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Magazin für Literatur und Zeitkritik
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Klassiker-Archiv -Friedrich Schiller
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*10.11.1759 - † 09.Mai 1805)

 

 

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»Würde des Menschen. Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen. Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst.« Friedrich Schiller

Am 10.11.1759 wurde Friedrich Schiller in Marbach (Württ.) als Sohn des Militärwundarztes J.C. Schiller geboren. Die Verhältnisse, in denen er heranwuchs, bezeichnet man heute wohl als ärmlich. Nach dem Besuch der Dorf- und Lateinschule, mußte er 1773 auf Befehl des Herzogs Karl Eugen in die Karlsschule eintreten. Sieben lange Jahre war der junge Schiller in einem Regiment peinlichster Ordnung gefangen; die „militärische Pflanzschule“ des württembergischen Herzogs Karl Eugen kannte keine Ferien, Raum für ein privates Leben gab es kaum, selbst die Spaziergänge mit den Eltern fanden unter militärischer Bewachung statt. Es waren Jahre militärischen Zwangs, der Demütigung und der Entwürdigung. Schiller mußte sich sogar das Haar weiß pudern, da dem Herzog sein rotes Haar mißfiel. Ab 1776 absolvierte er in diesem Milieu ein Medizinstudium und begann 1780 als Regimentsmedikus in Stuttgart seinen Dienst zu versehen. Noch zwei Jahre hielt er es in Stuttgart, seinem »Loch der Prüfung« aus.
Bereits 1777, begann er seine Räuber. Motiviert von den unwürdigen Umständen, vom Haß auf Herzog Karl Eugen, und das Schicksal des Dichters Schubart vor Augen, der insgesamt zehn Jahre lang auf der Festung Hohenasperg eingekerkert war. Ihm verdankte er den Stoff zu den Räubern. Ein Buch, »das aber durch den Schinder absolut verbrannt werden muß!«
Er ließ es, was damals nicht unüblich war, auf eigene Kosten drucken. Durch die Vermittlung des Buchhändlers und Kammerrats Schwan in Mannheim erhielt der Intendant des Mannheimer Hof- und Nationaltheaters Dalberg Kenntnis davon und zeigte sich interessiert, und am 13. Januar 1782 fand dort schließlich die Uraufführung statt.
»Das Theater glich einem Irrenhause, rollende Augen, geballte Fäuste, heisere Aufschreie im Zuschauerraum. Fremde Menschen fielen einander schluchzend in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe, zur Türe. Es war eine allgemeine Auflösung wie im Chaos, aus dessen Nebeln eine neue Schöpfung hervorbricht.« Schillers politisch-revolutionärer Aufschrei gegen die tyrannische Staatsgewalt machte ihn mit einem Schlag berühmt.

