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Tote
Pferde und hübsche Frauen Von Georg Patzer
Ein Serienheld ist ja
irgendwann so etwas wie ein Familienmitglied. Man lebt mit ihm, freut sich mit
ihm, leidet mit ihm. Ärgert sich, wenn er Dummheiten macht. Wundert sich über
Ansichten, die er früher nie geäußert hätte. Denn wie jeder Onkel verändert sich
auch eine literarische Figur über die Jahre.
In seinem neuesten
Abenteuer nun versteigt er sich zu der Meinung, dass es doch eigentlich egal
sei, ob ein Krimineller wegen seiner wirklichen Verbrechen bestraft wird oder
für andere, die er gar nicht begangen hat. Damit hat sich Montalbano aus dem
Kreis der Demokraten, der „guten Cops“, verabschiedet, ist heimlich ein
Hardliner geworden, und einen halben zur Selbstjustiz ist er auch schon
gegangen, denn als einer der Polizisten einen Verbrecher anschießt (zugegeben,
in Selbstverteidigung), versucht er das zu vertuschen. Der Fall ist, wie so oft, kompliziert. Es wimmelt von falschen Spuren, es hängt wahrscheinlich die Mafia mit drin, die illegale Rennen organisiert und kurz vor einem Prozess steht, in dem es auch auf Montalbano Aussage ankommt. Und auf ein Alibi, das nicht so sicher ist, wie es scheint. Zudem wird in Montalbanos Haus mehrmals eingebrochen, eine Uhr wird gestohlen, dann wieder zurückgebracht. Er selbst wird am Telefon bedroht, sein Haus wird beinah angezündet, und ein Polizist schießt auf einen der Einbrecher. Komplizierter wird der Fall auch noch durch die verschiedenen Zuständigkeiten innerhalb der Polizei. Und durch die grandiosen sexuellen Erlebnisse, die Montalbano mit der geheimnisvollen Rachele erlebt, pure animalische Lust. Da spielt seine Dauerverlobte im fernen Norditalien eigentlich so gar keine Rolle mehr, außer in seinem schlechten Gewissen. Montalbano ist und bleibt verwirrt, bis sich das Dunkel am Schluss lichtet und alles wieder seinen gewohnten Gang geht.
Camilleris neuester Krimi
zeichnet sich wie immer durch eine deutliche Personenführung aus, durch den
Wortwitz und die atmosphärischen Schilderungen eines erfundenen, aber doch sehr
glaubhaften Sizilien. Allerdings liegt sehr viel mehr Melancholie liegt über
diesem Roman als über den vorhergehenden. Auch Montalbano wird älter, und
vielleicht beginnt er ja auch wirklich zu resignieren. |
Andrea Camilleri |
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