis Erzählungen mit Nachhall.
»...einmal mehr die Erkenntnis, dass entschleunigte Erzählungen wahrlich nicht beschaulich sein müssen.«
Leseprobe

Hommage an die Wetterau
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Andreas Maiers Roman »Das Zimmer«.
»Der Humor in diesem Buch ist von feiner Eleganz, ohne sich auf Kosten anderer zu delektieren. (...) Ein großartiges Buch.«
Leseprobe

Ein kühnes Paradoxon:
die Dekonstruktion mit den Mitteln der Spiritualität

Von Lothar Struck
Artikel lesen
Über Benjamin Steins grandiosen Roman »Die Leinwand ist fehlerlos gebaut und ungeheuer komplex. Die zahlreichen Exkurse – vor allen das Judentum betreffend – sind farbig erzählt und bei aller Liebe zum Detail niemals ermüdend. Stein schreibt leicht und virtuos ohne auch nur jemals in Gefahr zu laufen, ins Seichte abzugleiten.« Leseproben


»Ins Gelingen verliebt«
oder: Was ich getan habe
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Der Verleger Siegfried Unseld verfasst seine »Chroniken«.
»Der Verlag erinnert damit an seine eigene große Vergangenheit, die identisch ist mit dem Wirken seines alles bestimmenden Verlegers...« 


Korrekturen zu einer russischen Ikone
Von Thomas Hummitzsch
Artikel lesen
Eine neue Biografie zur Schriftstellergattin Sofja Andrejewna Tolstaja macht Schluss mit der Mär der egoistischen und geldgierigen Furie an der Seite Lew Tolstojs und entlarvt den Dichter als rücksichtslosen Egoisten.
Leseprobe


Walter Benjamin – der Denker zwischen Saturn und Mickey Mouse
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Jean-Michel Palmiers monumentale Studie zu Leben & Werk Walter Benjamins.
»Bei Benjamin gelten Denkbewegungen und Details mehr als das Ergebnis...«
Leseprobe

Unterwegs in einer Welt ohne Löcher
Von Jürgen Nieslen-Sikora
Artikel lesen
Literaturgeschichte der besonderen Art.
»Reisender Stillstand« widmet sich all jenen Reisen der vergangenen rund zweihundert Jahre, die die eigenen vier Wände zum Ziel haben.


Die Aphorismen des Weltgeistes zu Pferde

Die »Maximen und Gedanken« von Napoleon Bonaparte.
Artikel lesen

Matthes & Seitz Berlin hat in letzter Zeit zahlreiche, fast vergessene Texte wiederentdeckt, und beweist auch mit der Herausgabe dieses Bandes eine glückliche Hand. Hörprobe


»Die Schönheit und die Hölle«
Von Stefan Möller
Artikel lesen
Über die facettenreiche Textsammlung von Roberto Saviano
»... Schaffensportrait eines Autors, der mitten in der Europäischen Union mutig sein muss und mutig ist.« Leseprobe


Die fleischlosen Knochen der Religion

Von Karim Akerma
Artikel lesen
Aatish Taseers Suche nach der Welt seines Vaters »Terra Islamica«
»
Ein Buch, das eine ganze Islamkonferenz ersetzen könnte Leseprobe  Hörprobe

Paris, mon amour, das verlorene Paradies

Von Thomas Hummitzsch
Artikel lesen
Die
Lebensrückblicke von André Schiffrin und John Glassco veranschaulichen die kulturelle Prägungskraft und Faszination, die von der französischen Metropole im 20.Jahrhundert ausging. Hörprobe

Bereit für die Apokalypse
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Zur Neuauflage von Friedrich Sieburgs Meisterwerk »Die Lust am Untergang«
»Thea Dorns wundervolle Kommentare zu Leben und Werk des Kulturpessimisten Sieburg machen das Buch zu einem unvergessenen Leseerlebnis.«

