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Glanz&Elend Literatur und Zeitkritik

 


















Der Philosoph in der Revolte

Eine Tour d’Horizon durch die Neuerscheinungen zu Marx‘ 200. Geburtstag

Von Dieter Kaltwasser

 

»Sein Name«, verkündete Friedrich Engels 1883 bei der Beerdigung von Karl Marx in London, »wird durch die Jahrhunderte fortleben und so auch sein Werk.« Er sollte Recht behalten, was Person und Namen des Philosophen anbelangt. Doch wie steht es um seine Schriften, seine Analysen und Ideen? Karl Marx ist mehr als das »Kapital« oder das »Kommunistische Manifest«. Zu seinem 200. Geburtstag sind zahlreiche neue Bücher erschienen, die sich mit Leben und Werk befassen.

Unter diesen ist »MRX-Maschine« von Luise Meier das einzige von einer jungen Frau geschriebene Buch. Entweder wird Marx für triviale Untergangsszenarien in Anspruch genommen oder seinen Theorien eine neue Lackierung verpasst, um sie wieder markttauglich zu machen. Marx, so die Autorin in ihrem pointiert und provozierend formulierten Buch, ist zu seinem 200. Geburtstag so tot wie lange nicht mehr. Daher sei es an der Zeit, ihn wieder als Zündschnur zu gebrauchen, die subversive »MRX-Maschine« in Gang zu setzen; sie »sucht nach den Rissen, der Perversion und dem Gestank, die das Proletariat hinter dem unternehmerischen Selbst erkennbar machen.« Wie lassen sich Proletariat und Feminismus, Queerness, postkoloniale Theorie und Antirassismus solidarisch zusammendenken? Luise Meier erweitert den Begriff des Proletariats, indem sie Feministinnen, Queers, Rassismusopfer und alle Marginalisierten hinzufügt. Erst wenn Marx aus dem Mausoleum raus ist, wird er wieder virulent. Der Autorin ist es in dem ihr eigenen Ton gelungen, den Marx-Virus wieder freizusetzen. Scheitern und Verweigerung, Lust und Hedonismus gehören zusammen, können in der richtigen Mixur sogar revolutionär werden, lautet eine der Botschaften der »MRX-Maschine«. Deren subversive Formel ist: »Fuck-Up + Solidarität = Revolution.«

Drei Bücher erscheinen soeben von Slavoj Žižek auf Deutsch, darunter auch eine Einführung in »Das Kommunistische Manifest». Darin ironisiert der slowenische Philosoph: Heute formulieren die Kapitalisten wie Gates, Bezos und Gates die Kapitalismuskritik selbst – während die Linke ihre Besitzstände wahrt. Das Proletariat sei heute eher bei Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen und Arbeitslosen zu finden, oder unter Migranten. Žižeks Resumee: »Wenn wir Marx treu sein wollen, müssen wir uns von Marx lösen.« Die Philosophen sind seiner Meinung nach vor allem aufgerufen, die richtigen Fragen zu stellen, wie die nach den Gemeingütern, nach ökologischen, biogenetischen oder kulturellen »Commons«. Welche konkrete Handlungen daraus folgen könnten, dazu findet sich in Žižeks Interpretation der kommunistischen Programmschrift wenig.

Der 1818 in Trier in einer jüdischen Familie geborene Marx wurde während des Studiums in Berlin 1836 zum Anhänger einer religionskritischen Philosophie, ehe er wegen der Beteiligung an der 48er Revolution in die Emigration gezwungen wurde. In seiner Vorlesung »Der frühe Marx und die Revolution«, die er 2017 hielt, führt Peter Trawny »sym-bio-graphisch« in Leben und Werk des Philosophen ein, von seiner Beschäftigung mit Hegel und Feuerbach (1839-1841) über die »Pariser Manuskripte« (1844) bis hin zum »Kommunistischen Manifest« (1848). Friedrich Nietzsche, ein Zeitgenosse von Marx, hat auf das Verhältnis von Biographie und Philosophie hingewiesen. In »Jenseits von Gut und Böse« (1886) heißt es, dass es bei einem »Philosophen ganz und gar nichts Unpersönliches« gebe. Man habe daher, so Trawny, nicht nur den Einfluss des Lebens auf das Denken, sondern besonders den Rückschlag des Denkens auf das Leben zu betrachten.

