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Ein
Kleinod
Unschwer zu erkennen: Nai ist ein
Annagramm aus den drei verschiedenen Buchstaben des Vornamens von Nina Jäckle.
Aber ist der Junge Nai deshalb das (männliche? kindliche?) Alter Ego der
Autorin? Nai ist "geworfen" in eine beckettsche leere Welt, die erst im Laufe der Erzählung ein wenig aufgefüllt wird, letztlich aber immer nur Kulisse bleibt. Plötzlich ist er kniehoch im Fluss, ohne dass ersichtlich wird, wie dies gekommen ist. Er kommt an ein Ufer und dort wohnt in einem Haus ein Mann mit Fernglas und Gewehr und versteckt sich aus Angst, erschossen zu werden. Nais Begreifen von Welt erfolgt auf dem Prinzip des Memorierens, ähnlich dem Spiel Koffer packen. Dabei wird ein neuer Eindruck den bereits bestehenden Eindrücken hinzugefügt und entsprechend repetiert: Auch ein Fakt ist das Fernglas, das der Mann, dem das Haus gehört, an seinem Fenster positioniert hat. Das Fernglas steht dort, wo der Mann, dem das Haus gehört, das Fernglas gut brauchen kann. Der Mann also, dem das Haus gehört, ist auch der Mann, dem das Fernglas gehört, und er ist auch der Mann dem der Landstrich gehört, und er ist auch der Mann, dem das Gewehr gehört.
Dieser
drollig-manieristisch anmutende Tonfall wird im gesamten Buch beibehalten.
Martin Lüdke erkannte bereits in Nina Jäckles "Noll" (2004) den bewussten
Verzicht der "sinnliche[n] Präsenz der Außenwelt zugunsten einer schärferen
Konturierung der Innenwelt". Dieses Verfahren hat die Autorin in "Nai" noch
weiter vorangetrieben. Dabei durchlebt Nai durchaus mehrere Etappen eines
"Abenteuers" und es herrscht beileibe keine Handlungsarmut: Zunächst geht und
geht er, sieht sich nicht weiter um, das ist von Vorteil, dann reitet
auf einem Pferd, macht Bekanntschaft mit einer allerschönsten Frau, die
von ihm sein Schuhwerk fordert und deren Angebot, sie zu entführen und zum
wahren Helden aufzusteigen, er trotz einiger Verlockungen ablehnt, was dazu
führt, dass man sich wieder trennt (die Frau wird somit zur allerschönste[n]
Verlassene[n]), imaginiert sich in einer Art Fest (es dampft die größte
Paella der Welt am Rande des Geschehens), kommt in die Nähe eines Fängers,
der nun mit Nais Kopf das Geld zu jagen gedenkt nur um dann am Ende doch
irgendwie aus einem Traum aufzuwachen. Oder war es doch kein Traum? Obwohl jetzt
die Stimme und alle anderen Nais verschwunden sind. Und so rätselt man weiter was wie so ist. Warum eigentlich nicht.
Die kursiv gesetzten Stellen
sind Zitate aus dem besprochenen Buch. |
Nina Jäckle |
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