Die Klassik-Maschine in ihrer Welt
Von Goedart Palm
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Über Peter Hacks programmatischen Kavenzmann »Die Maßgaben der Kunst«
»Es wird der Tag kommen, an dem der Suhrkamp Verlag wegen fehlender Lesebändchen in den »Übereintausendern« mit einer Sammelklage rechnen muss. Peter Hacks Aufsatzsammlung »Die Maßgaben der Kunst«, beginnend im Jahre 1959 und hier vorgelegt in der Fassung letzter Hand aus dem Jahr 2003, ist ein überaus einmerkerbedürftiger Wälzer, der gleich ein halbes Dutzend Seidenquasten verdient hätte. So also setzt es Eselsohren für den sturen Verlag und die in einem Band (!) aktualisierten Hacks-Textmassen, die überhaupt herauszugeben aber dann schließlich doch wieder mit der verlegerischen Entscheidung versöhnt.« Leseprobe

Die mögliche Schönheit der Welt
Albert Camus bis heute lebendig strahlende Textsammlung »Hochzeit des Lichts« wiedergelesen.
Artikel lesen
Rechtzeitig zum 50. Todestag, des am 04.01.1960, in der Nähe des Ortes Villeblevin, bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommenen Schriftstellers und Philosophen Albert Camus ist in der Reihe Arche Paradies eine Sammlung seiner frühen »Impressionen am Rande der Wüste« wiederaufgelegt worden. Die Aufsätze und Essays begeistern durch ihre Lebensfreude, sie sind eine Liebeserklärung des damals (1936-38) noch jungen Camus an den nordalgerischen Landstrich, in dem Meer und Wüste ihre rauschhafte »Hochzeit des Lichts« feiern.

Albert Camus -
Hochzeit des Lichts - Arche Paradies, 176 Seiten, 16,00 €

Toxikologischer Realismus
Lebenslust und Lebenswut
»Wallace zerlegt in seiner alles zermalmenden Melancholie die Mechanismen der technologischen, der pharmakologischen und der poetischen Bildproduktion als wahnhafte Ideologie, er setzt und zersetzt, verschmilzt und verdampft in seinen plastischen, zugleich deftig-leibhaften, aber auch in der Folge abstrakt-spekulativ ziselierten Sprach-Mäandern mögliche Jetztzeit-Stories und prognostische History zwischen Individuum und Gesellschaft, Alltag und politisch relevanter Geschichtlichkeit.« Text als pdf-Datei

Bolaños Welt
»2666« lautet der kryptische Titel des grandiosen Romans des 2003 verstorbenen chilenischen Autors Roberto Bolaño. Diese knapp 1.100 Seiten sind das Vermächtnis eines meisterhaften Erzählers, der es mit den Granden der Weltliteratur aufnehmen kann.

Steinbruch für Literaturexegeten
Lothar Struck hat sich durch Roberto Bolaños monumentalen Roman »2666« gefressen. Leseprobe / Leserblog zu 2666

Cooks letzte Fahrt
»Wer einmal zur See gefahren ist, der wird dieses Buch lieben.«
Lukas Hartmanns grandioser Roman über die abenteuerliche Reise des Malers John Webber mit Captain Cook »Bis ans Ende der Meere«



Hommage an die Freiheit
William T. Vollmanns Reiseerzählungen
»Hobo Blues«
»Vollmann versucht mit diesen poetischen Landschaftsaufnahmen eine Beschwörung eines guten, eines besseren Amerika, mit Menschen voller Mut, Großzügigkeit und Integrität. Einem Amerika, das immer schon mehr Sehnsucht als Realität war.«


Mystifizierung oder Alltäglichkeit des Bösen?
Vor dem Wächterrat der Literaturkritik, der für sich auch die Deutungshoheit über die Deutsche Geschichte allgemein, und die der NS-Zeit im Besonderen reklamiert, fand Volker Harry Altwassers Roman »Letzte Haut« keine Gnade, und wurde von der Feuilleton-Miliz ordnungsgemäß niedergeschrieben.
Peter V. Brinkemper rückt Volker Harry Altwassers Roman »Letzte Haut«, der auf realen Gegebenheiten basiert, in ein gerechteres Licht.