Der Wuppertaler Philosoph ist Herausgeber mehrerer Bände der Martin Heidegger Gesamtausgabe (u.a. sämtlicher Bände der »Schwarzen Hefte«), und hat Publikationen zu Heidegger, Hannah Arendt, Ernst Jünger, der Philosophie des Deutschen Idealismus, insbesondere Hegel und Schelling sowie zur Technik- und Medienphilosophie verfasst. Die Verbindung zu Marx leitet sich aus seinem Versuch her, das von Heidegger sich herschreibende Denken des Ereignisses, das als Kategorie des Revolutionär-Politischen Eingang in die Texte Foucaults und Žižeks gefunden hat, mit einem marxistisch inspirierten Revolutionsdiskurs zu verschränken und auf seine Anwendungsbedingungen im 21. Jahrhundert hin zu befragen.

Peter Trawny setzt sich in den Vorlesungen auch mit der kleinen Schrift »Zur Judenfrage« des 25-jährigen Marx auseinander, in der grundsätzlich der Frage nach politischer und menschlicher Emanzipation nachgegangen wird. Allerdings wird in ihr das Judentum mit Schacher und Fetischisierung des Geldes gleichgesetzt und das bekannte Narrativ einer »Engführung von Kapital/Geld und Judentum« wiederholt. Hannah Arendt nennt die Schrift in  ihrem 1955 auf deutsch erschienenen Hauptwerk »Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft« ein »klassisches Werk« des »Antisemitismus der Linken«. Auch Trawny bezeichnet die Äußerungen von Marx als das, was sie sind: »Es lässt sich nicht beschönigen oder gar ignorieren: Marx' Verkürzung des Judentums auf die Geldfixierung gehört zur Geschichte des Antisemitismus. Dennoch muss auch betont werden, dass Marx‘ Antisemitismus einer des frühen 19. Jahrhunderts ist. Noch gibt es in ihm keine rassistischen Charakterisierungen im biologistischen Sinne. Auch wäre es Marx gewiss nicht in den Sinn gekommen, das Judentum unter dem Aspekt seiner möglichen Auslöschung zu betrachten. Die Dimension eines Hitlerschen Antisemitismus kann nicht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts rückübertragen werden; das wäre ahistorisch.«

Die historische Kontextualisierung ist ein Grundbestanteil dieser Vorlesungen des Wuppertaler Philosophen. Leicht verständlich, präzise und lehrreich werden die prägenden Begriffe dieser Zeit wie die der Arbeit, des Kapitals und Geldes, der Entfremdung und der Freiheit erläutert. Trawnys Fazit für einen nietzscheanisch angewehten Marx lautet: »Eine Philosophie der Zukunft braucht Marx«.

Es ist ein langer Weg zur elften Feuerbachthese und ein Narr, wer sie für bare Münze nimmt. Er sei kein Philosoph, weil sein Denken ein Ziel habe, hat Alain Badiou über ihn gesagt: Karl Marx wollte die Welt verändern. Doch sein vermeintlicher Abschied von der Philosophie verbirgt die genuine philosophische Tradition, auf der er steht. Kurt Bayertz hat sich in »Interpretieren, um zu verändern. Karl Marx und seine Philosophie« vorgenommen, die philosophischen Gehalte der Theorie hervorzuholen, »über die Marx sich selbst und seinen Lesern aus historisch kontingenten Gründen keine systematische Rechenschaft abgegeben hat«. Es ist ein Versuch, seine Theorie zu verstehen, wobei es vor allem um ein adäquates Verständnis der philosophischen Grundlagen geht. Philosophiekritik ist immer auch Philosophie, und philosophische Prämissen prägen das komplette ökonomische Theoriegebäude von Marx, für den es nicht Ideen sind, die den Gang der Dinge bestimmen, sondern materielle Faktoren. Diesen zunächst einfachen Gedanken baute er systematisch aus zu einer kompletten Philosophie des historischen Materialismus.

Bayertz ist ein Experte des Materialismus des 18. und 19. Jahrhunderts. Durch seine zugleich systematische und biographische Betrachtung wird eine Verortung des Ökonomen und Revolutionärs in dieser philosophischen Strömung möglich. »Interpretieren, um zu verändern. Karl Marx und seine Philosophie« ist eine sorgfältige und luzide Untersuchung der Grundlagen und der Besonderheit des Historischen Materialismus als Philosophie der Praxis. Dabei wird die Schlüsselstellung menschlichen Handelns sowohl auf der anthropologischen, der sozialphilosophischen und der geschichtsphilosophischen Ebene des Theoriegebäudes hervorgehoben.

