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Alles ist gut Die
seltsam positive Weltsicht des Steven Pinker
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»Alles
ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers kommt; Dem hält er entgegen, dass das Leben in allen Bereichen besser geworden sei. Allerdings habe dies niemand mitbekommen – außer ihm selbst: Da sei die Abnahme von Gewalt und Ungleichheit, die Abschaffung der Todesstrafe in Europa, die steigende Lebenserwartung, die fortgeschrittene Alphabetisierung, ein höherer IQ-Wert der Menschheit, bessere Gesundheit und Hygiene, mehr Freizeit, stabile Demokratien und mehr Frieden und Sicherheit. Die Welt heute erklärt er zum „Schlaraffenland“ und zitiert den Komiker Chris Rock: „Dies ist die erste Gesellschaft der Geschichte, in der die Armen fett sind.“ Mein Humor ist das nicht. Pinker präsentiert in seinem Buch eine Vielzahl von Diagrammen und Statistiken, die seine Sicht untermauern sollen. Trotz der über 700 Seiten werden einzelne Themen dennoch recht pauschalisierend und schwarz-weiß-malerisch behandelt. Hin und wieder verfällt er selbst in gegenaufklärerische Gedanken, etwa wenn er Nietzsches Philosophie als „Inbegriff des Nazismus“ interpretiert und ihm eine Nähe zum „italienischen Faschismus“ unterstellt.
Zudem beugt er
kritischen Rezensionen schon einmal vor: „Experimente haben erbracht, dass
Rezensenten, die ein Buch verreißen, für kompetenter gehalten werden als
Rezensenten, die es loben.“ Es handele sich hierbei um „professionelle Grantler“
und „Dauernörgler“. Was soll man dazu sagen? Vielleicht nur so viel: Wenn doch
alles gut ist, wozu braucht es dann überhaupt noch Aufklärung? Erschöpft sich
diese tatsächlich darin, zu sagen, dass alles gut ist? Und warum ist der
Populismus dann überhaupt ein Problem? |
Steven Pinker
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