»Wir sind zuständig«
Ein Tauchgang in eine Welt, die es nicht mehr gibt
Friedhelm Lövenich über die Memoiren und Gedichte des Moralisten Hans Sahl
»Auf dem Meeresgrund liegen Trümmer der Vergangenheit, historische Ereignisse und Gestalten, und die berühmten Namen schwimmen in diesem Korallenriff der Geschichte umher wie bunte Fische: Werfel, Grosz, Tucholsky, Furtwängler, Ringelnatz, Wolfenstein, Döblin, Seghers, Brecht, Frank, Münzenberg, Toller, Mann (etliche) und viele andere weniger bekannte aber umso interessantere.«
Leseprobe


Aufruf zur letzten Lektüre!
Jürgen Nielsen-Sikora über das Phänomen Jörg Fauser, dessen gesammelte journalistischen Arbeiten von 1959-1987, »Strand der Städte«, im Alexander Verlag erschienen sind.
Leseprobe:
»Der dunkle Ort«

O-Ton: Jörg Fauser liest

Die tödliche Leichtigkeit des Seins

Der biographische Roman über das aufregende Leben des Schriftstellers Axel Rudolph
»Mit dem »Groschenroman« ist Martin Keune ein wunderbarer, ebenso aufklärender wie unterhaltsamer Roman gelungen, der vom Erzählton und der Haltung in der Tradition von Kästners »Fabian« steht. Axel Rudolph wird darüber frohlocken, in welchem Winkel des Himmels er sich auch gerade herumtreibt.« Leseprobe

»War es ein guter Krieg?«
»Menschenrauch« von Nicholson Baker ist ein kühnes, ein waghalsiges, ein fürchterliches, ein aufrüttelndes, ein geschichtsklitterisches - und ein erhellendes Buch. Es ist der Versuch, die Zeit zwischen 1919 und Ende 1941 aus einer anderen Sicht zu sehen. Wo inzwischen die Vokabel des Paradigmenwechsels verbraucht erscheint – hier ist sie angebracht.
Historische Wahrheit, gibt es das?

Bemerkungen zu Nicholson Bakers umstrittenen Buch »Menschenrauch - Wie der Zweite Weltkrieg begann und die Zivilisation endete«


Das Würfelspiel des Daseins
Jay Parinis grandioser Roman
über die letzten Tage des berühmtesten Schriftstellers der Welt.
Tolstojs letztes Jahr
»Ein Roman ist wie eine Seereise, ist wie ein Aufbruch in unbekannte Gewässer, aber ich bin so nah wie möglich der Küstenlinie jener tatsächlichen Ereignisse des letzten Lebensjahres Tolstojs gefolgt.«, beschreibt Parini den real-fiktiven Rahmen seines Werks. Leseprobe

Es war einmal in Germany
Gregor Keuschnig über Jochen Schimmangs melancholische Rückschau auf die Bonner Republik
»Das Beste, was wir hatten«

»Schimmangs Roman ist in den gelungensten Momenten ein elegischer Abgesang auf die Bonner Republik und den so oft verkannten (und denunzierten) deutschen Provinzialismus. (...) man ist am Ende froh, dieses Buch gelesen zu haben.«

Endlich mal den Simplicissimus lesen
Thomas Mann nannte den ersten großen Roman in deutscher Sprache ein »Literatur- und Lebensdenkmal der seltensten Art«, in dem es »bunt, wild, roh, amüsant, verliebt und verlumpt« zugehe, »kochend von Leben, mit Tod und Teufel auf Du und Du«. Und
einige werden sich noch gerne erinnern: »Simplicissimus«, das war doch der grandiose Fenseh-Vierteiler in der Regie von Fritz Umgelter, der im November 1975 mit dem damals unverschämt charmanten Matthias Habich als Simplex und Günther Strack als Springinsfeld die Straßen leergefegt hatte. Damals, da hat das Fernsehen noch geholfen, denn für viele war es schlechterdings zu mühsam, wenn nicht gar unmöglich, Grimmelshausens überbordenden Originaltext in dem barocken Deutsch des 17. Jahrhunderts zu verstehen. Das hat sich nun seit Juli letzten Jahres geändert, da erschien in der Anderen Bibliothek eine Übertragung des Romans in heutiges Deutsch. Und die ist Reinhard Kaiser so gut gelungen, daß sogar von einem »Wunder des Literaturbetriebs« die Rede war, und neben der zweibändigen AB-Ausgabe nun auch eine in Moiré-Leinen gebundene Geschenkausgabe sowie eine Erfolgsausgabe in einem Band erhältlich ist, von dem Schuber mit den 18 CDs, gelesen von Felix von Manteuffel einmal ganz abgesehen. HD

Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen - Der abenteuerliche Simplicissimus Deutsch
- Aus dem Deutschen des 17. Jahrhunderts und mit einem Nachwort von Reinhard Kaiser, Andere Bibliothek 269/7, 762 Seiten, 49,95 €
 

Die Liebe lebt und das Gute siegt
Ein Glanzstück guter Unterhaltungsliteratur
Der Schweizer Autor Alex Capus hat mit seinem neuen Buch die wohl schwierigste Übung für Schriftsteller gemeistert. Der Liebesroman »Léon und Louise« vereint inhaltliche Tiefe mit erzählerischer Leichtigkeit, stilistisch wie dramaturgisch meisterhaft. Seit Kunderas legendärer Leichtigkeit des Seins habe ich nichts vergleichbar Großartiges gelesen: Neunzig Jahre Lebenszeit im Jahrhundert der Weltkriege, besetzt mit wunderbaren Charakteren und angereichert mit Geschichten, die uns in diesen unfreundlichen Zeiten glaubhaft versichern: Die Liebe lebt und das Gute siegt. Dieses Buch macht seine Leser glücklich! HD Leseprobe
Alex Capus - Léon und Louise, Roman, Hanser, 320 Seiten, Lesebändchen, 19.90 €

Kunst kommt vom Autor
Als William Boyd & David Bowie die New Yorker Kunstwelt & Schickeria am 1. April 1998 zu einer Vernissage in die Galerie von Jeff Koons einladen, um ein Buch über Leben & Werk des in Vergessenheit geratenen amerikanischen Expressionisten zu präsentieren, folgt die sensationslüsterne Szene beider Ruf. Kritiker, Sammler, Galeristen, alle sind da und erinnern sich plötzlich, schon einmal von Tate gehört, ja sogar ihn besser oder schlechter gekannt, seine Bilder gemocht oder abgelehnt zu haben. Als Boyd das Geheimnis um Nat Tate lüftet, sind alle gleichermaßen angeschmiert, denn Nat Tate hat nie existiert, ist ein Wesen von Boyds Gnaden.
Was da »im Gewand einer tragischen Künstlerbiographie daherkommt — früher Tod der Mutter, Studium bei Hans Hofmann, erste Erfolge in den Fünfzigern, Erkennen der eigenen Mediokrität, Freitod mit einunddreißig —, ist in Wahrheit nichts weiter als eine Erfindung des gewieften Erzählers William Boyd. Fotos präsentiert er, Zeitzeugen, vermeintliche Bilder des Künstlers (die Boyd selbst gemalt hat), Begegnungen mit Picasso und Braque fingiert er. So überzeugend ist er, dass die Szene damals meinte, den Künstler Nat Tate völlig neu bewerten zu müssen. Dieses Buch ist ein wahres Fundstück, ein Spiel mit Sein und Schein, eine herrliche Gaunerei.« Alle Titel sind im Berlin Verlag erschienen.


Morgan Callan Rogers -
Rubinrotes Herz, eisblaue See, mare buchverlag
Diese lebenspralle Geschichte von Florine, die mit Eltern und Großmutter in einem Fischerdorf an der Küste Maines lebt, ist etwas fürs Herz. Als eines Tages ihre Mutter spurlos verschwindet, beginnt für die Protagonistin der Ernst des Lebens, den in all seiner Dramatik und Komik zu schildern, wir Dank der hinreißend erzählenden Morgan Callan Rogers keines Herrn Irving bedürfen. Grandios!

Reminiszenz
Daß dieses schöne, kleine, vor gefühlten 1.000 Jahren schon mal by 2001 erschienene Ulkbändchen, das 1965 als Begleitprodukt des BeatlesHypes, scheinbar zufällig das Licht der Welt erblickte, nun auch für die Generation jener Nachgeborenen, welche sich ihre remasterten Beatlesplatten für teuer Geld by iTunes downloaden, erschienen ist, OK. Richtig fine wäre es aber gewesen, wenn die Leute der Blumenbar eine zweisprachige Ausgabe draus gemacht hätten. So sind die 16,90 € für das dünne Pappbändchen doch ziemlich happig. 
John Lennon
- In seiner eigenen Schreibe - Überarbeitet von Karl Bruckmaier, Aus dem Englischen von Helmut Kossodo und Wolf D. Rogosky, Mit Originalzeichnungen des Autors , Mit einer Einleitung von Jon Savage und einem Vorwort von Paul McCartney, 88 Seiten, gebunden, 978-3-936738-76-6, 16.90 €