Es war ein seltenes »Compagniegeschäft«, das Jürgen Herres in seiner profunden Studie »Marx und Engels. Porträt einer intellektuellen Freundschaft« beschreibt. Im Jahr 1842 wurde in Köln das Fundament einer Freundschaft gelegt, die 41 Jahre bis zum Tode von Marx währen sollte. Ohne Engels‘ Hilfe hätte Marx mit seiner Frau Jenny und den Kindern nicht überleben können. Die Revolution von 1848/49 und die Pariser Kommune von 1871 gehörten zur politisch aktivsten Zeit der beiden Freunde. In Köln gaben sie von Juni 1848 bis Mai 1849 die Tageszeitung »Neue Rheinische Zeitung» als »Organ der Demokratie« heraus. »Das Kapital«, dessen erster Band 1867 publiziert wurde, von Marx einst als das »furchtbarste Missile« bezeichnet, das »den Bürgern … noch an den Kopf geschleudert worden ist«, konnte erst posthum in den beiden Folgebänden erscheinen, weil Engels es aus den Manuskripten des verstorbenenen Freundes zusammenstellte. Im gleichen Verlag ist soeben ein sehr persönliches Büchlein »Karl Marx. 100 Seiten« von Dietmar Dath erschienen, das leichtfüßig in die marxsche Theorie und deren Nachwirkung einführt.

Der bedeutendste Theoretiker der kommunistischen Bewegung, schreibt Urs Marti-Brander in seinem Buch »Die Freiheit des Karl Marx«, war ein Philosoph, der die Entfaltungsfähigkeit und Freiheit des Individuums höher schätzte als das Ideal der Gleichheit. Das Streben danach ist für ihn die Triebfeder des Handelns. Die Freiheit des Einzelnen, so die berühmte Marxsche Formulierung, ist die Bedingung der Freiheit aller. Dies bedeutet nicht ein Filetieren des Marxschen Denkens für die Zwecke eines Neoliberalismus, der die Gesetze der Akkumulation und der Konkurrenz verschleiert und im Widerspruch zu seinem Credo die individuelle Freiheit bedroht. Der Autor wirft einen von ideologischen Scheuklappen unverstellten, neuen Blick auf einen Philosophen, für den sich die Freiheit des Menschen und die Volkssouveränität wechselseitig bedingen.

»Alles, was ich weiß, ist, daß ich kein Marxist bin!«, betonte Marx. Jonathan Sperbers Biographie »Karl Marx. Sein Leben und sein Jahrhundert« und vor allem Gareth Stedman Jones »Karl Marx. Die Biographie« sehen in ihm eine historische Figur des 19. Jahrhunderts, die vor allem mit der des 20. Jahrhunderts geschaffenen nur eine »zufällige Ähnlichkeit verbindet«. Beide schildern einen historischen Marx, der sich in den Koordinaten zwischen Französischer Revolution und kapitalistischer Zukunft bewegte.

Der Darwin- und Einstein-Biograph Jürgen Neffe hat mit seinem neuen Buch eine brillante Lebens- und Werkbeschreibung verfasst. Neffe ist es gelungen, die Werke in verständlicher Form zu interpretieren und sie auf unsere Zeit zu beziehen. Marx' entscheidende Entdeckung ist die Einsicht »in eine Art von Bewegung, die über die Geschicke der Menschen bestimmt». Die Menschen sind Gefangene selbst erzeugter kapitalistischer Zwänge. Sie sind dem Schicksal ausgeliefert, aber sie haben es doch gleichzeitig selbst in der Hand. Marx verbindet das Verhängnis mit der Aufforderung an künftige Generationen, diesen Zustand zu überwinden. Ziel ist ein Reich der Freiheit, »in dem jeder nach seinen Fähigkeiten leben soll und jedem nach seinen Bedürfnissen gegeben wird«. Genauere Beschreibungen einer Utopie gelingenden Lebens hat Marx sich versagt.

In Jan Gerbers vorzüglichem Essay »Karl Marx in Paris« wird der frühe Marx und vor allem der erste Paris-Aufenthalt von Oktober 1843 bis Februar 1845 untersucht. Dort entwickelte er seine materialistische Geschichtsphilosophie, an die Stelle des Hegelschen Weltgeists trat der Klassenkampf, erfolgte die Hinwendung zum Proletariat und Kommunismus.

