Variationen
von Zuversicht
Von Lothar Struck
Text lesen
In seinen neuen Erzählungen entführt Frank Jakubzik die Leser
in alltägliche
Situationen, die aber der Realität stets um ein
Mü
entrückt sind.
»Immer
wieder finden sich wunderbar erzählte, einzelne Szenen, die dann
aufleuchten und die man, sollten sie einem selber passieren, von nun
an anders sehen wird.«
Leseprobe
Eine
neue Geschichte des Existenzialismus
Von
Klaus Bittermann
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Sarah
Bakewells Kollektivbiographie »Das Café
der Existenzialisten« begeistert durch ihren
Reichtum an Figuren und Geschichten. »...
eines der sehr seltenen Bücher, die niemals enden sollten, weil die Autorin
nicht einen Aspekt abarbeitet, sondern verschwenderisch und auf hinreißende
Weise das Wissen der Welt ausbreitet.
Leseprobe
Ein
pulsierendes Wimmelbild
Von Gregor Keuschnig
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Fiston Mwanza Mujilas Debutroman »Tram 83«
»... mal expressiv, mal impressionistisch; Märchen, Moritat, Porno und
Burleske - ein mystischer Realismus mit gleichzeitig gnadenlos analytischem
Blick, der gut verborgen im Dialogstrom herauslugt.«
Leseprobe
Die
Vermessung der Zeit
Von
Lothar Struck
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Christoph
Ransmayrs Roman »Cox oder Der Lauf der Zeit«
»Denn natürlich ist das Buch nicht nur eine Parabel auf Vergänglichkeit
und Zeit, sondern eben auch eine Allegorie auf die Hybris von menschlicher
Macht – sei sie politisch oder, im Falle der Automatenbauer, technologisch
ausgestattet.«
Leseprobe
Weises
Kammerspiel über Liebe und Literatur
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Navid Kermanis
neuer Roman »Sozusagen Paris«
»Das
Buch wird durch die Exkurse in die Literatur von Flaubert, Proust, Stendhal,
Zola, Balzac und Bernanos (und nicht zuletzt von Adorno) selbst zu einer
Theorie des Romans. Diese Doppelperspektive zeigt sich auch in den harten
Auseinandersetzungen mit dem Lektor, der diesen Roman offensichtlich äußerst
kritisch gegengelesen hat.«
Leseprobe
Ein
zeitloses, literarisches Kunstwerk
Von Lothar Struck
Artikel
lesen
Wolfgang
Herrndorfs Weblog
»Arbeit
und Struktur« posthum in Buchform.
»Die
Lebenskraft Wolfgang Herrndorfs, die in diesen Notaten literarisch erfasst
und vor dem Leser erzeugt wird und ihn zum Teil mitreißt, wird noch hell
leuchten, wenn die halbgaren Lobreden des Feuilletons längst vergessen sind.
So paradox es klingen mag - man wird Wolfgang Herrndorfs Tagebücher
vielleicht irgendwann als einen neuen Werther lesen, einen Werther des 21.
Jahrhunderts, der am Ende nicht aus purer Verzweiflung Hand an sich legt,
sondern mit Würde sein Leben bis zum Schluss in seinen Händen behalten
will.« Leseprobe
»...füreinander
und
von Tag zu Tag«
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Richard Fords Erinnerungen an seine Eltern »Zwischen ihnen«
»...ein
wahrhaftiges, ein großartiges Buch. Wer es nicht mag, hat kein Herz. Und wer
es seziert, hat keine Seele.«
Leseprobe
Aus
der Zeit gefallen
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
John Williams mitreißender Roman über das
unscheinbare Leben des Literaturprofessors
William Stoner an der University of Columbia vereint
für einen Augenblick (fast) alle Leser
in einer besonderen Form von Andacht.
Die
nautische »L'éducation morale«
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Joseph Conrads Roman »Die Schattenlinie« & die Erzählung »Der geheime
Teilhaber«
»Göskes
bedeutendste übersetzerische Leistung besteht darin, dass er die
semantisch-stilistische Differenz zwischen der kaltschnäuzigen Naßforschheit
des jungen Kapitäns & der warmherzigen Bedachtsamkeit des älter gewordenen
(& erfahrenen) Erzählers im Sinne des virtuosen Autors akzentuiert & nicht
wie oft bisher eingeebnet hat – eine bewundernswerte stilistische
Gratwanderung.«
Leseprobe
Wer
aber einmal zur See gefahren ist,
der wird dieses Buch lieben.