Multimediale Fundgrube
Lola Arias wurde 1976 in Buenos Aires
geboren, ist Mitbegründerin des
Künstlerkollektivs »Compañia Postnuclear« und arbeitet als Autorin, Regisseurin, Performerin und Songwriterin. Die hier von Blumenbar herausgebrachte Textsammlung besteht aus den vier Segmenten: Die Postnuclearen, Mobiles Herz, Trilogie und Coda, enthält neben einer CD mit 12 Songs Arias auch ein Traumwörterbuch und zahlreiche s/w-Abbildungen.

Lola Arias (Hg.) -
Liebe ist ein Heckenschütze, Exklusiv mit CD, Aus dem Spanischen von Rike Bolte, Udo Kawasser, Margit Schmohl, 240 Seiten, Klappenbroschur, 978-3-936738-79-7, 22.90 €

Epoche machendes Geschwätz
Was vor 40 Jahren einmal das Denken & Fühlen einer ganzen Generation von Beatniks prägte, hat sich überlebt und kommt nun, mit diversen Nachwörtern literaturwissenschaftlich exekutiert, als das belanglose Geschwätz einiger Suffköppe & Kleinkrimineller daher, die ihr Aufderstrassesein zelebrieren, als wäre es eine besondere Kulturleistung, sich zu besaufen, zu kiffen oder irgendwelche Pillen einzuschmeissen, weil man es mit sich selbst & Seinesgleichen nicht mehr aushält & auch sonst keinen Schimmer hat, was das Alles soll.

Jack Kerouac - On The Road - Die Urfassung - Übersetzt von Ulrich Blumenbach, Rowohlt, 576 S., 24,95 €, 978-3-498-03550-1


Analytische Kunststücke

Die Natur sitzt bei Barthes meist in Gänsefüßchen, »Natur«, steht dann da oder »Natürlichkeit«: so findet die Sache gut und oft Erwähnung in seinen 'Mythen des Alltags' (und endlich, endlich ist - fast fünfzig Jahren nach der rudimentären ersten deutschen Veröffentlichung - die gesamte Sammlung dieser exzellenten Texte erschienen). Man liest vom »natürlichen« Tod, von der »natürlichen« Tugend, der »natürlichen« Arbeit oder der Ehe als »natürlichem« Zweck der Paarung. Zur Abwechslung auch mal in kursiver Form, wenn von der Natur des Fernen Ostens die Rede ist. »Das Natürlichste auf der Welt«, steht wie die nachträgliche Absegnung von Barthes Vorbehalt in Tabucchis Erzählung 'Der Kreis', »gibt es nicht«.
Noch öfter stößt man in diesen Essays auf den »gesunden Menschenverstand«, den Barthes vorführt und verhöhnt und attackiert, wo immer er ihn wittert. Der gM ist für ihn Quintessenz dessen, was ihm gegen den Strich geht, Einfältigkeit und Schreckgespenst, der »Wachhund der kleinbürgerlichen Gleichungen«, die »philosophische Grundlage der bürgerlichen Gesellschaft« (an anderer Stelle auch der kleinbürgerlichen: vielleicht ist das ihre ekle Gemeinsamkeit), die Philosophie der »beschränktesten« Wirklichkeit, ein »Gemisch aus Moral und Logik«, dem vieles unerklärlich ist, ein »seltsame Organ«, das bevorzugt »infantile Betrachtungsweisen« hervorbringt, das Übel, in dessen Namen der »Krieg gegen die Intelligenz« geführt wird, etwas, das der 'Andersheit' so fern wie möglich liegt. »Denn die Unfähigkeit, sich das Andere vorzustellen«, schreibt Barthes, »ist einer der durchgängigsten Züge jeder kleinbürgerlichen Mythologie.« I. Mylo
Roland Barthes:
Mythen des Alltags. Vollständige Ausgabe. Aus dem Französischen von Horst Brühmann. Suhrkamp 2010. 325 S. EUR 28,00