»Schlagworte bringen Marx nicht auf den Punkt, sondern um die Ecke«, heißt es in einer neuen Anthologie »Karl Marx. Kritik des Kapitalismus«, herausgegeben von Florian Butollo und Oliver Nachtwey. Die Sammlung stellt zentrale Texte von Marx bereit und lässt sie selbst sprechen, jenseits von allen späteren geschichtspolitischen Kontroversen. Sie präsentiert keine solitäre Geistesgröße, sondern einen Wissenschaftler, der nach einer Selbstaussage auf den Schultern von Riesen stand: G.W.F. Hegel, Adam Smith und David Ricardo.

»Es gibt«, so Buttolo und Nachtwey, »eine unendlich lange Geschichte der Debatten, Schulen und Interpretationen, notwendig ist es jedoch auch immer wieder, auf die Texte selbst zurückzukommen«. Dies gelte vor allem für Leserinnen und Leser, die erst anfangen, sich mit Marx-Lektüre zu beschäftigen. Die Sammlung gliedert sich in die sechs Teile »Philosophie der Praxis«, »Historischer Materialismus«, »Arbeit und Gesellschaft«, »Politische Ökonomie«, »Modernisierung und Globalisierung« sowie »Politische Schriften«, die jeweils mit einer Einführung der Herausgeber beginnen und denen die einzelnen Werke von Marx zugeordnet sind. Diese Kategorisierung der wichtigsten und bekanntesten Schriften ermöglicht eine systematische Beschäftigung mit einem Autor, dessen Methode und Begriffe hilfreich sein könnten, um die gegenwärtige Gesellschaft, ihre Triebkräfte und ihre Konflikte besser zu interpretieren und vielleicht zu verändern.

Die Gründe und Motive, sich mit Marx zu beschäftigen, sind vielfältig. Eines jedoch steht fest: Karl Marx ist ein brillanter Autor. Eric Hobsbawm attestierte dem »Kommunistischen Manifest« eine »fast biblische Sprachgewalt.« Die sozialen Verhältnisse, so betonen die Herausgeber, versuchte Marx nicht nur zu enthüllen, sondern ihnen auch eine sprachliche Bühne zu geben. Dies noch einmal zu zeigen, ist nicht das geringste Verdienst dieser neuen Schriftensammlung.

Eine chronologische Textsammlung bietet »Es kommt darauf an, die Welt zu verändern. Ein Karl-Marx-Lesebuch«, herausgegeben von Klaus Körner. Er hat eine Auswahl zusammengestellt, die mit den »Debatten über die Preßfreiheit« (1842) beginnt und mit der »Kritik des Gothaer Programms« (1875) endet. Einleitung, Anmerkungen und Kommentare erläutern die Begriffe und Kernthesen. Der Band eröffnet eine gute Möglichkeit, den Klassiker neu zu entdecken.

Zweifellos ist die Neuauflage der berühmten Marx-Monografie des 2014 verstorbenen Iring Fetscher sehr zu begrüßen. Diese wird ergänzt durch seinen legendären Essay »Liberaler, demokratischer und marxistischer Freiheitsbegriff« von 1967. Die 1999 erstmals erschienene Publikation versteht sich als einführender Essay zu Marx, wobei den frühen Schriften und seinen philosophischen und ökonomiekritischen Werken eine besondere Beachtung gilt. Der Essay von Fetscher gehört nach wie vor zu den instruktivsten und herausragenden Einführungen, die zum Marxʼschen Werk verfasst wurden. Der Politikwissenschaftler und Philosoph war von 1963 bis 1987 Professor für Politische Theorie und Sozialphilosophie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Er widmete sich insbesondere Studien über Rousseau, Hegel und Marx und die verschiedenen Richtungen des europäischen Marxismus.

In Fetschers Monografie findet Marx selbst großen Raum, ob es seine umfassenden journalistischen Arbeiten für die »Rheinische Zeitung» und später für die »Neue Rheinische Zeitung» in Köln, die »New York Tribune«, eine der führenden und einflussreichsten Zeitungen in den Vereinigten Staaten sind, oder seine Mitarbeit an den »Deutsch-Französischen Jahrbüchern«. Weiterhin werden seine Schriften vorgestellt, in denen er seine materialistische Geschichtsauffassung entwickelt, das »Kommunistische Manifest« von 1848 und, nach der Niederlage der Revolution in Europa, »Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte«, für Fetscher ein frühes Beispiel »soziologischer Geschichtsanalyse«.

