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Nichts
für Weicheier
Jeffreys Lover, ehemaliger
Cop des LAPD und Jeffreys Sugar Daddy, liegt tot im Bett. Junkie Jeffrey ist von
der Situation zunächst überfordert, eigentlich ist er den ganzen Roman über
überfordert. Im Safe findet er Bargeld, ein bisschen Heroin, eine Knarre und
eine Filmdose. Die entpuppt sich als das große Los, enthält sie doch einen
Pornofilm, gedreht im Haus von Sharon Tate und unter heftigem Einsatz einiger
Mitglieder von Hollywoods Schauspielerelite.
Unter der Oberfläche
scheint immer wieder die Sympathie durch, die O'Neill seinen beiden Hauptfiguren
entgegenbringt. Einst selber Drogenkonsument, hat er Figuren geschaffen, die,
bei allem Unverständnis, dass bei allen herrschen muss, die keine vergleichbaren
Erfahrungen gemacht haben, auch wenn sie ganz unten sind, versuchen, ihre Würde
zu bewahren. Dass sie dabei scheitern müssen, dass sie es auch ahnen, nimmt
ihnen nichts. Sie sind nicht weniger am Arsch als alle anderen auch, in ihrer
Sucht nur ein wenig ehrlicher als der Rest des verkorksten Figurenensembles.
Hier erinnert Sick City an Naked Lunch und Trainspotting,
O'Neill entsagt sich jegliche Bewertung.
Sick City ist der dritte
Roman von Tony O'Neill, und der erste, der auf Deutsch vorliegt. Erwähnenswert –
wie bei allen Büchern des jungen Schweizer Verlags Walde & Graf – die
Aufmachung. Das Cover mit schönem Prägedruck und sämtliche im Text vorkommende
Markennamen im Original-Schriftzug. |
Tony
O'Neill/Michel Casarramona |
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