Johannes Willms -
Stendhal, Hanser
Ein großartiges Porträt des opportunistischen Kotzbrockens, verkappten Frauenhelden und literarischen Außenseiters Marie-Henry Beyle, der sich Stendhal genannt hat. Es liest sich wie ein balzacscher Roman und ein lange nachklingendes Sittenbild der ausgehenden napoleonischen Epoche. Johannes Willms, der Erfinder des Literarischen Quartetts, hat die französische Stilschule mit summa cum laude absolviert und gehört zu den besten Biographen unserer Zeit. Leseprobe 

Chuck Klostermann - Nachteulen, S. Fischer
Welche Bücher die Verlage in ihren Vorschauen und auf ihren Homepages mit allem zu Verfügung stehendem Firlefanz groß herausstellen und welche sie nur so mitlaufen lassen, das ist nicht immer nachvollziehbar. So kann ich Ihnen
leider keine Leseprobe dieses grandiosen Stillebens des Städtchens Owl und seinen liebenswerten Menschen bieten. Aber wenn Sie Robert-Altman-Filme mögen, werden Sie dieses Buch in all seiner Abgründigkeit verschlingen. Es hätte jeden Firlefanz von Seiten des Verlages verdient gehabt. Unbedingt lesen!

Elizabeth Hay - Nachtradio, Schöffling & Co.
Eine Familie muß nicht unbedingt aus Mutter, Vater & Kind bestehen. In unserem Falle ist es die Belegschaft eines kleinen Radiosenders im hohen Norden Kanadas, deren lebhaftes Beziehungsgeflecht die Leser in Spannung hält. Ein Hörspiel, das die 1927 gescheiterte Expedition des Entdeckers John Hornby in die »barren lands« der North West Territories schildert, setzt eine Geschichte in Gang, die auf den Spuren des Abenteurers ihren dramatischen Höhepunkt zu finden scheint, bevor sie uns tatsächlich ein happy end schenkt. Ein Buch, das glücklich macht! Leseprobe

Willy Vlautin - Lean on Pete, btb
Der Sänger und Songschreiber der Folkrockband Richmond Fontaine hat sich bereits mit seinen Romanen Motel Life und Northline zum Anwalt jener armen Seelen gemacht, die vom Glück verlassen durch ein Amerika driften, das von allen guten Geistern verlassen scheint. Auch der Junge Charley verliert mit seinem lebensuntauglichen Vater die einzige Bezugsperson und muß sich fortan allein durchs Leben schlagen. Eine Geschichte deren Größe in ihrer Einfachheit liegt, und einer trotz aller Katastrophen unversehrt gebliebenen Lebensfreude, wie sie nur von großen Erzählern glaubhaft geschildert werden kann. Unbedingt lesen! Trailer


Géza von Cziffra erinnert sich an Joseph Roth
Der 1900 im ungarischen Arad geborene Géza von Cziffra wurde als Regisseur erfolgreicher Unterhaltungsfilme bekannt. Er war aber auch Reporter, Dramaturg, Bühnen- und Drehbuchautor und veröffentlichte eine Reihe Bücher, darunter mehrere Memoirenbände. Als Flaneur durch die literarischen Cafés von Wien und Berlin lernte er dort neben Else Lasker-Schüler, Egon Erwin Kisch, Kurt Tucholsky und Bertolt Brecht auch Joseph Roth kennen.
Daß, wer sich kurz faßt, häufig mehr mitzuteilen hat als weitschweifige Memoirenverfasser, beweisen diese in bestem Sinne herzzerreißenden Erinnerungen eines Maitre der leichten Muse an einen der ganz großen Dichter des Zwanzigsten Jahrhunderts. Sie sind kurz und doch endlos unterhaltsam. Dabei läßt ihr federleichter Ton nie vergessen, daß hier ein tragisches Leben in sich rasch verfinsternden Zeiten im Mittelpunkt steht: Joseph Roth, der Dichter des »Radetzkymarschs« und scharfzüngige Journalist, ein von, oft selbst fabrizierten, Geheimnissen umgebener Spötter und Abkömmling des verschwundenen ostjüdischen Kosmos, berühmter Trinker, Hotel- und Caféhausbewohner, Zeitgenosse, Freund und Feind von Egon Erwin Kisch, Alfred Polgar, Bertold Brecht, Heinrich Mann, Irmgard Keun, Ödön von Horváth, den expressionistischen Malern – ihnen allen setzt dieser wundervoll gestaltete Halbleinenband von Berenberg ein stilvolles Denkmal.