Lukas
Hartmanns grandioser Roman über die abenteuerliche Reise des Malers John Webber
mit Captain Cook »Bis ans Ende der Meere«.
Der Maler John Webber (Johann Wäber, 1751-1793), Sohn des nach London
ausgewanderten Schweizer Bildhauers Abraham Wäber, nahm als Expeditionszeichner
an der dritten und gleichzeitig letzten Reise (1776-1779/80) von
James Cook teil
und dokumentierte diese mit über 200 Gemälden und Zeichnungen. Darunter findet
sich auch das Porträt von Poetua, der Tochter
des Königs Orio von Ulietea, die als »Mona Lisa der Südsee« in die
Kunstgeschichte eingegangen ist, und nun das Cover des Romans »Bis ans Ende der
Meere« von Lukas Hartmann ziert.
Lukas Hartmann
-
Bis ans Ende
der Meere
-
Die Reise des Malers John Webber mit Captain Cook
-
Diogenes -
Roman -
Hardcover Leinen, 496 Seiten - 21,90€ - 978-3-257-06686-9
Artikel online seit 30.03.20
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Endlich
mal den Simplicissimus lesen
Thomas Mann
nannte den ersten großen Roman in deutscher Sprache ein »Literatur- und
Lebensdenkmal der seltensten Art«, in dem es »bunt, wild, roh, amüsant, verliebt
und verlumpt« zugehe, »kochend von Leben, mit Tod und Teufel auf Du und Du«. Und
einige werden sich noch gerne erinnern: »Simplicissimus«, das war doch der
grandiose Fenseh-Vierteiler in der Regie von Fritz Umgelter, der im November
1975 mit dem damals unverschämt charmanten Matthias Habich als Simplex und
Günther Strack als Springinsfeld die Straßen leergefegt hatte. Damals, da hat
das Fernsehen noch geholfen, denn für viele war es schlechterdings zu mühsam,
wenn nicht gar unmöglich, Grimmelshausens überbordenden Originaltext in dem
barocken Deutsch des 17. Jahrhunderts zu verstehen. Das hat sich nun geändert. In der Anderen Bibliothek
ist eine Übertragung
des Romans in heutiges Deutsch erschienen. Und die ist Reinhard Kaiser so gut gelungen, daß
sogar von einem »Wunder des Literaturbetriebs« die Rede war, und neben der
zweibändigen AB-Ausgabe nun auch eine in Moiré-Leinen gebundene Geschenkausgabe
sowie eine Erfolgsausgabe in einem Band erhältlich ist, von dem Schuber mit den
18 CDs, gelesen von Felix von Manteuffel einmal ganz abgesehen. HD
Hans Jacob Christoffel von
Grimmelshausen -
Der
abenteuerliche Simplicissimus Deutsch
- Aus dem Deutschen des 17. Jahrhunderts und mit einem Nachwort von Reinhard
Kaiser, Die Andere Bibliothek 269/7, 762 Seiten, 49,95 €
Aus
der Zeit gefallen
Geplant als Novelle, als heiteres Gegenstück zum 'Tod in Venedig',
entstand mit dem 'Zauberberg' einer der großen Romane der
klassischen Moderne. Ein kurzer Besuch in einem Davoser Sanatorium
wird für den Protagonisten Hans Castorp zu einem siebenjährigen
Aufenthalt, der Kurort wird zur Bühne für die europäische
Befindlichkeit vor dem Ersten Weltkrieg.
Thomas Mann -
Der Zauberberg - Roman - 1008
Seiten -
S. Fischer - 22,00 € - 978-3-10-348128-0
Vorläufer
des Fremden
»Und
ein Stein zwischen Steinen, ging er in der Freude seines Herzens
wieder in die Wahrheit der unbeweglichen Welten ein.« In einer
beherrschten sinnlichen Prosa beschriebt Camus die geliebte
algerische Landschaft, die mediterrane Sonne, den tiefblauen Himmel,
die glühende Erde, die erlösende See, aber auch das Gefühl der
Entfremdung und das vertraute Verhältnis zum Tod.
