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Glanz&Elend Literatur und Zeitkritik
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Glanz&Elend
Die Zeitschrift kommt als
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in einer limitierten Auflage
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Colombo des Ostens


Ein kurzes Statement zu Simon Urbans Roman »Plan D« der es immerhin fertig bringt, einer illustren Reihe früherer BürgerInnen der ehemaligen DDR hysterische Aufschreie des Entsetzens
 zu entlocken.



Von Jürgen Nielsen Sikora

In Simon Urbans Romandebüt Plan D hat die Wiedervereinigung nicht stattgefunden. Die DDR existiert weiterhin und Egon Krenz führt die Regierungsgeschäfte mehr schlecht als recht. Um das Fortbestehen des halben deutschen Staates zu sichern ist er gezwungen, Wirtschaftsverhandlungen mit Bundeskanzler Oskar Lafontaine zu führen. Da wird einer seiner ehemaligen Berater im Herbst 2011 tot aufgefunden. Der Verdacht fällt auf die Stasi. Vopo Martin Wegener, Hauptmann von Köpenick, macht sich gemeinsam mit seinem westdeutschen Kollegen Richard Brendel an die Ermittlungen. Stück für Stück finden sie die Wahrheit über die Identität des Toten und seinen Plan D, die Wiedervereinigung Deutschlands, heraus.

Was im Klappentext als deutsch-deutscher Thriller und packende Geschichte über politischen und menschlichen Verrat angekündigt wird, entpuppt sich als langatmige und reichlich absurde, überwiegend als Dialog zwischen den Protagonisten erzählte Story. Die Hauptfigur wird als unglücklich verliebter Colombo Ostdeutschlands portraitiert und gleitet seltsam farblos durch ein Buch, das viel Handlung, doch wenig Reflexionen zu bieten hat. Die zahlreichen ironischen Anspielungen auf das Leben in der DDR im 21. Jahrhundert (Schily als Innenminister, Ballack als DDR-Nationalspieler, ein Handy namens Minsk, ein Auto mit Namen Phobos) geben der Geschichte zudem einen lächerlich wirkenden Beigeschmack — zu aufgesetzt ist das Ganze, so dass der Kriminalroman über das etwas andere deutsch-deutsche Verhältnis weder inhaltlich noch stilistisch überzeugt.
 















Simon Urban - Plan D - Roman
Schöffling & Co.
552 Seiten.
Gebunden.
€ 24,95   €[A] 25,70   SFR 35,50
ISBN: 978-3-89561-195-7

Leseprobe

Hörprobe


Hier geht es zum Trailer des allgemeinen Entsetzens


Glanz & Elend
- Magazin für Literatur und Zeitkritik

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