Géza von Cziffra - Der heilige Trinker Mit einem Vorwort von Marcel Reich-Ranicki
140 Seiten · Halbleinen fadengeheftet, EUR 19,00 / sFR 33,60

Martin Wuttke liest Joseph Roth
»Ich habe nichts erfunden, nichts komponiert. Es handelt sich nicht mehr darum, zu ›dichten‹. Das Wichtigste ist das Beobachtete.« So eröffnet Joseph Roth seinen Bericht über die Odyssee des Franz Tunda, eines österreichischen Offiziers im Ersten Weltkrieg, der aus der russischen Kriegsgefangenschaft flieht. Auf seiner abenteuerlichen Reise gerät er in die Wirren des russischen Bürgerkriegs, in die kommunistische Avantgarde und in die Arme einer schönen Georgierin. Doch nirgends kommt Tunda an. Baku, Moskau, Wien, Paris – jeder Ort erweist sich bloß als weitere Etappe seiner Flucht.
Martin Wuttke meistert diesen »Bericht« Roths, der inhaltlich einen Roman von Tolstoischen Ausmaßen auf ein grandioses Textkonzentrat von 160 Seiten eingedampft, und dessen existentieller Wucht und Magie sich keiner, in dessen Brust ein Herz schlägt, je wird entziehen können, in der angemessenen stimmlichen Nüchternheit und Zurückhaltung mit Bravour.
HD


Joseph Roth -
Die Flucht ohne Ende - Ein Bericht – detebe - 160 S. , 7,90 €, 3 CD, 4 Std. 3 Min., ISBN 978-3-257-80283-2, € 24.90


Grandioses Panorama

Philipp Bloms mitreißende Inszenierung europäischer Geschichte »Der taumelnde Kontinent. Europa 1900-1914«
»...
Panorama einer sich an Geschwindigkeiten berauschenden Zeit, aus der sich bereits sämtliche Monstrositäten des späteren Totalitarismus herausfiltern lassen. Alles was die Moderne ausmachte, Dynamisierung der Lebenswelten, emanzipatorischen Fortschritte, aber auch ihre unglaublichen Verbrechen hatten ihren Ursprung in den anderthalb Dekaden vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges.«



Der anthropotechnoartistischsannyasketologische Wunschpunsch
Goedart Palm zu den neuen Trainingseinheiten unseres Senior Drill Instructors Peter Sloterdijk Du mußt dein Leben ändern
»Wir alle besitzen Heimtrainer. Einer von ihnen ist Peter Sloterdijk, der von der Jan Steen-Leiblichkeit her zwar nicht a priori fitnessverdächtig erscheint, aber dessen im Feuilleton so nachhaltig beschworene »Hans-Dampf«-Denkerexistenz als umtriebig genug gilt, alte Meistererzählungen zu beleben und kreativ durcheinander zu wirbeln. PDF-Datei



Zum Tod von Claude Lévi-Strauss
Zwischen Kannibalismus und Kantianismus
»... Ob daher der Strukturalismus humanistisch ist oder nicht, mag angesichts der Absicht von Lévi-Strauss, die Anthropologie in eine 'Entropologie', eine Wissenschaft von den soziokulturellen Desintegrations- und Zerfallsprozessen zu verwandeln, Stoff für endlose
Räsonnements liefern. Gegenüber diversen gegenwärtigen Fortschrittsnaivitäten liefert dieses Konzept aber weiterhin zahlreiche Anregungen, hier bei unseren zivilisierten Wilden nach der Auflösung sozialer Ordnungen und ehedem approbierter Formen des Zusammenlebens zu fragen.«


Eine Zeitreise. Ein déjà-vu.