Albert
Camus - Der glückliche Tod -
Roman - Rororo - 208 Seiten - 10,00 € - 978-3-499-22196-5
Kein
Entkommen
»Ich habe nichts erfunden, nichts komponiert. Es handelt sich nicht
mehr darum, zu ›dichten‹. Das Wichtigste ist das Beobachtete.« So
eröffnet Joseph Roth seinen Bericht über die Odyssee des Franz Tunda,
eines österreichischen Offiziers im Ersten Weltkrieg, der aus der
russischen Kriegsgefangenschaft flieht. Auf seiner abenteuerlichen
Reise gerät er in die Wirren des russischen Bürgerkriegs, in die
kommunistische Avantgarde und in die Arme einer schönen Georgierin.
Doch nirgends kommt Tunda an. Baku, Moskau, Wien, Paris – jeder Ort
erweist sich bloß als weitere Etappe seiner Flucht. Ein »Bericht«,
der inhaltlich einen Roman von Tolstoischen Ausmaßen auf ein
grandioses Textkonzentrat von 160 Seiten eingedampft, und dessen
existentieller Wucht und Magie sich keiner, in dessen Brust ein Herz
schlägt, je wird entziehen können. HD
Joseph Roth -
Die Flucht ohne Ende
-
Ein Bericht
– detebe - 160 S. , 7,90 € - 3 CD, 4 Std. 3 Min., ISBN
978-3-257-80283-2, € 24.90
Einem »Marstheater« hat Karl Kraus seine Weltkriegstragödie
zugedacht – weil sie mit ihren über 200 Szenen nicht nur im Umfang
über jede menschliche Vorstellung hinausgeht. Die Tragödie findet
hier nicht nur auf dem Theater statt, sie ist eine Katastrophe von
apokalyptischen Dimensionen, der Untergang der Welt in einer
»Extraausgabe«. Und so endet der Krieg, gegen den Karl Kraus mit
satirischem Furor und moralischer Beschämung Krieg geführt hat, hier
nicht mit einem Frieden: »Dieser nicht.« Denn: »Er hat sich nicht
an der Oberfläche des Lebens abgespielt, sondern im Leben selbst
gewütet. Die Front ist ins Hinterland hineingewachsen. Sie wird dort
bleiben.« Und Karl Kraus spürt ihrem Verlauf nach: in der Presse wie
im Militärkommando, im Café wie am Schlachtfeld, im Wurstelprater
wie vorm Kriegsgericht und vor allem in dem von Chauvinismus und
Gewissenlosigkeit verseuchten Denken und Sprechen seiner
Zeitgenossen. Aus Erfundenem wie Gefundenem gestaltet Karl Kraus ein
großes Panorama des Schreckens, den tragischen Karneval einer
Menschheit im Vernichtungsrausch: ein literarisches Fanal, Mahnmal
und Monument.
»Wer ihn gehört habe, der wolle nie mehr ins Theater gehen, das
Theater sei langweilig verglichen mit ihm, er allein sei ein ganzes
Theater, aber besser, und dieses Weltwunder, dieses Ungeheuer,
dieses Genie trug den höchst gewöhnlichen Namen Karl Kraus.« Elias
Canetti
Karl Kraus
-
Die letzten Tage der Menschheit
-
Tragödie in fünf Akten mit Vorspiel und Epilog
- Reihe Österreichs Eigensinn - 800 Seiten, gebunden - € 28,- Sfr
35,60 - 978-3-99027-006-6
Abenteuer
auf See
Zeitungsleser
in ganz Amerika waren besorgt, als Jack London ankündigte, mit einem Segelboot
um die Welt reisen zu wollen. Die Reise war ein Debakel. Und trotzdem verbrachte Jack London an
Bord der Snark, in Gesellschaft seiner über alles geliebten Frau
Charmian, die wohl glücklichste Zeit seines Lebens. Dies zeigt auch sein Bericht
über die Reise, der selbstironisch, unterhaltsam und ohne Aussparung der
peinlichen Details von allen Heldentaten, Malheurs und Abenteuern erzählt: von
der katastrophalen Überfahrt nach Honolulu, einem Besuch der Leprakolonie auf
Molokai, ersten Erfahrungen mit dem Surfsport, von Begegnungen mit exzentrischen
Einsiedlern, gefährlichen Riesenkakerlaken und von dem endlosen Warten auf einen
Fliegenden Fisch. Voller Leben und Komik ist diese Geschichte eines grandiosen
Scheiterns, in welcher Jack London mit Inbrunst einer einzigen Maxime folgte,
die da hieß:
"I like".
Jack London -
Die Reise mit der Snark
- Mare - Ü̈bersetzt
und herausgegeben von Alexander Pechmann - 352 Seiten - 28,00 € -
978-3-86648-244-9
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