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Glanz & Elend Magazin für Literatur und Zeitkritik

Die menschliche Komödie
als work in progress


Ein großformatiger Broschurband
in limitierter Auflage von 1.000 Exemplaren mit Texten von:
Balzac, Hannah Arendt, Fernando Pessoa, Nicolás Gómez Dávila,
Stephane Mallarmé, Gert Neumann, Wassili Grossman,
Dieter Leisegang, Peter Brook, Uve Schmidt und Erich Mühsam u. a.


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»Die ganze Welt war mein Garten...«

Über die ausgewählten Briefe der Martha Gellhorn, erschienen by Dörlemann, Zürich

Es bereitet großes Vergnügen, die Briefe der Martha Gellhorn zu lesen, und das beginnt bereits mit dem Buch selbst, das man in Händen hält. Das blaue Duo-Leinen mit weißem Textdruck und eingelassener schwarzweiß Fotografie, dazu ein weißes Lesebändchen und mit den Initialen Gellhorns bedrucktes Vorsatzpapier, verleihen dem Buch jene vornehme, edle Leichtigkeit, die auch ein Wesenszug des flattrigen Luftgeistes Gellhorn gewesen zu sein scheint.
Den meisten LeserInnen dürfte »die Gellhorn« als jene junge, attraktive amerikanische Journalistin bekannt sein, welche an der Seite von Robert Capa und Ernest Hemingway in Artikeln für amerikanische Magazine wie Collier's u. a. aus vorderster Linie von den Fronten des Spanischen Bürgerkrieges berichtet hat, und die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Kriegsberichterstatterin an keinem internationalen Krisenherd fehlen durfte. Am heimischen hielt sie es indes nie lange aus. Schnell wurde ihr häusliche Geborgenheit zur Quelle unerträglicher Langeweile. »Ich will noch so viele Länder sehen und so viele Menschen. Und ich liebe diese quirlige Arbeit, die jeden Tag zu einer Wundertüte macht.« Frankreich, Spanien, Finnland, Kuba, Mexiko, Italien, Israel, England, mit Zwischenstops in den USA wurden zu den Lebensstationen der Cosmopolitin, die am 15. Februar 1998 mit 89 Jahren,
fast erblindet und krebskrank, ihrem Leben in London selbst ein Ende gesetzt hat.

Die Briefe der Martha Gellhorn lesen zu dürfen, bedeutet auch, an ihrem aufregenden Leben teilhaben zu dürfen, und hier geht es nicht in erster Linie um persönliche bis intime Einzelheiten aus ihren zahlreichen Liasons oder der 5 Jahre dauernden Ehe mit Ernest Hemingway,
jener Ikone vorgeblicher Männlichkeit, an dem sie in einem Brief an David Gurewitsch im April 1950 kein gutes Haar läßt:
»Ich konnte seine Rauhbeinigkeit nicht ausstehen, weil ich sie durchschaute; die Tapferen müssen nicht brutal sein, die Tapferen können sanft sein. Die Rauheit ist eine Pose, mit der man sich alle Gemeinheiten und Borniertheiten leisten kann...(...) Ich habe ihn verlassen, weil er, unabhängig von mir, verachtenswert wurde; und ich konnte ihn weder aufhalten noch irgend jemanden schützen, und ich verabscheue ihn. (...) Ernest war der Überzeugung, Frauen verstünden nur Gewalt; wenn sie ihm störrisch kamen (wie ich), mußte man sie nur noch mehr schlagen...«.

Ihre Briefe sind auch Zeugnisse eines lebenslangen Bemühens um eine Vergewisserung ihrer selbst, schmerzhaft, dramatisch und konsequent. Das Briefeschreiben ist für sie auch ein tauglicher Prozeß des Suchens, der Selbstreinigung und -findung. Sie schreibt sich ihre Verletzungen und Zweifel von der Seele.
Martha Gellhorn, die stets »Liebe und das Streben nach Vollkommenheit verbinden« wollte, konnte auf ein reiches, erfülltes Leben zurückblicken, das ihr eigenes war, und in Ihren Briefen uns Nachgeborenen von einer immerhin möglichen Lebensintensität erzählt.

Einzig ärgerlich an diesem Buch ist das Nachwort von Sigrid Löffler, die sich unter dem geschmacklosen Titel »Der Juckreiz der Rastlosigkeit«, nicht zurückhalten kann, Martha Gellhorn als eine
»paradoxe Person« zu bezeichnen, »zusammengehalten aus nichts als ihren Widersprüchen«. Ohne Verlaub, Frau Löffler, zu bestimmten Angelegenheiten sollte man besser Schweigen. Sich im Fleddern fremden Scheiterns zu profilieren, ist jeher die Methode einer inquisitorischen Kulturkritik gewesen, die über ihr eigenes Scheitern gern hinwegschweigt und deren Zeit nun wirklich abgelaufen ist, gelt. Herbert Debes
 

Martha Gellhorn
Ausgewählte Briefe
Herausgegeben von Caroline Moorehead

Deutsch von Miriam Mandelkow
Mit einem Nachwort von Sigrid Löffler
Deutsche Erstausgabe
Dörlemann Verlag

Etwa 420 Seiten. Duo-Leinen mit Leseband
Ca. € [D] 24.90 / € [A] 25.60 /
SFr. 42.90 (UVP)
ISBN 9783908777502

Martha Gellhorn
Paare - Ein Reigen in vier Novellen
Mit einem Nachwort von Hans Jürgen Balmes

Aus dem Amerikanischen neu übersetzt von Miriam Mandelkow
Dörlemann Verlag
256 Seiten
Duo-Leinen mit Leseband

2007
€ [D] 21.90 / € [A] 22.50 /
SFr. 38.00 (UVP)
ISBN 9783908777267

Martha Gellhorn
Muntere Geschichten für müde Menschen
Novellen

Aus dem Amerikanischen von Miriam Mandelkow
Mit einem Nachwort von Hans Jürgen Balmes
Deutsche Erstausgabe
Dörlemann Verlag

260 Seiten. Duo-Leinen mit Leseband. 2008
€ [D] 21.90 / € [A] 22.50 /
SFr. 39.80 (UVP)
ISBN 9783908777441

Martha Gellhorn
Das Wetter in Afrika
Aus dem Amerikanischen von Miriam Mandelkow

288 Seiten. Duo-Leinen mit Leseband
Dörlemann Verlag

2008
€ [D] 21.90 / € [A] 22.50 /
SFr. 39.80 (UVP)
ISBN 9783908777465


Kurze herstory 11: Martha Gellhorn

 


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