Anmerkungen eines wahren Thomas Bernhard Lesers zu seiner aus dem Nachlaß erschienenen Bilanz »Meine Preise«
»Wer unter die Oberfläche dieses "Erregungskünstlers" schaut, entdeckt auch in "Meine Preise" eine sehr verletzliche, sensible Persönlichkeit. Zum polternden Bernhard wurde er immer mehr als er begriff, daß man sein Werk nur als Profilierungs- und Marktinstrument ge- und mißbrauchte. Bernhards künstlerisch-ästhetischer Anspruch wurde entweder ignoriert oder vom bürgerlichen Feuilleton bekämpft.
«


Der amerikanische Albtraum - Das Grauen in Vietnam
In einer einmaligen Sisyphusarbeit hat Bernd Greiner das Wesen des Vietnamkrieges ergründet.
»Krieg ohne Fronten«
ist eine aufwühlende und zugleich erstklassige Dokumentation, die dem amerikanischen Vorgehen auf die Spur geht und nach der Fähigkeit zur Selbstkorrektur der Amerikaner fragt.


Politische Theologie des Kapitalismus
Rudolf Maresch über Heinz Dieter Kittsteiners unterhaltsamen Abgesang auf Weltgeist, Weltmarkt, Weltgericht
»Wenn sich die Apokalypse so heiter darstellt, wie sie Kittsteiner schildert, möchte man glatt deren Zeuge sein, nur um hinterher sagen zu können, man wäre dabei gewesen. Selten ist es einem Autor gelungen, dem Leser die Sinn- und Ziellosigkeit der Geschichte so unterkühlt wie unterhaltsam, ebenso witzig wie gelassen im Ton, nahe zu bringen. Wer das Buch zur Hand nimmt, versteht sofort, warum Jürgen Kaube im Deutschlandradio gerufen hat: »So einen Professor möchte man gehabt haben!«



Die Kriminalgeschichte des roten Gespenstes
Jürgen Nielsen-Sikora über Archie Browns neues Standardwerk über den »Aufstieg und Fall des Kommunismus«
»
Brown liefert eine fabelhafte Komposition vor allem der Ereignisse seit Stalins Machtergreifung, ein immer lesenswertes, nahezu literarisches und souverän gestaltetes Werk über rund 150 Jahre Kommunismus sowie die politischen Schaltzentrale in Moskau. (...) Mit Marx hatte die Sowjetunion letztlich nur noch so viel zu tun wie Hartz IV mit August Bebel und Eduard Bernstein.«


Die negative Dialektik des Pop
Diedrich Diederichsen untersucht mit »Eigenblutdoping« die Selbstverwertung von Künstlern
»Dieses Buch besticht nicht nur durch seine mit allen philosophischen Wassern aus Frankreichs und Frankfurts kritischen Quellen gesalbte kunstsoziologische Urteilskraft; es bietet zudem eine kurze, durchaus subjektive Geschichte politischer und populärer Kunst der letzten 40 Jahre.«

Die Kunst der Verästelung globaler Hauptereignisse

Peter V. Brinkemper über Jürgen Osterhammels grandiose Geschichte des 19. Jahrhunderts »Die Verwandlung der Welt«
»Osterhammels Werk ist kein dogmatischer Versuch Weltgeschichte allzuständig, personen- und ereignis-, territorial- und struktur-geschichtlich zu Ende zu schreiben, sondern ein eindrucksvoller Webstuhl, dessen Texturen und Kategorien mal fester und mal loser geknüpft sind.« Leseprobe     Hörprobe



Enzyklopädie der Melancholie
Ein Essay von René Steininger
»Man wird in der deutschen Literatur nach 1945 nicht leicht ein Werk finden, das so hartnäckig um die Themen der Zerstörung und Trauer kreist, wie jenes des 1944 in Wertach im Allgäu geborenen und 2001 bei einem Autounfall in seiner englischen Wahlheimat Norwich ums Leben gekommenen Literaturwissenschaftlers und Schriftstellers W. G. Sebald.«


Luftkrieg und Literatur
Mit einem Essay zu Alfred Andersch
Unheimliche Heimat
Essays zur österreichischen Literatur
Die Beschreibung des Unglücks
Zur österreichischen Literatur von Stifter bis Handke
Die Ringe des Saturn Eine englische Wallfahrt
Die Ausgewanderten
Vier lange Erzählungen
Nach der Natur
Ein Elementargedicht

Austerlitz
Roman
 


Glanz & Elend
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