Nachdem er im Juli bereits wegen unerlaubtem Entfernen von der Truppe vierzehn Tage in Arrest verbringen mußte, verbot der Herzog ihm im August das »Komödienschreiben«. Schiller verließ daraufhin Württemberg fluchtartig. In Begleitung seines Freundes, des Musikus Andreas Streicher, kam er nach kurzen Aufenthalten in Mannheim und Frankfurt unter falschem Namen nach Oggersheim. Seinen „Fiesko“, hatte von Dalberg inzwischen abgelehnt. Als tatsächlich die Häscher des Herzogs auftauchten, gewährte Frau von Wolzogen, eine mütterliche Freundin aus Stuttgart, Schiller in einem Gutshaus im thüringischen Bauerbach Unterschlupf. Er entwarf dort Pläne für Don Carlos und Maria Stuart und schrieb mit Kabale und Liebe eine Anklage gegen die Konventionen einer ehrlosen Adelsschicht.
1783 kehrte er nach Mannheim zurück, wo von Dalberg ihm für ein Jahr die Stelle des Theaterdichters angeboten hatte. Kurz darauf erkrankte Schiller am »kalten« Fieber, eine Plage, die aus den versumpften Festungsgräben der Stadt gekrochen war, und ihn den gesamten Winter peinigte, das nicht genug, hatte er Schulden und die Gläubiger keine Geduld. Er besann sich eines Briefes, den der Konsistorialrat Körner, der Lektor Huber und ihre Verlobten, Monate vorher geschrieben hatten. Seiner Antwort folgte eine Einladung nach Leipzig.
1785 bis 1787 hielt sich Schiller als Gast seines Gönners Christian Gottfried Körnes in Leipzig und Dresden auf. in dem schwärmerischen Freundeskreis aufgehoben, und von Körner finanziell gefördert, verfaßte Schiller hier seine Prosaerzählungen, und begann die Arbeit am Geisterseher sowie seine historischen Studien.
1787 indes rief das intellektuell weit reizvollere Weimar, dort lebten Goethe, Herder und Wieland. Die Folgezeit widmete er vor allem seinen historischen Darstellungen, der Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der Spanischen Krone und an und der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, für die man ihn 1788 zum Professur für Geschichte in Jena machte.
Anläßlich eines Besuches in Rudolstadt lernte er die Familie von Lengefeld kennen, und heiratete im Februar 1790 er die jüngere Tochter Charlotte.
1791 erkrankte Schiller schwer, und litt, vermutlich als Folge des Mannheimer Fiebers, unter Fieberdelirien, Brust- und Unterleibskrämpfen; zeitweilig setzte sein Puls aus. Die Ärzte diagnostizierten eine Lungenentzündung mit Rippenfelleiterung. Schiller genas zwar, aber er erholte sich nie mehr völlig.
Aus seinem Studium der Kantschen Schriften entstanden u. a. die bis heute gültigen Arbeiten Über Anmut und Würde, Vom Erhabenen, Über die ästhetische Erziehung des Menschen und Über naive und sentimentalische Kunst.
Ausgerechnet der große Goethe, dem er am 7. September 1788 begegnete, wußte zunächst mit dem leidenschaftlichen Schiller wenig anzufangen. »Schiller war mir verhaßt«, irrte sich der Meister voreilig. Es dauerte bis zum Sommer 1794. Erst jetzt kam es zu einer intensiven Freundschaft der beiden Dichter.
Gemeinsam mit Goethe schrieb er für den von ihm herausgegebenen Musenalmanach die Xenien und 1797, im Wettstreit mit Goethe, die Balladen (u. a. Der Taucher, Der Handschuh, Die Kraniche des Ibykus). Er begann den Wallenstein, den er 1799 vollendete. Im Dezember des Jahres verlegte die Familie Schiller ihren Haustand nach Weimar, und es verging kaum ein Tag, an dem sich die beiden Dichter nicht miteinander besprachen.
Als schriebe er bereits auf sein Ende hin, arbeitete Schiller an seinen letzten großen Dramen; 1800 vollendete er Maria Stuart, 1801 Die Jungfrau von Orleans, 1803 Die Braut von Messina, und 1804 sein letztes vollendetes Stück. Der Tell: »Ein herrliches Werk, schlicht, edel und groß, effektvoll und bewegend prachtvolles Theater und vornehmstes dramatisches Gedicht«, schrieb Thomas Mann.
Kurz vor der Geburt seiner zweiten Tochter, erkrankte Schiller im Winter 1804 schwer. Fieberanfälle, Darmkoliken und Ohnmachten setzten ihm zu. Vermutlich war die Bauchfellentzündung, an der er seit Jahren litt, in eine Darmverschlingung übergegangen.
Im Alter von 46 Jahren starb Friedrich Schiller am 09.Mai 1805.

»Kein Deutscher ist wie er so ganz Bewegung. Sein Leben und sein Tod gleicht dem des Fackelläufers, der in sich verzehrt aber mit brennendem Licht ans Ziel kam, sterbend hinstürzte und so stürzend, so sterbend ein ewiges Sinnbild blieb.«
Hugo von Hofmannsthal, 1905
 

Die Räuber

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