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Bücher & Themen Artikel online seit 14.11.12 |
Wege, offene |
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Ein gutes Buch, ein
souveräner Stil – ich hätte das Jahr Neunzehn Dreizehn gerne miterlebt. Wohin treiben wir eigentlich?, hätte ich meine neuen Zeitgenossen gefragt, bloß um stundenlang mit Jünger im Gewächshaus zu sitzen. Ich wäre mit Benjamin auf den Hohen Meißner gewandert, hätte ihn vor den Pyrenäen gewarnt, vergebens. Die Erstausgabe von Prousts Recherche wäre samt Signatur in meinen Besitz übergegangen, bis ich sie bei meiner Rückkehr in die Gegenwart dem Doktor Speck geschenkt hätte. Ich wäre früh schlafen gegangen, durch Paris, Prag, München und Berlin spaziert, um am Jahresende mit Schnitzler auf das schreckliche Neunzehn Vierzehn anzustoßen. Illies´ Buch nähme ich mit auf meiner Reise nach Wien. Im Aufenthaltsraum eines Männerwohnheims läse ich es dem talentlosen jungen Maler vor, der sich dorthin verirrt hat. Wer weiß schon so genau zu sagen, wozu das gut gewesen wäre? Weil ich aber das Jahr Neunzehn Dreizehn nicht miterlebt habe, werde ich das Buch immer wieder lesen (Samuel Fischer zu Ehren). |
Florian Illies |
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