Im Kontext des Hauptwerks und dessen Vorarbeiten weist Fetscher auf einen folgenreichen Aspekt der Theorie hin, der oft übersehen werde: »die Warnung vor der Naturzerstörung durch eine ‚naturwüchsige‘ Entwicklung der industriekapitalistischen Produktionsweise«. Marx benennt bereits früh die zerstörerischen Folgen agrarischer Monokulturen und die Zerstörung der Bodenfruchtbarkeit hin und empfiehlt Engels die Arbeit »Klima und Pflanzenwelt in der Zeit« (1847) von Karl Nikolaus Fraas zur dringenden Lektüre. Er war davon überzeugt, dass die »assoziierten Produzenten« der Zukunft ihren »Stoffwechsel mit der Natur rationell regeln« und dafür sorgen werden, die natürlichen Grundlagen ihrer Existenz zu bewahren. Fetscher zitiert einen der wenigen ‚ethischen‘ Abschnitte aus »Das Kapital«, in dem es heißt: »alle gleichzeitigen Gesellschaften zusammengenommen sind nicht Eigentümer der Erde. Sie sind nur ihre Besitzer, ihre Nutznießer, und haben sie als boni patres familias den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen.«

Im Februar 1882, nach dem Tod seiner Ehefrau Jenny, verlässt Marx zum ersten Mal Europa, indem er von Marseille einen Dampfer nach Algier nimmt. Uwe Wittstock sichtet in seinem klugen und eleganten Buch »Karl Marx beim Barbier« das ganze Leben und Werk des Philosophen und Revolutionärs vor dem Hintergrund dieser letzten Reise, auf der sich Marx von Löwenmähne und Prophetenbart trennt. Dieser Akt der Befreiung, der Hitze Algiers und seiner Krankheit geschuldet, sollte ihn in der Zukunft nicht vor der Verfälschung und Verklärung seiner Werke bewahren.

Artikel online seit 09.05.18
 

Luise Meier
MRX-Maschine

Matthes & Seitz.
208 Seiten
978-3-95757-548-7 14 €

Slavoj Žižek
Das Kommunistische Manifest.
Die verspätete Aktualität des Kommunistischen Manifests
Mit dem ungekürzten Text von Karl Marx und Friedrich Engels
S. Fischer
192 Seiten
978-3-596-70241-1
10 €.

Peter Trawny
Der frühe Marx und die Revolution. Vittorio Klostermann
160 Seiten
978-3-465-04352-2
18,80 €

Kurt Bayertz
Interpretieren, um zu verändern

Karl Marx und seine Philosophie
C.H. Beck
272 Seiten
978-3-406-72130-4
24,95 €

Jürgen Herres
Marx und Engels
Porträt einer intellekutuellen Freundschaft
Reclam
314 Seiten
978-3-15-011151-2
28 €

Dietmar Dath
Karl Marx

100 Seiten
Reclam
100 Seiten
978-3-15-020454-2
10 €

Jonathan Sperber
Karl Marx

Sein Leben und sein Jahrhundert
Aus dem Englischen von Thomas Atzert, Friedrich Griese und Karl-Heinz Silber. C.H. Beck
634 Seiten
978-3-406-64096-4
29,95 €

Gareth Stedman Jones
Karl Marx

Die Biographie
Aus dem Englischen von Thomas Atzert und Andreas Wirthensohn
S. Fischer
896 Seiten
978-3-10-036610-8
32 €.

Urs Marti-Brander
Die Freiheit des Karl Marx
Ein Aufklärer im bürgerlichen Zeitalter
Rowohlt
384 Seiten
978-3-498-04538-8
24 €

Jürgen Neffe
Karl Marx
Der Unvollendete
C. Bertelsman
656 Seiten
978-3-570-10273-2
28 €

Jan Gerber
Karl Marx in Paris

Piper
240 Seiten
978-3-492-05891-9
22 €

Karl Marx
Kritik des Kapitalismus

Schriften zu Philosophie, Ökonomie, Politik und Soziologie
Herausgegeben von Florian Butollo und Oliver Nachtwey
Suhrkamp
666 Seiten
978-3-518-29854-1
30 €

Es kommt darauf an, die Welt zu verändern
Ein Karl-Marx-Lesebuch
Herausgegeben von Klaus Körner
dtv
464 Seiten
978-3-423-28161-4. 20 €

Iring Fetscher
Marx
Eine Einführung
Suhrkamp
159 Seiten
978-3-518-29855-8
17 €

Uwe Wittstock
Karl Marx beim Barbier

Leben und letzte Reise eines deutschen Revolutionärs
Blessing
288 Seiten
978-3-89667-612-2
20 €

 


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